Mario Bacher, Müllwerker BSR

Mario Bacher, Müllwerker BSR

Seit 38 Jahren ist Mario Bacher als Berufskraftfahrer für die BSR im Osten Berlins unterwegs, seit 31 Jahren arbeitet er sogar mit derselben Gruppe auf dem Müllfahrzeug – „Das ist länger als manche Ehe“, sagt er.

Derzeit steht Bacher kurz nach drei Uhr morgens auf. Die Kantine, vor der Coronavirus-Krise ein beliebter Treffpunkt vor Schichtbeginn, ist aus Gründen des Infektionsschutzes geschlossen. „Die Kontakte fallen weg, aber dafür telefonieren wir.“ Auf den Straßen sei merklich weniger los. „Dafür sind mehr Ecken und Einfahrten zugeparkt. Da geht uns der Zeitgewinn wieder flöten.“ Zudem falle aktuell mehr Müll in den Haushalten an: „Sie müssen sich das wie an Weihnachten oder Ostern vorstellen. Jetzt räumen die Leute auf, die Kinder sind zu Hause und es wird mehr eingekauft. Aber wir bemühen uns, alles zu schaffen. Das ist unser Beruf und die Bürger können ja nichts für Corona.“

Teilweise gehe man schon an die Belastungsgrenze, auch sich infizieren zu können, beunruhige Bacher und sein Team manchmal: „Sorgen und Bedenken hat jeder von uns. Wir haben auch viele junge Väter, es findet gerade eine Art Generationswechsel statt. Aber wir sind alle motiviert. Für den Moment kann man das ganz gut an die Seite schieben – wir hoffen einfach, dass es bald vorbei ist.“ Seinen Dienst hält er für selbstverständlich. „Es ist unsere Aufgabe, die Stadt sauber zu halten. Wir lassen uns nicht unterkriegen und machen unsere tägliche Arbeit, auch wenn es gerade eine besondere Situation ist.“ (Text: Paul Lufter)