Kriegsende in Brandenburg: Gedenken an KZ-Befreiung

Gedenkstätte KZ Sachsenhausen

Auch im ehemaligen KZ Sachsenhausen wird dem 70. Jahrestag der Befreiung mit einer Gedenkveranstaltung gedacht.

Die Befreiung der Konzentrationslager jährt sich 2015 zum 70. Mal. In Brandenburg soll die Begegnung mit den Überlebenden das Gedenken prägen.

Im Zentrum mehrerer Gedenkveranstaltungen zur Befreiung der Konzentrationslager in Brandenburg vor 70 Jahren stehen die Überlebenden. «Für uns ist es ein Jahrestag des Zuhörens», sagt Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.

Überlebende zu Gast bei Gedenkveranstaltungen

Rund 160 Überlebende aus Ländern wie Israel, Polen, Russland, den Niederlanden und Dänemark haben sich zu Veranstaltungen in den früheren Konzentrationslagern Sachsenhausen und Ravensbrück sowie anderen Gedenkstätten vom 17. bis 23. April 2015 angekündigt. «Sie haben ein Vermächtnis. Dieses gilt es zu hören», so Morsch.

Mehr als 70 Gedenkstätten im Land Brandenburg

«Die NS-Herrschaft hat in Brandenburg viele Spuren hinterlassen», sagte Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (SPD). Landesweit gibt es mehr als 70 Gedenkstätten, deren Arbeit die Landesregierung in diesem Jahr nach eigenen Angaben mit mehr als 3,6 Millionen Euro unterstützt. An den folgenden Orten besteht die Möglichkeiten zu Begegnungen mit Zeitzeugen:

Termine für die Gedenkveranstaltungen in Brandenburg:

Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald (Wittstock), 17. April 2015 um 15.00 Uhr: Der israelische Überlebende Zwi Steinitz hält eine Ansprache. Daneben gehören die Landtagspräsidentinnen aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, Britta Stark und Sylvia Bretschneider, zu den Gästen.

Gedenkstätte Ravensbrück, 17. und 18. April 2015: «Erzähl-Café» mit Zeitzeugen. Knapp 90 Überlebende - vor allem Frauen - wollen kommen. Am 19. April (10.00) ist ein zentrales Gedenken mit Ministerpräsident Woidke (SPD) und Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) geplant.

Gedenkstätte Sachsenhausen, 18. und 19. April 2015: «Tag der Begegnung» mit Theatercollage, Lesungen, Führungen und Ausstellungen. Rund 70 Zeitzeugen wollen kommen. Am 19. April gibt es vormittags Veranstaltungen von internationalen Komitees und Überlebenden-Verbänden. Am Nachmittag (15.30 Uhr) ist eine zentrale Gedenkfeier mit Ministerpräsident Dietmar Woidke und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (beide SPD) geplant.

Tröbitz (Elbe-Elster), 23. April 2015: Die Gemeinde erwartet am 23. April etwa 60 bis 80 Überlebende. In ihrem Beisein soll eine neue Ausstellung eröffnet werden, die über den «Verlorenen Zug» berichtet. Mit ihm wurden in der Endphase des Zweiten Weltkrieges Häftlinge vom Konzentrationslager Bergen-Belsen abtransportiert. Mehr als 500 der rund 2400 jüdischen Häftlinge überlebten den Transport nicht. «Die Bewohner des Ortes sahen und sehen es als ihre humanitäre Aufgabe an, die Erinnerung an die Geschehnisse wach zu halten», betonte Andreas Dommaschk, Amtsdirektor des zuständigen Amtes Elsterland.

Quelle: dpa

Aktualisierung: 3. September 2015