75 Jahre Kriegsende und Befreiung vom Nationalsozialismus in Treptow-Köpenick

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Mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa beendet. Bis heute steht das historische Datum für das Ende der nationalsozialistischen Diktatur und Gewaltherrschaft, aber auch für einen Neuanfang. In diesem Jahr ist der 8. Mai einmaliger Feiertag des Landes Berlin.

Die am Stadtrand gelegenen Ortsteile von Berlin – darunter auch jene im heutigen Bezirk Treptow-Köpenick – erlebten die Befreiung vom Nationalsozialismus Tage vor dem Berliner Zentrum. Ab dem 16. April 1945 begann die letzte große Militäroperation der sowjetischen Truppen gegen das nationalsozialistische Deutschland. Berlin wurde von Süden und Norden kommend eingekesselt. Sowjetische Truppen der 1. Weißrussischen Front erreichten am 21. April 1945 erstmals das Stadtgebiet, den damals zu Lichtenberg gehörenden Ortsteil Marzahn. Am selben Tag wurden auch die Pankower Ortsteile Buch, Karow, Blankenburg, Blankenfelde im Norden sowie der Köpenicker Ortsteil Rahnsdorf im Südosten befreit.

Aus den Bezirksarchiven: Die Befreiung vom Nationalsozialismus im April 1945

Historische Fotos, Quellen und Zeitungsartikel, aber auch Berichte von Augenzeuginnen und Augenzeugen geben Aufschluss über die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung vom Nationalsozialismus. Angefangen bei Müggelheim am 21. April wurden die Ortsteile des heutigen Bezirks Treptow-Köpenick nacheinander von der sowjetischen Besatzungsmacht erobert. In Köpenick erinnert bis heute der Platz des 23. April an die Ereignisse vor 75 Jahren.

Quellen: Museen Treptow-Köpenick
Redaktion: Agathe Conradi, Matthias Wiedebusch

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    Bild: Museen Treptow-Köpenick

  • 22. April 1945 – Müggelheim In den frühen Morgenstunden des 22. April 1945 nehmen sowjetische Truppen Müggelheim ein. Sie erreichen den Ortsteil über die Müggelspree mittels einer Pontonbrücke auf Höhe der noch heute verkehrenden Ruderfähre.

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    Bild: Museen Treptow-Köpenick

  • Am Vormittag des 22. April 1945 befreien die sowjetischen Truppen den Ortsteil Friedrichshagen.

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  • Erinnerungen Frau P. (1969), im April 1945 wohnhaft in Friedrichshagen: Die Rote Armee rückte am 22.4. gegen 11:30 Uhr ein, nachdem schon in den späten Vormittagsstunden Panzer den Ort durchfahren hatten. Durch die Kämpfe selbst hat Friedrichshagen verhältnismäßig geringen Schaden erlitten, bei weiterm größeren durch die Angriffe deutscher Flieger nach der Besetzung.

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  • Am Vormittag des 22. April 1945 erreichen sowjetische Truppen Grünau. Von dort aus ziehen sie weiter in Richtung Adlershof.

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  • Die Truppen der Roten Armee erreichen am 23. April 1945 Köpenick von zwei Seiten, östlich über Hirschgarten und nördlich aus Mahlsdorf-Süd. Die Ortslage Wendenschloß wurde am 22. April 1945 von den Truppen der der Roten Armee erreicht.

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  • Erinnerungen Herr E. an den 23. April 1945 (1988), im April 1945 wohnhaft in Köpenick: "Von Kodak haben sie über gesetzt zur heutigen Feuerwehr und über die Baumgarteninsel zum heutigen Platz des 23. April. Die Dammbrücke war kaputt - ein Brückenbogen war herausgesprengt.

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  • Erinnerungen Herr E. an den 23. April 1945 (1988), im April 1945 wohnhaft in Köpenick: Andere Truppen der Roten Armee kamen von Müggelheim. Sie gingen über die Lange Brücke - die Brücke hatte einen Bombentreffen von einem früheren Luftangriff.

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    Bild: Museen Treptow-Köpenick

  • Foto von 1945: In Köpenick erinnert seit dem 21. Juni 1945 der Platz des 23. April an die Befreiung. Die 1945 auf dem Platz eingeweihte Gedenktafel existiert heute nicht mehr.

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  • Foto 1945: Beschädigtes Wohnhaus in der Lindenstraße (Ecke Spreestraße)

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  • Erinnerung Frau R. (2005), im April 1945 wohnhaft in Köpenick: Endlich ist der Kreig zu Ende. Nachdem es etwas ruhiger in den Straßen geworden ist, laufe ich mit meiner Mutter durch die Müggelheimerstraße in Richtung Grünstraße. Die Lebensmittelläden und auch andere Geschäfte sind aufgebrochen, verwüstet und geplündert. Wir gucken auch rein und finden ein paar Puddingpulver, die wir mitnehmen, der Hunger ist allgegenwärtig.

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  • Am Morgen des 23. April 1945 erreichen die sowjetischen Truppen die Ortslage Falkenberg in Altgleinicke. Im Laufe des Tages wird der Ortsteil Bohnsdorf befreit.

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  • Am 23. April 1945 um 6.30 Uhr befreit die Rote Armee den Ortsteil Adlershof

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  • Foto um 1948: Seit 1948 trägt der Platz vor dem Bahnhof Adlershof „Platz der Befreiung“. Das Denkmal auf dem Platz wurde im April 1975 eingeweiht und erinnert an das Kriegsende 1945.

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    Bild: Museen Treptow-Köpenick

  • Von Köpenick kommend erreichen die sowjetischen Truppen am 24. April 1945 Oberschöneweide.

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  • Die Treskowbrücke zwischen Nieder- und Oberschöneweide wurde am 23. April 1945 durch deutsche Truppen gesprengt. Ab Juli 1945 war eine Überquerung der Spree durch eine Behelfskonstruktion aus Holz für Fußgänger wieder möglich.

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  • Foto, undatiert: beschädigte Treskowbrücke

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    Bild: Museen Treptow-Köpenick

  • Foto Mai 1945: Kriegszerstörte Häuser in der Edisonstraße (Ecke Griechische Allee)

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    Bild: Museen Treptow-Köpenick

  • Foto Mai l1945: Zerstörte Häuser in der Griechischen Allee

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    Bild: Museen Treptow-Köpenick

  • rschöneweide wurde am 24. April 1945 befreit. Die sowjetischen Truppen erreichten den Ortsteil über die Spree von Oberschöneweide kommend.

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  • Am 24. April 1945 haben die sowjetischen Truppen Altglienicke, Plänterwald und Johannisthal vollständig eingenommen. Im Rathaus Johannisthal wurde am 26. April 1945 durch die Besatzungsmacht ein Ortskommandat eingesetzt.

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    Bild: Museen Treptow-Köpenick

  • Alt-Treptow war besonders lange umkämpft. Schwere Gefechte zwischen Truppen der Roten Armee und der Wehrmacht sowie der Waffen-SS ereigneten sich im Treptower Park. Der S-Bahnhof Treptower Park wurde in der Nacht vom 25. zum 26. April 1945 eingenommen. Gleichzeitig drangen die sowjetischen Truppen bis zum Flutgraben vor. Noch am 25. April wurde am Schmollerplatz gekämpft, in der Lohmühlenstraße dauerten die Gefechte bis zum 26. April.

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  • Ende des Zweiten Weltkrieges: Mit Inkrafttreten der bedingungslosen Kapitulation am 8.Mai 1945 war der Zweite Weltkreig in Europa beendet.

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  • Am 5. Mai 1945 setzte die sowjetische Kommandantur den früheren KPD-Bezirksverordneten Gustav Kleine als Bezirksbürgermeister von Köpenick ein. Das Bezirksamt nahm am 13. Mai 1945 seine Arbeit auf.

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  • Bürgermeister Gustav Kleine sowie Dezernenten des Bezirks Köpenick, 1945

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  • Am 5. Juni 1945 trafen sich die Oberkommandierenden der vier Siegermächte, um über die Nachkriegsordnung in Deutschland zu beraten. Das Treffen fand in der Niebergallstraße (Wendenschloss) in Köpenick statt.

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    Bild: Museen Treptow-Köpenick

  • Tägliche Rundschau vom 07. Juni 1945 (herausgegeben von der sowjetischen Besatzungsmacht)

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    Bild: Museen Treptow-Köpenick

  • Soldatenfriedhof und Ehrenmal im Treptower Park. Seit 1945 diente ein Teil des Treptower Parks als Friedhof für gefallene sowjetische Soldaten. Zwischen 1947 und 1949 entstand an dieser Stelle das Sowjetische Ehrenmal.

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  • Skizze des Sowjetischen Ehrenmals im Treptower Park

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    Bild: Museen Treptow-Köpenck

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