Alltag: Praktische Tipps

Alltag in Berlin

Mit diesen praktischen Informationen finden Sie sich im deutschen Alltag besser zurecht. In Berlin bieten zahlreiche Institutionen kostenlose Angebote für Geflüchtete aus der Ukraine an.

Tipps für den Alltag

Deutsche SIM-Karten: Angebote und Bedingungen

SIM-Karten sind in Deutschland nicht teuer und müssen auch nicht gemeinsam mit einem Vertrag gekauft werden. Allerdings müssen Sie entweder beim Kauf im Geschäft oder bei der Online-Freischaltung Ihrer SIM-Karte ein Ausweisdokument vorzeigen – etwa Ihren Reisepass. Dies ist in Deutschland Pflicht.

Einige Anbieter wie die Deutsche Telekom und Vodafone bieten Geflüchteten spezielle Prepaid-Tarife an.

Ein Konto in Deutschland eröffnen

Sie können in den meisten Banken ein sogenanntes “Basiskonto” eröffnen. Damit können Sie Geld einzahlen und abheben, Überweisungen durchführen, Lastschriften ausführen und Daueraufträge einrichten. Je nach Bank variieren die Gebühren für Basiskonten. Für die Eröffnung brauchen Sie nur einen Identitätsnachweis – etwa Ihren Reisepass. Möchten Sie ein reguläres Girokonto eröffnen, sind je nach Bank weitere Unterlagen notwendig.

Geld wechseln

Ein Umtausch von Hrywnja in Euro ist seit Ende Oktober 2022 nicht mehr möglich.

Die ukrainische Zentralbank empfiehlt weiterhin allen Menschen, die aus der Ukraine flüchten oder geflüchtet sind, ihr Bargeld nicht in Hrywnja abzuheben, sondern nach Möglichkeit auf dem Konto zu belassen und im Ausland bargeldlos zu bezahlen. Dies ist jedoch nur mit internationalen Geldkarten wie Kreditkarten möglich. Mitunter können ukrainische Geflüchtete in Deutschland und anderen EU-Ländern mit einer internationalen Geldkarte Bargeld an Bankautomaten abheben. Allerdings kommt es hierbei häufig zu Problemen.

Öffentlichen Nah- und Fernverkehr nutzen

Für die Einreise nach Deutschland brauchen Sie kein Ticket: Sie müssen lediglich ihren ukrainischen Ausweis oder Pass vorzeigen. Möchten Sie mit der Bahn weiterreisen, benötigen Sie ein kostenloses „Emergency-Ticket“ oder „Help Ukraine-Ticket“. Diese erhalten Sie bei der Einreise im Zug oder in den Reisezentren der Deutschen Bahn. Weiterführende Informationen zum Help Ukraine-Ticket.

Mit dem Help Ukraine-Ticket oder Emergency Ticket können Sie am Ausstellungstag des Tickets und am Folgentag kostenlos den öffentlichen Nahverkehr in ganz Berlin und Brandenburg nutzen. Im Berlin sind die Tickets im Tarifbereich AB (gültig in ganz Berlin bis zu Stadtgrenze) eine Woche gültig, also am Ausstellungstag sowie sechs Tage danach.

Deutsch lernen

Ukrainischen Staatsbürger:innen, die aufgrund des Krieges geflohen sind, bieten der Bund und das Land Berlin diverse kostenlose Sprachangebote an. Dazu gehören die Integrationskurse, welche einen Sprachanteil von 600 Stunden mit dem Ziel B1 GER und einem Orientierungskurs im Umfang von 100 Stunden bieten. Darauf aufbauend werden Berufssprachkurse angeboten, welche Spezialkurse für Auszubildende, Personen im Anerkennungsverfahren oder branchenspezifische Kurse bis zur Niveaustufe C2 GER bieten. Eine niedrigschwellige Möglichkeit, Deutsch zu lernen, sind Erstorientierungskurse. In Berlin wird das Angebot ausschließlich von den Berliner Volkshochschulen umgesetzt.

Die landesgeförderten Deutschkurse für Geflüchtete an den Berliner Volkshochschulen (VHS-Kurse) sind für Geflüchtete aus der Ukraine grundsätzlich geöffnet, sofern sie keinen Zugang zu den Regelangeboten des Bundes haben. Angeboten werden Kurse (A1-C1 GER) im Umfang von maximal 1.000 Unterrichtseinheiten pro Person.

Die VHS-Kurse werden durch die Landes-ESF Maßnahme der berufsbezogenen Sprachförderung für Geflüchtete ergänzt. Diese Kurse beinhalten Berufssprachförderung mit Praktika im Umfang von maximal 500 Unterrichtseinheiten pro Person.

Das BAMF hat eine Liste mit kostenfreien digitalen Deutschkursen zum Selbstlernen zusammengestellt.

Das Goethe-Institut bietet ukrainischen Staatsbürger:innen, die aufgrund des Krieges aus ihrer Heimat geflohen sind, Online-Deutschkurse zum Sonderpreis an. Außerdem stellt das Institut auf www.goethe.de vielfältige Übungen zum Selbstlernen zur Verfügung. Allerdings sind hierfür erste Grundlagen im Deutschen notwendig.

Unterstützung im Alltag: Tandemprojekte und Beratungsangebote

Bei Tandemprojekten treffen Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte als Partner:innen aufeinander. Durch die Tandem-Partnerschaften erfahren geflüchtete Menschen Unterstützung im Alltag – sei es durch Hilfe bei Behördengängen, gemeinsame Freizeitaktivitäten oder einfach durch regelmäßigen Austausch.

Bei folgenden Projekten können Sie sich um eine:n Tandempartner:in bewerben. Beachten Sie, dass meist nur ein begrenztes Angebot an Tandems zur Verfügung steht:

An mehreren Orten in Berlin findet das Programm “Café Ukraine” der Berliner Stadtmission statt. Dort können sich Geflüchtete austauschen, Menschen aus Berlin treffen und sich in Rechtsfragen beraten lassen.

Eine Übersicht der Stellen, die Beratungsangebote für Geflüchtete anbieten, finden Sie unter adressen.asyl.net. Sie finden weitere Angebote auf den Sonderseiten des Bezirks, in welchem Sie derzeit wohnen. Auf www.mbeon.de können Sie sich online beraten lassen.

Mit einem ukrainischen Führerschein fahren

Sie dürfen mit Ihrem gültigen ukrainischen Führerschein zunächst auch in Deutschland weiter fahren. Sie brauchen keinen internationalen Führerschein und müssen auch keine Übersetzung mit sich führen. Wenn Sie einen digitalen Führerschein besitzen, wird dieser ebenfalls anerkannt, wenn die ukrainischen Behörden diesen bestätigen können. Wenn Sie Ihren ukrainischen Führerschein verloren haben, wenden Sie sich an die Fahrerlaubnisbehörde. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr.

Anspruch auf den berlinpass

Der berlinpass ermöglicht den vergünstigten Zugang zu Kultur-, Bildungs-, Sport- und Freizeitangeboten und soll die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben erleichtern. Geflüchtete aus der Ukraine haben einen Anspruch auf den berlinpass. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Seite der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales.

Verlorene Dokumente und Gegenstände wiederfinden

Wenn Sie in Berlin Ihre Dokumente, Brieftasche oder sonstige Gegenstände verloren haben, können Sie sich an die Fundbüros der Stadt wenden. Das Zentrale Fundbüro Berlins erreichen Sie per E-Mail unter fundbuero@ba-ts.berlin.de oder telefonisch unter der Rufnummer 030 90277 3101 (Dienstag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 14 Uhr). Verlieren Sie etwas in den öffentlichen Verkehrsmitteln, können Sie sich an das gemeinsame Fundbüro der Berliner Verkehrsbetriebe und S-Bahn Berlin wenden.

Weitere Informationsangebote auf Ukrainisch

Im TV-Programm „Ukraine today“ zeigt der Sender Hauptstadt TV Beiträge und Reportagen zu lokal relevanten Informationen in Berlin für Geflüchtete.

Das tägliche ukrainische Nachrichtenangebot „Ukrainische Deutschlandminute“ des Senders Cosmo umfasst Nachrichten, Informationen und Service für Flüchtende und Ukrainer:innen in Deutschland. Die Ukrainische Deutschlandminute ist täglich ab 18 Uhr in der Mediathek verfügbar.

Auf der Website ukraineinberlin.de erhalten Sie Informationen zu unterschiedlichsten Kultur- und Sportangeboten, sowie digitalen Angeboten auf Ukrainisch. Bei Bedarf erhalten Kinder und Jugendliche zudem eine kostenlose Begleitung zu den Angeboten.

Umfangreiche Informationen rund um den Alltag in Deutschland finden Sie bei folgenden Angeboten:

Anlaufstellen

Gewalt gegen Frauen

Anlaufstellen und Angebote für Frauen

In Berlin existiert eine Vielzahl von Frauenprojekten, die zu unterschiedlichen Fragestellungen Beratung und Unterstützung anbieten und die Möglichkeit zur Begegnung und zum Austausch eröffnen. Anlaufstellen und Angebote für Frauen

Notruf

Online-Portal für Betroffene von Straftaten

Wenn Sie eine Straftat erlebt haben, müssen Sie mit diesem Erlebnis nicht allein zurechtkommen. Auf dem Portal finden Sie viele nützliche Informationen darüber, was Sie tun können und welche verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten es gibt. Online-Portal für Betroffene von Straftaten

Willkommenszentrum Berlin

Beratungsstelle im Willkommenszentrum

Das Willkommenszentrum, die Beratungsstelle der Beauftragten des Berliner Senats für Integration und Migration, unterstützt Sie in Angelegenheiten der Rechts- oder Sozialberatung und weiteren Fragen rund um Ankommen und Aufenthalt. Die Beratung wird in mehreren Sprachen angeboten. Beratungsstelle im Willkommenszentrum

Weiterführende Informationen

Ukrainische Flüchtlinge

FAQ

Die wichtigsten Fragen und Antworten für Geflüchtete aus der Ukraine und Menschen, die helfen wollen. FAQ