Berliner Buddy Bären reisen um die Welt

Buddy-Bär-Parade am Reichtsag in Berlin

von Ursula A. Kolbe

Der Buddy Bär – seit 2001 ist er aus dem Stadtbild von Berlin nicht mehr wegzudenken. Das jahrhundertealte Wappentier hat in unserem Heute seinen besonderen Sinn, ist Willkommensgruß und mehr denn je Botschafter für Toleranz und friedliches Miteinander in aller Welt.

Bei der Zusammenkunft des TourismusDialog.Berlin im Atelier seiner Erfinder Eva und Dr. Klaus Herlitz in der Fabriketage ihres Unternehmens in Berlin-Tempelhof gab uns das Ehepaar interessante Einblicke in die Historie des robusten Unikats.
Schon bald, nachdem die ersten Figuren im Stadtbild auftauchten, wurden sie beliebtes Bildmotiv für Touristen und Einheimische.

Von überall kommen heute Anfragen. Und so bleibt es nicht aus: Die Berliner Buddy Bären gehen auf Reisen – Shanghai lädt sie zum „Kunstsalon“ ein, St. Gallen veranstaltet eine „Bärlinale“, Botschaften sowie deutsche Firmen im In- und Ausland schätzen ihren symbolischen Gehalt.

Aus all dem erwächst die Idee zu einem neuen Projekt: Die „United Buddy Bears“. Gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt wurden alle von den Vereinten Nationen anerkannten Länder über ihre Botschafter in Berlin eingeladen, einen Bären zu gestalten.

Künstler aus aller Welt kamen in einem historischen Berliner Straßenbahndepot zusammen, um einen solchen Bären für ihr Heimatland zu kreieren.
Und das alles über Sprachbarrieren hinweg, in kreativem Austausch, fröhlich, konzentriert, miteinander, entspannt… Getreu dem Motto: „Wir müssen uns besser kennenlernen…dann können wir uns besser verstehen, mehr vertrauen und besser zusammenleben.“

Genau auch deshalb wurden die „United Buddy Bears“ im Juni 2002 zum ersten Mal neben dem Brandenburger Tor in Berlin ausgestellt. Der große Kreis aus Bären sollte verdeutlichen, dass Menschen aus aller Welt Hand in Hand zusammen stehen.

Als einmaliges Gesamtkunstwerk wirbt die Ausstellung seitdem weltweit für Toleranz, Völkerverständigung und ein friedliches Miteinander. Über 35 Millionen Menschen haben sie bisher auf allen Kontinenten gesehen, für jeden frei zugänglich.

Seit Anfang vergangenen Jahres steht auch ein interaktiver Buddy Bär auf dem Washington-Platz hinter dem Berliner Hauptbahnhof. Sobald man ihn umarmt, leuchtet und wechselt er die Farben. Welch‘ ein beeindruckendes Bild.

Im Atelier konnten wir auch auf Tuchfühlung mit einzelnen Figuren gehen. Die Skulpturen, von lebensgroß bis Miniatur (zwischen sechs und 22 cm), entstehen aus witterungsbeständigem glasfaserverstärktem Kunststoff und sind nicht nur Werke zum Ansehen. Sie sind auch ein Stück Berlin zum Verschenken. Mit Symbolcharakter.

Bei all dem haben die Buddy Bär-Initiatoren ebenso die Hilfe für Kinder in Not im Blick. Bisher sind über zwei Millionen Euro für UNICEF und lokale Kinderhilfsorganisationen durch Spenden und Versteigerungen zusammen gekommen.

Gemeinsam mit internationalen Künstlerinnen gründete Eva Herlitz den Verein „Buddy Bear Help e. V.“, um einzelnen Kindern gezielt helfen zu können. Ich sehe die Buddy-Bären jetzt mit anderen Augen. Und nicht nur, weil sie unvergleichlich, vielfältig, eben ein Unikat sind.