Aus "weißer Erde" wird "weißes Gold"

abgestützter Schachtgang im Kaolin Bergwerk Meißen

von Ines Mallek-Klein

Meißen, 22. November 2023. MEISSEN feierte mit dem traditionellen Schachtanschlag des neuen manufaktureigenen Bergwerks am 4. Dezember 2023 einen Meilenstein in der Geschichte der Manufaktur.

Das von nur zwei Bergmännern betriebene kleinste Bergwerk Europas zeichnet sich besonders durch die unübertroffen hohe Qualität des darin enthaltenen Kaolins aus. Die Porzellanerde enthält keinerlei Verunreinigungen an Eisenoxid oder Titanoxid, sodass im Endprodukt kein Grau-, Gelb- oder Blaustich zu erkennen ist. Die unübertroffene Reinheit des Kaolins aus dem Bergwerk von Seilitz sorgt im fertigen Porzellan für ein auffallend strahlendes Weiß, das MEISSEN auszeichnet.

Am 4. Dezember 2023 feierte das neue Bergwerk in Seilitz – nur wenige Kilometer von Meißen entfernt – seine Eröffnung. Teil des Events ist die Aufstellung der Heiligen Barbara – Schutzpatronin der Bergleute – im neugebauten Huthaus und Schachtgebäude zusammen mit Herrn Staatsminister Dulig. Für Bergmänner hat der 4. Dezember eine ganz besondere Bedeutung und ist besser bekannt als der Barbaratag.

Seit 1764 wird in Seilitz für die Manufaktur der exklusive Rohstoff Kaolin abgebaut – erst im Tagebau, ab 1825 im Untertagebau. Das bisherige Grubenfeld wurde bis zur fünfte Sohle erschlossen, dem tiefsten Punkt, an dem noch hochwertiges Kaolin zu finden ist. Deshalb war es notwendig, ein neues Grubenfeld zu erschließen. 150 Meter vom bisherigen För-derschacht entfernt entstand so seit 2019 ein neues Betriebsgelände, in dem ab 2023 wieder von ganz oben (in der ersten Sohle) mit dem Untertageabbau von Kaolin begonnen werden kann. Somit ist für mindestens 50 weitere Jahre die wichtigste Grundlage für unser Porzellan gesichert.

Glückauf Seilitz!