BMVI fördert 5G-Projekt von Land Berlin und Messe Berlin

Pressemitteilung vom 17.01.2020

Pilotprojekt soll Logistikabläufe auf dem Messegelände in Echtzeit ermöglichen

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert im Rahmen des 5G-Innovationswettbewerbes ein gemeinsames Projekt der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und der Messe Berlin. Im ersten Halbjahr 2020 entwickeln die Partner ein Konzept, mit dem durch 5G-Technik die Logistikabläufe auf dem Messegelände dynamisch und nahezu in Echtzeit geregelt werden können. Vom Bundesministerium werden dazu 100.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Wirtschaftssenatorin Ramona Pop: „Die Messe Berlin wird zum Echtzeit-Testfeld für 5G-Anwendungen. Durch die Verfügbarkeit von schnellem 5G-Mobilfunk können zahlreiche Abläufe aus Logistik und Mobilität auf dem Messegelände getestet und demonstriert werden. Ein wichtiger Schritt zu mehr Effizienz und Nachhaltigkeit. Wir möchten damit andere Berliner Unternehmen motivieren, auch die Möglichkeiten der neuen Mobilfunkgeneration zu nutzen.“

„Wir arbeiten ständig daran, die Infrastruktur auf unserem Gelände auszubauen, um unseren Austellern und Gästen aus aller Welt ein immer besserer Gastgeber zu sein. Deshalb ist der Einsatz von 5G-Technologie für eine effizientere Logistik hoch interessant für uns. Gleichzeitig versprechen wir uns davon eine maßgebliche Entlastung des Geländes, weniger Staus und damit weniger Belastung auch im Umfeld der Messe“, so der Vorsitzende der Geschäftsführung der Messe Berlin, Dr. Christian Göke, anlässlich des Projektstarts.

Das Messegelände ist seit Jahren stark ausgelastet. Allein 2019 fanden unter dem Funkturm über 70 Veranstaltungen statt – darunter Messen, wie die IFA und die Internationale Grüne Woche, die das gesamte Gelände belegen. Entsprechend eng sind Platz und zeitliche Taktung für Auf- und Abbauten mit den dazugehörigen Verkehren. Expertinnen und Experten aus den Bereichen IT, Logistik und Verkehr von der Senatsverwaltung und von der Messe Berlin erarbeiten nun ein Konzept für ein sogenanntes Real Time Location System (RTLS). An- und Abfahrten am Messegelände sowie die Navigation auf dem Gelände sollen damit noch effizienter zu steuern sein. Ziel ist es, insbesondere den Lieferverkehr so gleichmäßig zu verteilen, dass Staus und Wartezeiten minimiert werden und gleichzeitig alle Aussteller rechtzeitig ihre Lieferungen erhalten. Dabei bauen die Planer auf dem bisherigen Logistikkonzept der Messe Berlin auf, das bereits in diese Richtung wirkte, jedoch nicht kurzfristig reagieren konnte. Die 5G-Technik soll erstmals eine dynamische Steuerung und Reaktionen quasi in Echtzeit ermöglichen. Durch die neue Technik können Fahrzeuge hochgenau, das heißt auf mindestens einen halben Meter, lokalisiert werden. So können dann zum Beispiel frühzeitig freigewordene Parkflächen sofort entdeckt und genutzt werden. Fahrzeuge auf dem Gelände können damit auch punktgenau zu dem zugewiesenen Parkplatz navigiert werden, was Irrfahrten und falsches Abstellen vermeidet. Eine spätere Ausweitung des Systems auf den Innenbereich der Hallen wird bereits berücksichtigt.

Im Rahmen des 5G-Innovationswettbewerbes konnten Kommunen mit Partnern ein Konzept für die Erprobung von 5G-basierten Anwendungen und innovativen Geschäftsmodellen in Höhe von bis zu 100.000 Euro gefördert bekommen. Insgesamt werden 67 Konzepte mit insgesamt 6,2 Millionen Euro durch das BMVI finanziert. Im Anschluss an den Innovationswettbewerb werden, in 2020 und 2021, einzelne besonders herausragende Konzepte prämiert, die dann eine Förderung zur Umsetzung erhalten.