Magen-Darm-Infektion

Ein Infusionstropf

von Edelgard Richter

Es kann jeden treffen und überfällt die Menschen urplötzlich und meist ohne vorherige Anzeichen: Der durch Noroviren verursachte Brech-Durchfall, auch Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis) genannt. Als Begleiterscheinungen können Bauch-, Kopf- oder Gliederschmerzen auftreten sowie eine leicht erhöhte Temperatur. Die akute Erkrankung dauert im Durchschnitt 12 bis 48 Stunden. Danach fühlt sich der Patient oftmals sehr matt.

Eine ärztliche Behandlung ist in den meisten Fällen nicht erforderlich; die Beschwerden klingen nach fünf Tagen von selbst ab. Wichtig ist es, in dieser Zeit sehr viel zu trinken um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen und einer Dehydrierung vorzubeugen. Dazu eigenen sich insbesondere mit Wasser verdünnte Säfte, Mineralwasser, Brühe oder gezuckerter Tee. Als Nahrung werden Zwieback, Salzstangen oder Nudeln in Hühnerbrühe empfohlen.

Die Übertragung der Viren erfolgt durch Schmier- oder durch Tröpfcheninfektion, aber auch durch rohe Lebensmittel und Meeresfrüchte, also Salate, Obst oder Krabben. Die Erkrankung ist hoch ansteckend. Eine Ansteckungsgefahr besteht bis zu 48 Stunden nach Abklingen der letzten Symptome, weshalb besondere Hygienemaßnahmen eingehalten werden müssen.

Noroviren sind gegenüber Desinfektionsmitteln unempfindlich und lassen sich auch durch gründliches Putzen nicht gänzlich beseitigen. Sie überstehen Temperaturen von minus 20 bis plus 60 Grad Celsius und treten in Privathaushalten, Kitas, Senioreneinrichtungen und auf Kreuzfahrtschiffen auf.

Dauert die Erkrankung länger als zwei oder drei Tage, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Das gilt auch dann, wenn hohes Fieber oder Blut im Stuhl auftritt. Eine Impfung gegen die Noroviren gibt es nicht; auch Antibiotika sind nutzlos, da es nur gegen bakterielle Erkrankungen wirkt.