Pressemitteilung: Weiter vorsorgliche Badewarnung wegen Blaualgen im Tegeler See

Pressemitteilung vom 14.06.2017

Nach ersten Untersuchungsergebnissen des Umweltbundesamtes (UBA) zur Wasserqualität des Tegeler Sees lassen sich dort keine gesundheitsrelevanten Konzentrationen von Blaualgen-Toxine im Schwimmerbereich der Badestellen nachweisen. Folgeuntersuchungen im Flachwasserbereich (Nichtschwimmerbereich) zeigten sich ebenfalls unauffällig. Grundlage für die Beurteilung der Messergebnisse ist die Einhaltung des vom UBA empfohlenen Leitwertes.

Jedoch unterliegt das Vorkommen von Blaualgen und ihrer Toxine im Flachwasser größeren Schwankungen. Hauptsächlich haften die toxinbildenden Blaualgen an Unterwasserpflanzen. Nach bisher vorliegenden Ergebnissen wurden die höchsten Konzentrationen im Spülsaum mit angeschwemmten Pflanzenteilen nachgewiesen. Dort halten sich Kleinkinder vorwiegend auf. Daher wurden die Badestellen im Uferbereich von Pflanzenresten gereinigt.

Vorsorglich empfiehlt das Landesamt für Gesundheit und Soziales die am 09.06.2017 ausgesprochenen Warnhinweise am Tegeler See weiterhin zu beachten:

• Baden Sie nicht in Bereichen mit Algenmatten.
• Vermeiden Sie den Kontakt mit den ans Ufer geschwemmten Algenansammlungen.
• Vermeiden Sie beim Baden das Verschlucken von Wasser.
• Weichen Sie mit Kleinkindern an andere ausgewiesene Badestellen aus, da sie sich vorrangig im Uferbereich aufhalten und durch ihr Spielverhalten unbeabsichtigt größere Mengen Wasser oder mit Blaualgen belasteten Sand aufnehmen können.

Gewarnt wird derzeit vorm Baden an folgenden Stellen:

• Tegeler See, gegenüber Reiswerder
• Tegeler See, Saatwinkel
• Tegeler See, gegenüber Scharfenberg
• Tegeler See. Freibad
• Tegeler See, Reiherwerder

Die Situation vor Ort wird weiterhin beobachtet, weitere Untersuchungen zur Toxin-Bestimmung werden vorgenommen, so wie auch alle anderen Berliner Badegewässer regelmäßig auf Blaualgen und ihre Toxine untersucht werden. Hunde dürfen an Badestellen nicht mitgenommen werden.

Obwohl keine für Menschen schädlichen Konzentrationen von Blaualgen-Toxinen an den Badestellen gemessen wurden, so gibt es doch deutliche Hinweise darauf, dass Hunde an den Blaualgen-Toxinen verendet sind. Forscherinnen und Forscher des Fachbereichs Veterinärmedizin der Freien Universität haben die Kadaver von drei Hunden untersucht, die alle am Tegeler See ausgeführt worden waren und danach verendeten. Eine Analyse des Umweltbundesamtes ergab in zwei Fällen hohe und für die Hunde tödliche Konzentrationen des von Blaualgen produzierten Giftes Anatoxin. Andere Gifte wurden ausgeschlossen. Die Pathologen der Freien Universität, die die Gesamtbewertung vornahmen, fanden keine anderen Todes- oder Krankheitsursachen, die zum Verenden der Tiere geführt haben.

Weitere Informationen:

• LAGeSo im Internet: www.berlin.de/lageso/gesundheit/gesundheitsschutz/badegewaesser/
• Badegewässertelefon des LAGeSo: (030) 90229 – 5555
• rbb- Videotext Seiten 657 Übersicht, 658+659 Badestellen
• Info-Tafeln vor Ort an den Badestellen

Pressekontakte:

LAGeSo: Silvia Kostner Tel.: 030 90229-1014, E-Mail: Silvia.Kostner@lageso.berlin.de
Pressestelle der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 /838-73189; E-Mail: presse@fu-berlin.de