Lesebühne - PortFolio Inc. "Mit freundlichen Grüßen"

Also weihnachtlich ist auch mir nicht zumute

Weihnachtsbriefe, die eigentlich gar keine sind

Ein LiveHörSpielAbend der Gruppe PortFolio Inc. am 04.12.2012
Mit: Gabriele Völsch und Thomas Georgi
Szenische Leitung: Marc Lippuner
Ausstattung: Halina Kratochwil

Die vierte Folge widmet das Theaterkollektiv – im letzten Monat des Jahres – dem uner­schöpflichen Fundus von Briefen, die berühmte Männer und Frauen zum Jahresende verfasst haben: Gerade Weihnachten scheint oft Anlass für einen ganz persönlichen Brief. Doch zwischen kindlichen Wunschzetteln und obligatorischen Glückwünschen zum neuen Jahr finden sich immer wieder brennende Liebesschwüre, sexuelle Offerten oder alkohol­ge­schwän­gerte Pöbeleien, die Weihnachten nur zum Anlass nehmen, um endlich einmal gesagt zu werden.

PortFolio Inc. präsentiert in der konsumfreudigen und pseudobesinnlichen Adventszeit Weihnachtsbriefe, die genau genommen gar keine sind.

Das Herz findet immer den richtigen Ton

Hertha Koch an Marlene Dietrich

Ein LiveHörSpielAbend der Gruppe PortFolio Inc. am 06.11.2012
Spiel: Tilla Kratochwil
Szenische Einrichtung: Marc Lippuner
Ausstattung: Halina Kratochwil

Die dritte Folge beschäftigt sich mit den bisher unveröffentlichten Briefen einer nahezu ver­ges­senen Chansonschreiberin an eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.

„Sie waren mir für jeden Text Vorbild und ohne Ihren unübertreffbaren Vortrag im Ohr, ja, in mir zu haben, hätte ich nie einen Text schreiben können und deshalb lassen Sie mich Ihnen für meine kleinen Erfolge danken, denn auch sie sind eigentlich die Ihren.“ (Hertha Koch in ihrem ersten Brief an Marlene Dietrich)

Hertha Koch, die 42-jährige Besitzerin eines kleines Kreditbüros in Graz, schickt im Januar 1964 einen Brief mit zwei selbst geschriebenen Liedtexten an die von ihr verehrte Marlene Dietrich – ohne ernsthaft auf eine Replik zu hoffen. Doch der Weltstar antwortet und für Hertha Koch beginnt die aufregendste Zeit ihres Lebens.
Während die Dietrich lieber telefoniert, schreibt Hertha Koch Briefe, die geprägt sind von bedingungsloser Bewunderung, Visionen einer immerwährenden Zusammenarbeit und der sehnsuchtsvollen Hoffnung auf eine persönliche Begegnung.

PortFolio Inc. zeichnet mit Hertha Kochs Briefen die außergewöhnliche Beziehung zweier ungleicher Frauen nach und erzählt zugleich ein unbekanntes Stück Musikgeschichte.

Mit freundlicher Unterstützung von Peter Kraxner und der Marlene Dietrich Collection Berlin

Jetzt, da das Glück verweht ist

Wie Frauen Schluss machen

Ein LiveHörSpielAbend der Gruppe PortFolio Inc. am 09.10.2012
Mit: Petra Kelling und Claudia Wiedemer, Michael Stoerzer
Szenische Einrichtung: Michael F. Stoerzer

In der 2. Folge thematisieren sie den Umstand, wie Frauen Schluss machen.
“Ich dachte, Liebe ist das Wunder, dass zwei Menschen zusammen viel leichter sind als einer allein – wie Äroplanes”. (Marlene Dietrich in einem Brief an Erich-Maria Remarque)

Abschied nehmen ist kein leichtes Unterfangen. Wer eine große Liebe hinter sich lassen muss, ringt mit Worten. Auch heute reicht ein kurzes “Es ist aus” per SMS nicht, um mit den Zumutungen der Zweisam-keit abzuschließen. Das Ritual des Abschiedsbriefes ist zeitlos und scheint so alt zu sein, wie die Liebe selbst.
Mit Taschentüchern bewaffnet und einem Augenzwinkern nimmt PortFolio Inc. sich scharfe, kluge, boshafte, dankbare oder schlicht traurige Abschiedsbriefe bekannter und weniger bekannter Persönlichkeiten vor, und bietet mit der wilden Mischung aus letzten Botschaften die kollektive Befreiung von emotionalen Altlasten an.

Briefe an Freunde - Письма друзьям

Woche der Sprache und des Lesens in Berlin

Ein LiveHörSpielAbend der Gruppe PortFolio Inc. am 04.09.2012
Von und mit: Tilla Kratochwil, Gabriele Völsch, Marc Lippuner und Michael F. Stoerzer

In der ersten Folge begeben sie sich in die jüngere Vergangenheit und untersuchen den von staatlicher Seite erwünschten schriftlichen Austausch von DDR-Schülern mit Schülern aus der Sowjetunion. Auf der Grundlage des Buches “Briefe an Freunde”, dem offiziellen Arbeits­mittel für den russischsprachigen Schüler­briefwechsel, fördern sie mit dort dargestellten Rubriken wie “Feiertage der Werktätigen und Pioniere”, “Der Unterrichtstag in der sozialis­tischen Produktion” oder “Briefmarkenwünsche” allerlei kurioses Vokabular zu Tage, dass leider nur wenig mit der alltäglichen Gedanken­welt eines Teenagers zu tun hatte.
PortFolio Inc. stellt die absurdesten und konversations­unfreundlichsten Textvorlagen vor und zeichnet den mustergültigen Verlauf einer deutsch-sowjetischen Brieffreundschaft nach, die einen realen Kontakt mit den sowjetischen Mitstreitern nicht wirklich vorsah.