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Moskau ist nicht Berlin
Schicksal eines Romans: Michail Bulgakows »Der Meister und Margarita«
Ausstellung vom 11.03. bis 06.09.2020
Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Ausstellungshalle
Ein Projekt des Museums Pankow und der Bibliothek am Wasserturm
Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
In Kooperation mit dem Staatlichen Michail-Bulgakow-Museum (Moskau), dem Internationalen Graduiertenkolleg 1956 (Kulturtransfer und ‚kulturelle Identität‘) und dem Zwetajewa-Zentrum für russische Kultur an der Universität Freiburg e. V.
Den 80. Todestag des russischen Schriftstellers Michael Bulgakow zum Anlass nehmend, eröffnen das Museum Pankow und die Bibliothek am Wasserturm am 10. März 2020 im Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner die Ausstellung Berlin ist nicht Moskau, die dort bis zum 6. September gezeigt wird.
Der Schriftsteller Michail Bulgakow (1891–1940) gilt als ein literarisches „Schwergewicht“ des 20. Jahrhunderts, sein letzter Roman »Der Meister und Margarita« als Meisterwerk, eine satirisch-groteske Aufnahme des Faustmotivs. Bulgakow schildert darin in einer allegorischen und witzigen, satirischen Weise das Leben in Moskau zu dieser Zeit, gerichtet gegen die starre, von Willkür geprägte Bürokratie sowie die Überwachungspraktiken und die Versorgungsengpässe in der dogmatisch atheistischen Sowjetunion. Die Umstände der Entstehung und Publikation dieses Romans in der Sowjetunion und in Deutschland könnten als Stoff für einen Kriminalroman dienen. Bulgakow arbeitete ab 1928 bis zu seinem Tod an diesem Roman, der jedoch erst 1966 in der Sowjetunion – stark zensiert – in der Literaturzeitschrift Moskwa erscheinen durfte. Diese Zeitschrift wurde auch in deutschen Verlagen in der DDR und der BRD gelesen.
Der Pankower Thomas Reschke, damals Redakteur und Übersetzer beim DDR-Verlag Volk & Welt in Ost-Berlin, erkannte in dem Roman „ein ganz großes Ding“ und übersetzte auch dessen in der Sowjetunion zensierten Teile des Manuskripts. Um es in die DDR schmuggeln zu können, traf sich die Witwe Bulgakows, Jelena Sergejevna, konspirativ mit russischen und deutschen Dichtern, Musikern, Journalisten, Übersetzern und Herausgebern.
1968 erschien Meister und Margarita erstmals – wiederum zensiert – in der DDR und wurde vom dortigen Publikum geradezu verschlungen.
Auch nach der deutschen Wiedervereinigung haben die Texte Bulgakows nichts an Aktualität verloren. Davon zeugen die neuen Übersetzungen seiner Romane, die hohen Auflagen seiner Bücher, zwei Opern, Einflüsse in der Rockmusik und eine Vielzahl von Theaterstücken, die auf deutschen Bühnen aufgeführt wurden und werden.
Zur Erinnerung an das literaturgeschichtlich wichtige Ereignis der ersten bersetzung wurde die Ausstellung Moskau ist nicht Berlin 2018 im STAATLICHEN MICHAIL-BULGAKOW MUSEUM (Moskau) gezeigt, das an den Autor erinnert und sein literarisches Werk bewahrt und erforscht. Anlässlich der Russischen Kulturtage 2019 entwickelte das Zwetajewa-Zentrum für russische Kultur an der Universität Freiburg e. V. in Kooperation mit dem Internationalen Graduiertenkolleg 1956 eine deutsche Adaption dieser Ausstellung, die nun in erweiterter Form erstmals in Berlin präsentiert wird.
Ausstellungseröffnung
Dienstag, 10.03.2020, 18.30 Uhr
Pressemitteilung vom 06.03.2020
Begleitveranstaltung zur Ausstellung
Donnerstag, 27.08.2020, 20.00 Uhr | Eintritt frei.
Bibliothek am Wasserturm
Lesung auf dem Hof des Kultur- und Bildungszentrums Sebastian Haffner, Prenzlauer Allee 227-228, 10405 Berlin
Manuskripte brennen nicht – Eine Einführung in Michail Bulgakows Leben und Werk im Spannungsfeld seiner Zeit
Vortrag mit: Jana Schröder (Slawistin)
Finissage der Ausstellung
Donnerstag, 03.09.2020, 20.00 Uhr | Eintritt frei.
Bibliothek am Wasserturm
Veranstaltung in der Ausstellungshalle und auf dem Hof des Kultur- und Bildungszentrums Sebastian Haffner, Prenzlauer Allee 227-228, 10405 Berlin
Grenzpunkt Null Live – SYMPATHY FOR THE DEVIL
Eine Radio Collage aus dem Jenseits der Unterhaltung präsentiert von der lebenden Repetiermaschine Rex Joswig unter dem Einfluss von Michail Bulgakows MEISTER UND MARGARITA
An diesem Abend hat der Übersetzer und Redakteur Thomas Reschke in einem Interview über die Umstände des Erscheinens der Erstübersetzung des Romans DER Meister und Margarita berichtet.
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Museum, Standort Prenzlauer Allee 227
Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner
- Tel.:
- (030) 90295-3917
- Fax:
- (030) 90295-3905
Das Museum ist seit dem 20.03.2021 wieder geöffnet!
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Fachbereichsleiter:
Bernt Roder
Sekretariat:
Vorderhaus, 2. OG |
(Das Sekretariat ist in der Zeit von 10.00 bis 14.00 Uhr telefonisch erreichbar.)
Tel.: (030) 90295-3917
Fax: (030) 90295-3905
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Öffnungszeiten
Ausstellungen:
Halle und Haupthaus |
Dienstag bis Sonntag
10.00 – 18.00 Uhr
(feiertags geschlossen)
Archiv / Lesesaal
Haupthaus, Raum 208 |
Tel.: (030) 90295-3951
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