Russisch-Orthodoxer Friedhof Tegel

Russischer Friedhof Tegel

Der Grabstein von Vladimir D. Nabokov, dem Vater des Schriftstellers Vladimir Nabokov ("Lolita"), auf dem russischen Friedhof in Tegel.

Der Russisch-Orthodoxe Friedhof in Berlin-Tegel ist der einzige bürgerliche Friedhof seiner Art in Berlin und die letzte Ruhestätte vieler bekannter russischer Adliger.

Die Einrichtung eines Friedhofs für russisch-orthodoxe Gläubige in Berlin im Jahr 1893/94 geht zurück auf die Initiative des damaligen Probstes Alexsij Petrovic Maltzew. Auf der rund zwei Hektar großen Anlage wurden 4.000 Tonnen Erde aus 50 Regionen Russlands aufgetragen, in vier Eisenbahnzügen übersandt von Zar Alexander III., damit die Verstorbenen in heimatlichem Boden ruhen konnten. Mit der Errichtung des Friedhofs sollte zudem die Durchführung streng orthodoxer Beisetzungen ermöglicht werden, die eine Feier am offenen Sarg vorsieht.

Kapelle erinnert an Moskauer Basilikuskathedrale

In der Mitte der quadratischen Anlage ragt die 1894 erbaute Kapelle empor, eine Nachbildung der Moskauer Basilikuskathedrale, deren kegelförmigen Turm mit Zwiebelkuppel das Andreaskreuz mit doppeltem Querbalken schmückt. Die Kapelle wird von vier ebenso geformten blaugoldenen Türmchen bekrönt; sie enthielt früher kostbare Ikonen, die durch Raub verloren gingen.

Weiße Andreaskreuze bestimmen das Bild

Charakteristisch für das Gesamtbild des Friedhofs sind die weißen Andreaskreuze und die efeubepflanzten Grabhügel. Neben aufwendigen Erbbegräbnissen finden sich einfache Gräber mit schlichten Holzkreuzen. Die Gräber, bei denen es sich fast ausschließlich um Erdbestattungen handelt, sind nach orthodoxer Tradition in Ost-West-Richtung angelegt.

Prominente auf dem Russisch-Orthodoxen Friedhof Tegel

Auf dem Friedhof haben insbesondere russische Emigranten nach dem Zusammenbruch des zaristischen Russlands in den 20er Jahren ihre letzte Ruhestätte gefunden, unter anderem der große Sänger des zaristischen Russland, Warjagin, der letzte Berliner Botschafter des Zaren, Swerbejew, der russische Kriegsminister Wladimir Suchomlinow, der russische Außenminister Sergej Sasonow und der Publizist und Vater des gleichnamigen Schriftstellers Vladimir Nabokov.

Auf dem russisch-orthodoxen Friedhof finden noch immer mehrere Beisetzungen jährlich statt. Nach orthodoxer Liturgie werden die Grabstätten nicht nach bestimmten Fristen geräumt. In unmittelbarer Nähe des Pfarrhauses befindet sich der Soldatenfriedhof mit dem 1920 errichteten Kriegerdenkmal.

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Wittestraße 37
13509 Berlin
Telefon
(030) 43 27 997
Öffnungszeiten
täglich 8 Uhr bis Sonnenuntergang

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Aktualisierung: 12. Oktober 2023