Langfristige Entwicklung der Luftqualität

Langfristige Entwicklung Schwefeldioxid

Langfristige Entwicklung Schwefeldioxid

Worum geht es?

Seit einigen Jahren werden Kriterien für die Beurteilung der Luftqualität nicht mehr nur national, sondern europaweit festgelegt.

Die EU-Richtlinien legen neben Mindestanforderungen an die Information der Bevölkerung auch Grenzwerte (Zielwerte für Ozon) fest, die innerhalb bestimmter Zeiträume überall in der EU eingehalten werden müssen.

Schwefeldioxid, Schwebstaub (PM 10), Stickoxide, Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid und Ozon werden durch Messungen des BLUME-Messnetzes vorgenommen.

Ferner werden seit 1997 u.a. Benzol und Ruß mittels ca. 30 kleiner Probenahmegeräte an Straßen erfasst, deren Proben im Labor analysiert werden.

Schwefeldioxid

Die Werte aller direkt emittierten Schadstoffe sind in den letzten 20 Jahre stark gesunken. Beim Schwefeldioxid, das hauptsächlich aus Kraftwerken, Industrie und Kohleöfen stammte, ist dieser Rückgang am deutlichsten.
Die Emissionen sind durch die Sanierung oder Stilllegung von Industrieanlagen und die Installation von Rauchgasentschwefelungsanlagen in Kraftwerken in den neuen Bundesländern und osteuropäischen Nachbarländern stark gesunken. Auch der Einsatz von schwefelarmem Kraftstoff hat zur Verbesserung der Luftqualität beigetragen.

Schwebstaub / Feinstaub PM 10

Bessere Staubfilter und die Tatsache, dass ein nicht unerheblicher Teil des Feinstaubes aus Schwefeldioxid entsteht, hat zu einer deutlichen Minderung der Gesamtstaubwerte beigetragen. Heute ist die Feinstaubbelastung nicht mehr mit bloßem Auge zu sehen, außer als “Dunstglocke” bei bestimmten Wetterlagen. Wichtigste Feinstaubquellen in der Stadt sind die Auspuffemissionen der Dieselfahrzeuge und die Staubaufwirbelung auf Straßen. Daneben spielen auch Bautätigkeiten, Güterumschlag und Staubaufwirbelungen auf nichtbegrünten Flächen eine Rolle.

Stickstoffdioxid / Kohlenmonoxid

Die durch die Verbesserung der Abgastechnik von Fahrzeugen erreichte Abnahme der Stickoxidemissionen hat nicht zu einem gleichartigen Rückgang der Stickstoffdioxidbelastung in der Außenluft geführt. Eine Ursache hierfür ist die zunehmende Verwendung von Oxidationskatalysatoren in Diesel-Pkw seit Mitte der 90er Jahre. Denn dadurch erhöht sich der Anteil des Stickstoffdioxids (NO 2) an den Stickoxidemissionen (NO+NO 2) im Abgas. Die Einführung des geregelten Katalysators und effizientere Motoren trugen in der Innenstadt zur Halbierung der Kohlenmonoxid (CO)-Belastung bei. An den Hauptverkehrsstraßen nahm die Kohlenmonoxidbelastung sogar um etwa 70% ab.

Benzol

Benzol wird vorwiegend von Pkw mit Ottomotor emittiert. Durch den Einsatz des geregelten Katalysators, verbesserte Motortechnik, bessere Kraftstoffe und dem Einsatz von Gaspendelsystemen an Tankstellen sowie in Tanklagern konnte die Emission dieses Schadstoffes in den letzten Jahren deutlich verringert werden. Entsprechend hat auch die Immissionsbelastung durch Benzol in den vergangenen Jahren in Berlin stark abgenommen. Die Benzolwerte im Jahr 2008 waren an den Hauptverkehrsstraßen nur ein Fünftel und im innerstädtischen Hintergrund nur noch ein Drittel so hoch wie 1993.

Ruß

Die Abnahme an den Straßenmessstationen des BLUME-Messnetzes zeigt, dass in den letzten Jahren die Einführung besserer Dieselmotoren sowie von schwefelärmerem Dieselkraftstoff und Rußfiltern ihre Wirkung entfaltet. Damit ist die Immission von Ruß seit 1994 in den Hauptverkehrstraßen um ca. 35% und im städtischen Hintergrund um ca. 30% zurückgegangen.

Ozon

Die täglichen maximalen Achtstundenwerte an Tagen mit Temperaturen über 25°C zeigen über die Jahre eine leichte Tendenz zur Besserung. Obwohl die Emissionen der wesentlichen Quellen der Vorläuferstoffe (Autoverkehr, Kraftwerke, Industriebetriebe, gewerblicher und privater Gebrauch von Farben, Lacken und Lösemitteln) in Berlin und in Deutschland seit 1990 fast halbiert wurden, ist die Konzentration von Ozon, an diesen Tagen auch Sommersmog genannt, nicht im gleichen Maße gesunken. Bei der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt stehen zu diesem Thema Verhaltensempfehlungen bei hohen Ozon-Konzentrationen zur Verfügung.

Messdaten

Bei der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt sind folgende Informationen zu erhalten: Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen informiert anhand der

Ansprechpersonen Landesverwaltung