Magdalena von Triaphon

Volunteers of Berlin

Ängste nehmen, Gesundheit fördern: Magdalena hilft bei Triaphon Menschen mit Sprachbarrieren.

Video-Portrait

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Magdalena von Triaphon

Meine Geschichte

„Als ich vor fast 30 Jahren nach Deutschland kam, habe ich kein Wort Deutsch gesprochen. Ich musste mir selbst helfen: Etwa einen Arzt suchen, der Polnisch spricht, oder mit dem Beipackzettel von Medikamenten klarkommen. Sowas ist einfach schwierig! Ich bin in Deutschland ziemlich oft in Situationen gekommen, die an der Sprachbarriere gescheitert sind. So bin ich zu meinem ehrenamtlichen Engagement bei Triaphon gekommen, einer Non-Profit-Organisation, die Menschen mit Sprachbarrieren bei medizinischen Angelegenheiten begleitet. Das ist also eine Dolmetscher-Hotline, die man anrufen kann, deren Dienste man nutzen kann.

Menschen ihre Ängste nehmen

Als ich erfahren habe, dass Triaphon polnische Dolmetscher sucht, habe ich gedacht: Genau das braucht es. Man nimmt den Menschen ihre Was-wird-mit-mir-Sorge, indem man mit ihnen in solchen Situationen in ihrer Muttersprache spricht. Ich bin zur Neutralität und zur Sachlichkeit verpflichtet, ich darf nicht vorgreifen und darf nicht mehr sagen als notwendig. Aber es gibt Anrufe, wenn der Patient unruhig ist, dann sagt der Arzt oder die Krankenschwester: ‘Bitte beruhigen Sie ihn.’ Und dann gibt es nichts zu dolmetschen, dann sage ich einfach in der Muttersprache: ‘Ich bin da!’ Es ist sehr schön, wenn man dann sofort mitbekommt, dass der Patient durchatmet und ihm seine Angst und seine Sprachbarriere genommen werden können. Genau deswegen mache ich das. Ich will die Menschen in diesen Situationen begleiten und ihnen die Angst nehmen.

Für das Geschenk des Lebens bedanken

Mein Engagement hängt stark mit meiner eigenen Gesundheit zusammen. Ich hatte bereits zwei lebensrettende Operation und ich habe mir damals geschworen: Wenn ich das überstehe, dann mache ich etwas aus meinem Leben. Und wie kann man sich besser für das Geschenk des Lebens und der Gesundheit bedanken, als anderen zu helfen? Das Gefühl an der richtigen Stelle zu sein, kann süchtig machen. Mit meinem Job bei der Berliner Stadtmission und meinem Engagement bei Triaphon habe ich das Gefühl, dass mein Leben eine Form angenommen hat, die ich gerne lange behalten möchte. Mit Corona haben wir doch noch mehr gelernt, was das Leben an sich wert ist. Dass wir alle ein bisschen mehr zusammenrücken und mehr Verständnis füreinander haben sollten.”