Von Aerosolen bis Zellverhalten: An Berliner Hochschulen und Forschungsinstituten wird aktuell in über 270 Projekten zu Corona geforscht

Pressemitteilung vom 25.02.2021

Können Nanopartikel Sars-Cov-2 neutralisieren? Welche Substanzen verhindern schwerste Covid-19 Krankheitsverläufe? Wie verbreiten sich Aerosole in Räumen? Was macht der Lockdown mit unserer Psyche und wie wirkt sich das Homeoffice auf Beschäftigte aus? In mehr als 270 Forschungsprojekten arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Berlin an zahlreichen Fragen rund um die Corona-Pandemie. Die Forschungsvorhaben erstrecken sich dabei über die gesamte Fächerbandbreite: Von der Medizin bis hin zu den Geistes- und Sozialwissenschaften. Das ergab eine Abfrage der Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung unter den staatlichen Fachhochschulen, Universitäten und außeruniversitären Forschungsinstituten in Berlin. Die umfangreiche Übersicht zu aktuellen Studien hat die Wissenschaftsverwaltung dem Abgeordnetenhaus vorgelegt und ist auch über seine Parlamentsdokumentation öffentlich einsehbar.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller: „Die Berliner Corona-Forschung läuft auf Hochtouren, ihr Umfang und die thematische Vielfalt sind absolut beeindruckend. Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten zu verschiedenen Dimensionen der Pandemie und leisten damit einen großen und wichtigen Beitrag zur Bewältigung dieser globalen Krise und ihrer zahlreichen gesellschaftlichen Auswirkungen. Ihre Erkenntnisse nutzen wir auch weiterhin für die Arbeit des Senats, um unsere Stadt gut durch die Corona-Krise zu steuern.“

Zahlreiche der Forschungsprojekte werden in Kooperation mit verschiedenen Berliner Institutionen umgesetzt. So gibt es allein 29 durch den Exzellenzverbund Berlin University Alliance durchgeführte Vorhaben. Vertreten sind auch internationale Kooperationen, etwa eine gemeinsame Studie der Freien Universität Berlin, der Harvard Universität und der südkoreanischen Sungkyunkwan Universität in Seoul, die die emotionale Entwicklung und psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern in der Corona-Pandemie untersucht. Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin untersucht in einem internationalen Netzwerk mit Universitäten in Cambridge, Chicago und Sydney Faktoren, die den zellulären Eintritt des Virus steuern, um daraus Erkenntnisse zur Verhinderung der Ausbreitung des Virus zu gewinnen.

Die meisten Projekte wurden von Forschenden der Freien Universität Berlin gemeldet (96), gefolgt vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (36), der Technischen Universität Berlin (34), der Hochschule für Wirtschaft und Recht (27), dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (19), der Charité – Universitätsmedizin Berlin (15), dem Deutschen Rheumaforschungszentrum Berlin (8), der Humboldt-Universität zu Berlin (8), der Katholischen Hochschule Sozialwesen Berlin (7), dem Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (5), der Evangelischen Hochschule Berlin (4), dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (4), dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (2), dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (2) und der Hochschule für Technik und Wirtschaft (1). Am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie werden im Rahmen eines länderübergreifenden Konsortiums mit Partnern aus Forschung und Industrie mit der Röntgenlichtquelle BESSY II strukturbiologische Untersuchungen von SARS-CoV-2 vorgenommen, welche die Basis für die Entwicklung von Wirkstoffen zur Hemmung der Vermehrung des Virus legen.
Nach dem Stichtag der Abfrage meldete zudem das Leibniz-Institut für Kristallzüchtung ein Forschungsprojekt und das Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft neun Vorhaben.