Ein blaues Auto ist als Scan-Fahrzeug auf den Straßen Berlins unterwegs. Mit einer auf dem Dach montierten Kamera werden so Daten erfasst.

Parkdatenanalyse

Besonders die Parkraumbewirtschaftung trägt zu einer Reduzierung des Autoverkehrs und dessen Emissionen bei. In zentralen Berliner Gebieten werden in den nächsten Jahren sukzessiv neue Parkzonen eingeführt. Dieses Projekt untersucht die verkehrliche Wirkung der Maßnahme und schafft eine umfassende Datengrundlage des öffentlichen Parkraumangebots.

Die Parkdatenanalyse soll Daten und Erkenntnisse zum öffentlichen Parkraum innerhalb des S-Bahn Rings und angrenzende Gebiete liefern. Später wird der Datensatz für komplett Berlin, allerdings mit einer etwas geringeren Datenauflösung, erweitert. Dafür werden die öffentlichen Parkplätze und deren Regelungen mit Hilfe von Scan-Cars kartiert und die Auslastung über einen längeren Zeitraum erfasst. Weiterhin werden nutzerspezifische Daten, wie beispielsweise die Parkdauer, digital erhoben. Zudem wird erhoben, welche Auswirkungen spezifische Interventionen wie eine verstärkte Kontrolle und die Veränderung der Gebührensätze auf das Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer haben.

Um die Wirkung von neuen Parkbewirtschaftungszonen besser zu verstehen, werden die Viertel, in denen in den Jahren 2022 und 2023 neue Parkzonen eingeführt wurden, besonders intensiv untersucht. Betrachtet wird, wie Parkzonen zur Minderung des Verkehrsaufkommens sowie zur Beeinflussung von Mobilitätsverhalten beitragen. Hierbei wird insbesondere das Parksuchverkehrsaufkommen und dessen Anteil am Gesamtverkehr vor und nach Einführung der Parkraumbewirtschaftung untersucht.

Ziele und Forschungsfragen

  • Wie hoch ist das Umwidmungspotenzial von Parkraum in ausgewählten Gebieten, insbesondere auch nach Einführung von Parkraumbewirtschaftung, Erhöhung der Gebühren oder verstärkten Kontrollen?
  • Welche Auswirkungen hatte die Einführung der Parkraumbewirtschaftung und die verstärkte Kontrolle auf Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer im Zeitverlauf?
  • Wo existieren Hot-Spots mit hohem Parkdruck?
  • Existieren Rebound-Effekte nach der Einführung der Parkraumbewirtschaftung?
  • Welche Maßnahmen sollten ergriffen werden, um Effektivität und Effizienz der Parkraumbewirtschaftung zu sichern und zu steigern?

Die Erkenntnisse sollen mittelfristig ein effektiveres und effizienteres Parkraummanagement erzeugen. Diese Analysen sollen u.a. Planende dabei unterstützen, Parkplätze in alternative Nutzungsformen zu überführen, Modal Shifts auf den Umweltverbund zu erzeugen oder eine allgemeine Minderung des Autoverkehrs zu erreichen.

Bei der Datenerhebung kommen Autos, die mit Sensoren ausgestattet sind, zum Einsatz. Hierbei werden keine personenbezogenen Daten erhoben. Die komplette Datenverarbeitung und vollständige Anonymisierung der Personen- und Fahrzeugkennzeichen in den erfassten und bereitgestellten Bilddaten gemäß den Datenschutzrichtlinien der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), erfolgt bereits im Fahrzeug.

Ergebnisse der Parkdatenanalyse

Die Ergebnisse der Parkraumkartierung sind auf der Digitalen Plattform Stadtverkehr (DPS) veröffentlicht. Ergebnisse der Parkraumnutzung sind im Factsheet Wrangelkiez nachzulesen. Weitere Ergebnisse zur Auswirkung von neuen Parkraumbewirtschaftungszonen auf die Parkraumnutzung werden im Laufe des Jahres 2024 veröffentlicht.
  • Digitale Erfassung des ruhenden Verkehrs im Wrangelkiez

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