DFG fördert Berliner Spitzenforschung mit 27,1 Millionen Euro

Pressemitteilung vom 26.11.2018

In Berlin werden ab dem 1. Januar 2019 zwei neue Sonderforschungsbereiche (SFB) gefördert und ein bereits bestehender SFB geht nach positiver Evaluierung in eine weitere Förderphase. Das teilte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute in Bonn mit, die die drei großen Verbundforschungsvorhaben im Bereich der Natur- und Lebenswissenschaften mit insgesamt 27,1 Millionen Euro für eine zunächst vierjährige Laufzeit fördern wird. Damit steigt die Zahl der Sonderforschungsbereiche in Berlin auf insgesamt 31. Sie gehören zu den größten und kompetitivsten Förderformaten der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Sie sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegt und ermöglichen die Bearbeitung besonders innovativer und aufwendiger Forschungsvorhaben mit Beteiligung einer Vielzahl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die zumeist fächerübergreifend zusammenarbeiten.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller, erklärt: „Erst vor wenigen Tagen fiel die Entscheidung über die DFG-Förderungen für fünf Berliner Graduiertenkollegs und nun folgt die nächste hocherfreuliche Nachricht: Alle drei aus Berlin eingereichten Förderanträge für Sonderforschungsbereiche wurden bewilligt. Die Entscheidung zeigt deutlich, dass Forschung in den Natur- und Lebenswissenschaften sowie in der Mathematik in Berlin auf Spitzenniveau betrieben werden. Ich gratuliere allen Beteiligten zu diesem herausragenden Erfolg und wünsche gutes Gelingen für die Forschungsarbeit an den Projekten!“

Im Rahmen des neu bewilligten SFBs der Freien Universität Berlin „Fluor-Spezifische Wechselwirkungen: Grundlagen und Anwendungen“ befassen sich die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit den komplexen Interaktionen zwischen fluorierten Bauteilen in chemischen Systemen. Ziel ist ein besseres Verständnis und die Steuerung dieser Interaktionen, sowohl auf der Ebene der Moleküle als auch von größeren Einheiten. Mit der Bewilligung des Sonderforschungsbereichs „Nephroprotektion“ der Charité – Universitätsmedizin Berlin wird künftig die Medizinforschung zur Reduktion von Nierenschäden vorangetrieben. Das interdisziplinäre Forscherteam analysiert dazu übergeordnete Schädigungsmechanismen bei Nierenversagen und entwickelt neue Therapieansätze zum Schutz vor der chronischen Nierenerkrankung (CKD) und anderen Nierenleiden. Im SFB „Kontrolle selbstorganisierender nichtlinearer Systeme: Theoretische Methoden und Anwendungskonzepte“ der Technischen Universität Berlin, das mit den DFG-Mitteln nun in der dritten Periode fortgeführt wird, arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen angewandte Mathematik, theoretische Physik und Neuro-Informatik zusammen. Sie erforschen dissipative, nichtlineare dynamische Systeme und ihre Fähigkeit zur Selbstorganisation, wie sie etwa in offenen Quantensystemen, strömenden Flüssigkeiten und im pulsierenden Herzgewebe zu finden ist. Mit ihrer Forschung wollen sie diese gezielt generieren und kontrollieren und dadurch etwa die Optimierung von bestimmten Materialeigenschaften vorantreiben.

Die bewilligten Sonderforschungsbereiche mit jeweiligen Fördersummen (inklusive der 22-prozentigen Programmpauschale) und Partnereinrichtungen:

Sonderforschungsbereich 1349
„Fluor-Spezifische Wechselwirkungen: Grundlagen und Anwendungen“
Fördersumme: 9,1 Mio. Euro
Sprecherhochschule: Freie Universität Berlin
Beteiligte Partnereinrichtungen: Humboldt-Universität zu Berlin; Technische Universität Berlin; Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Berlin; Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft (FHI), Berlin

Sonderforschungsbereich 1365
„Nephroprotektion“
Fördersumme: 10,2 Mio. Euro
Sprecherhochschule: Charité – Universitätsmedizin Berlin, gemeinsam getragen durch Freie Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin
Beteiligte Partnereinrichtungen: Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP), Berlin; Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), Berlin

Sonderforschungsbereich 910 (Anschlussantrag)
„Kontrolle selbstorganisierender nichtlinearer Systeme: Theoretische Methoden und Anwendungskonzepte“
Fördersumme: 7,8 Mio. Euro
Sprecherhochschule: Technische Universität Berlin
Beteiligte Partnereinrichtungen: Freie Universität Berlin; Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Berlin; Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik Leibniz-Institut im Forschungsverbund Berlin e. V.

Weitere Informationen:
http://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2018/pressemitteilung_nr_54/index.html