Ausstellungszeitraum: 20.04.-24.05.2024 | Helene-Nathan-Bibliothek
Eine Ausstellung mit experimentellen Videos aus der Nachbarschaft.
Am Samstag, den 20. April 2024, wird um 10:30 Uhr in der Helene-Nathan-Bibliothek eine Ausstellung mit kurzen Videos und Kurzfilmen eröffnet, die von und mit Kindern und Jugendlichen in Neukölln entstanden sind. Die Videos zeigen die Perspektiven der jungen Neuköllner:innen auf ihren Kiez. Begleitet wird die Eröffnung zwischen 11:00 Uhr und 12:30 Uhr mit Workshopangeboten zu Trickfilmanimation. Die Ausstellung ist eine Zusammen- arbeit von skop Kulturarbeit und dem Künstler:innenkollektiv blobby in Kooperation mit der Helene-Nathan-Bibliothek. Unterstützt wird die Ausstellung durch den Aktionsfonds des Quartiersmanagements Flughafenkiez.
Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen haben sich das Künstler:innenkollektiv blobby und die Kulturarbeiter:innen von skop auf unterschiedliche Weise mit den öffentlichen Räumen in Neukölln beschäftigt. Welche Sichtweisen gibt es auf die eigene Umgebung? Was steht im Zentrum der Wahrnehmung? Welche Ein- und Ausschlüsse gibt es? Welche Erfahrungen und Erlebnisse, welche Wünsche und Ideen gibt es für diese Räume? Die Filme der Ausstellung geben nun Einblicke in die Auseinandersetzungen der (zumeist) jungen Menschen mit diesen Themen.
Eröffnet wird die Ausstellung um 10:30 Uhr mit einer Begrüßung und einem Screening der Filme für alle Altersgruppen. Es gibt Popcorn! Danach sind die Zuschauer:innen eingeladen, bei einem Gespräch mit den Filmemacher:innen mehr über die Projekte zu erfahren. Im Anschluss können die Besucher:innen von 11:00 Uhr bis 12:30 Uhr selbst verschiedene Techniken ausprobieren: mit Lenna Fichter und Claudia Dorfmüller von skop Kulturarbeit können eigene kleine Trickfilmanimationen erstellt werden. Helene Kummer, Anja Salzer und Pablo Lapettina vom Kollektiv blobby bieten ebenfalls eine Mitmachaktion an.
Bis Freitag, 24. Mai 2024, sind die Filme in der Helene-Nathan-Bibliothek in der Musikabteilung zu sehen. Zusätzlich werden Fotos und Materialien aus den Projekten gezeigt.
Über die Videos und Kurzfilme
WER GEHÖRT GEHÖRT? – ein Remix aus Neukölln
von blobby
Mit dem Projekt Zukunftsbeamer Neukölln – Dreams and Remixes vom Kiez hat sich das Kollektiv blobby mit einer Reihe künstlerisch-forschender Interventionen in den öffentlichen Raum in Neukölln begeben, unerhörte Stimmen und Perspektiven aus Neukölln eingefangen und diese verstärkt, zusammengeführt und weitergetragen. Hierfür kamen Sound-Recordings, 3D-Scans, Animationen und Projektionen zum Einsatz. Auf Situationen des öffentlichen Raums angepasst, entstanden temporäre Orte künstlerischer Interaktion mit unterschiedlichsten menschlichen und mehr-als-menschlichen Akteur:innen Neuköllns – unter anderem auf der Sonnenalle, in Gropiusstadt und der High-Deck-Siedlung sowie in Britz. Der Film Wer gehört gehört zeigt einen audiovisuellen Remix mit Fledermäusen, Kindern, Bäumen und Büchsen, die amplifiziert und in Kommunikation miteinander gebracht werden. Dabei entsteht eine Polyphonie unterschiedlicher Stimmen, Wahrnehmungshorizonte und Perspektiven, die das
Publikum einladen und anregen selbst aktiv in den Austausch zu treten und ihre Dreams und Visionen einer zukunftsfähigen, demokratischen und antidiskriminierenden Entwicklung Neuköllns zu teilen. Zukunftsbeamer Neukölln wurde gefördert von der Partnerschaft für Demokratie (PfD) Neukölln.
Kulle Styles und Kiez Tricks. Zwei experimentelle Animationsfilme aus der Nachbarschaft
von Kindern und Jugendlichen aus dem Flughafenkiez und skop Kulturarbeit
Die Filme Kulle Styles und Kiez Tricks, die während zwei Ferienprogrammen entstanden sind, machen sichtbar was selten zu sehen ist: Ronaldo und Messi zocken am Boddinplatz, Unterwasserparties im Columbiabad, Verfolgungsjagden mit dem Feuerkäfer, Eisessen mit dem Fuchs aus der Nachbarschaft. Mit diesen Szenen zeigen junge Menschen, was sie selbst im Kiez sehen und wahrnehmen, was sie erleben und wie sie sich dort bewegen.
Spielerisch und mit großer formaler und künstlerischer Freiheit haben die Projektteilnehmenden ihre Umgebung mit Video- und Audiotechnik, mit Mappings und Zeichnungen nicht nur erkundet, sondern auch neu erfunden. Aus den einzelnen Elementen entstanden in einem gemeinsamen Prozess erst Animationen und schließlich kurze experimentelle Collagefilme, die neue Wege auf der Suche nach eigenen Bildern gehen und so gewohnte Sichtweisen in Frage stellen. Sie laden die Betrachter:innen dazu ein, diesen Perspektiven zu folgen und den Kiez mit den Augen der jungen Neuköllner:innen zu entdecken.
Beide Ferienprogramme fanden in Kooperation mit dem Jugendzentrum Blueberry Inn / Outreach gGmbH statt. Der Film Kulle Styles wurde gefördert durch den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung. Der Film Kiez Tricks wurde durch den Fachbereich Kultur des Bezirksamts Neukölln mit dem Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung gefördert.
Über die Künstler:innen
skop Kulturarbeit
Mit ihrer aufsuchenden und kritischen Kulturarbeit gehen Lenna Fichter und Claudia Dorfmüller von skop Kulturarbeit beweglich, (selbst)reflektierend und gestaltend auf die jeweiligen Begebenheiten vor Ort ein. Sie machen künstlerische Workshops, kuratieren Ausstellungen und Veranstaltungen, und bauen dabei professionelle Netzwerke auf.
Die Ideen für ihre Projekte entwickeln skop Kulturarbeit kollaborativ mit unterschiedlichen Partner:innen. Eine alltägliche, nahbare und gemeinschaftliche (künstlerische) Praxis, durch die neue Begegnungen möglich werden, ist dafür wesentlich.
Mit ihrer Arbeit wollen sie herausfinden: Wie entstehen Gemeinschaften in einer komplizierten Gesellschaft? Wie lassen sich die Ansprüche an Teilhabe und Öffnung von Institutionen tatsächlich einlösen? Wie kann eine transformative, emanzipatorische und solidarische Kulturarbeit gelingen?
Kontakt: www.skop-kulturarbeit.org | info@skop-kulturarbeit.org
blobby
blobby ist ein interdisziplinäres Kollektiv, das wissenschaftsbasierte künstlerische Arbeiten schafft, die menschliche und mehr-als-menschliche Entitäten digital und analog in Dialog miteinander bringen. blobby experimentiert damit, die eigenen, professionellen Hintergründe und Werkzeuge aus transformativer Forschung, Kulturanthropologie, Geographie, Bildungswissenschaften, (Social-)Design, Coding und Sound mit zeitgenössischer Medienkunst zusammenzubringen und situativ und kontextbezogen anzuwenden. Ziel ist es, Szenarien und Settings zu erproben, die multiperspektivische Denkräume in Bezug auf Umgebungen, Beziehungsgeflechte und Affinitäten eröffnen. Zu diesem Zweck verwendet blobby Videoprojektionen, CGI, creative Coding, partizipative Forschung, Mapping und Modellierung, Motion Capture, Web-Tools, 3D-Druck, Text und Audio.
blobby heißt es willkommen, dass Formen sich verschieben und Bedeutungen morphen. Blobby versteht, dass so gut wie nichts vollständig greifbar ist, sondern intrinsisch blobby.
Blobby’s modus operandi ist darum bewusst vague, fluffy und … blobby.
blobby sind Helene Kummer, Pablo Lapettina und Anja Salzer.