Steinbach: Noch kein Antrag von Tesla für Batteriefabrik
Der US-Elektroautohersteller Tesla hat nach Angaben von Brandenburg noch keinen Antrag für seine geplante Batteriefabrik in Grünheide bei Berlin gestellt, die nahe der Autofabrik entstehen soll.
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Das Baugelände der Tesla Gigafactory östlich von Berlin. Der US-Elektroautohersteller Tesla will im Juli 2021 in Grünheide mit der Produktion beginnen.
Es werde immer wieder bestätigt, «dass die Batteriefabrik in
Grünheide gebaut werden soll», sagte Steinbach am Mittwoch (20. Januar 2021) im Wirtschaftsausschuss des Landtags. Weder sein Ministerium noch das Landesamt für Umwelt wüssten aber bisher, ob die Genehmigung nach Baurecht oder nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz erfolgen solle. «Dazu müssten erstmal detaillierte Unterlagen vorliegen.» Tesla habe ihn auf Nachfrage gebeten zu warten. Das Unternehmen suche bereits Personal.
Tesla baut noch immer nur über vorzeitige Zulassungen
Tesla will im Juli in Grünheide mit der Produktion beginnen. In einer ersten Phase sind 12 000 Beschäftigte und bis zu 500 000 Fahrzeuge pro Jahr geplant. Naturschützer und Anwohner halten den Wasserverbrauch für zu hoch und sehen geschützte Tiere in Gefahr. Tesla-Chef Elon Musk will das Werk bei Berlin auch zur weltgrößten Batteriefabrik machen. Weil die Genehmigung für die Fabrik aussteht, baut Tesla in Schritten über vorzeitige Zulassungen.

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Steinbach rechnet mit umweltrechtlicher Genehmigung im ersten Quartal 2021
In der vergangenen Woche hatte das Unternehmen eine ausstehende Sicherheitsleistung von 100 Millionen Euro kurz vor der Ende einer verlängerten Frist für den Weiterbau hinterlegt. Der Minister rechnet mit der Entscheidung über die umweltrechtliche Genehmigung der Autofabrik im ersten Quartal dieses Jahres. «Qualität geht vor Schnelligkeit», sagte Steinbach. «Wenn eine Genehmigung ausgesprochen wird, dann soll sie eine Qualität haben, dass sie gegebenenfalls auch gerichtlichen Anfechtungen sozusagen standhält.»
Abgeordneter Zeschmann wirft politische Einflussnahme bei Genehmigungsverfahren vor
Der Freie-Wähler-Abgeordnete Philip Zeschmann warf der Regierung erneut politische Einflussnahme vor. Wenn das Landesamt für Umwelt (LfU) auf Sachbearbeiterebene Unterlagen von Tesla nicht für auslegungsfähig und bewertungsfähig halte nach dem Bundesimmissionschutzgesetz und nach der Störfallverordnung und ein paar Tage später das Genehmigungsverfahren gestartet werde, «ist da offenkundig irgendwo Einfluss genommen worden», sagte Zeschmann.
Steinbach: Er gab keine Einflussnahme durch die Politik
Steinbach wies das zurück. Er verwies darauf, dass der Einwand zum Antrag von Tesla nicht mehr zutreffe und Unterlagen aktualisiert worden seien. «Wir üben auf das LfU oder auf andere Teilbehörden, Unterbehörden oder ähnliches hier keinen Einfluss aus. Hören Sie bitte mit diesem Vorwurf auf!»

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Luftaufnahmen und weitere Fotos zeigen die Fortschritte auf dem Weg zur fertigen Gigafactory des Automobilherstellers Tesla im märkischen Grünheide.
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Quelle: dpa
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Aktualisierung: Mittwoch, 20. Januar 2021 13:42 Uhr