800 Millionen Currywürste verdrücken die Deutschen im Jahr, heißt es im neuen Museum. Zweifel an der Spezialität sind in der Hauptstadt nicht erwünscht. Längst hat sie die Welt der Imbissbuden, die in der TV-Dauerserie «Drei Damen vom Grill» ihr Denkmal bekam, verlassen. Die Wurst erhielt höhere kulinarische Weihen. Im Luxushotel Adlon steht sie manchmal auf der Speisekarte - mit Champagner. Bei Berlinale-Partys gilt sie als «hippes» Fingerfood, und beim Bundespresseball genießt sie nach Mitternacht Kultstatus. Auf dem politischen Parkett outete sich Alt-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) gern als Currywurst-Liebhaber. Heute wird die Wurst sogar in Kundus, Afghanistan, serviert, zubereitet von einem ehemaligen Bundeswehr-Koch. Soviel zum Thema Internationalität.