Union kontra Hertha: «Das Derby tut der Stadt gut»

Flaggen von 1.FC Union und Hertha BSC

Fahnen von Hertha BSC und 1. FC Union Berlin wehen an einem Fahnenmast.

Nur 22 012 Zuschauer können im Stadion An der Alten Försterei dabei sein, doch das Derby elektrisiert die Stadt. Erstmals treffen der 1. FC Union und Hertha BSC in der Fußball-Bundesliga aufeinander, nachdem es eine Klasse tiefer schon vier Duelle gegeben hatte.

«Ich erwarte ein tolles Spiel», sagte Union-Coach Urs Fischer. Für seinen Hertha-Kollegen Ante Covic geht es um das sportliche Kräftemessen auf dem Platz. Der Deutsch-Kroate appellierte an alle Beteiligten, trotz der besonderen Rivalität «Berlin als Sportstadt in ein richtiges Licht zu rücken».

«Das Derby tut der Stadt gut, es tut der ganzen Liga gut», erklärte Union-Kapitän Christopher Trimmel. Es werden viele Emotionen im Spiel sein, wissen alle Beteiligten. Aber allein mit Kampf wird man nicht gewinnen, meint Fischer: «Es wird wichtig sein, eine gute Mischung zu finden aus Aggressivität und Coolness.» Die Partie wird am Samstag um 18.30 Uhr angepfiffen. In der Tabelle trennen die Eisernen nur vier Zähler von Hertha. «Wir müssen daran anknüpfen, was wir in den vorangegangenen Spielen sehr gut gemacht haben», sagte Fischer.

Hertha liegt mit elf Punkten im Mittelfeld der Tabelle. Union hat sieben Zähler auf dem Konto und muss nach unten schauen. Die Gäste sind von der Papierform her favorisiert, auch wenn sie im Vergleich zu Union einen Tag später im DFB-Pokal spielten und gegen Zweitligist Dynamo Dresden (5:4 i.E.) in die Verlängerung mussten. Union-Coach Fischer sieht ebenso wie Hertha-Kapitän Vedad Ibisevic sieht keinen Favoriten.

Akaki Gogia (Kreuzbandriss) und Grischa Prömel (Knieverletzung) fallen definitiv aus. Für Allrounder Michael Parensen (Rippenprellung) und Suleiman Abdullahi (Beinverletzung) wird es hinsichtlich einer Kadernominierung sehr eng. Union dürfte im Vergleich zum Pokalerfolg beim SC Freiburg (3:1), als es sechs Wechsel in der Startelf gab, wieder zurückrotieren. Bei Hertha ist Vladimir Darida nach Gelb-Rot gesperrt. Arne Maier fehlt nach einem Innenbandriss noch immer. Auch Trainer Coavic wird wieder Veränderungen in der Startelf vornehmen.

Union-Kapitän Christopher Trimmel: «In den letzten Wochen haben wir eine sehr gute Entwicklung genommen. Wir haben jetzt zwei Mal Freiburg geschlagen und uns auch bei Bayern München nicht versteckt. Ich kenne Stadtderbys aus meiner Zeit in Wien. Die Spiele haben einen ganz eigenen Charakter. Wichtig ist, dass es ein Fußballfest ohne Gewalt wird.»

Nach über 42 Jahren gibt es in Berlin wieder ein Stadtderby in der 1. Bundesliga, zuletzt spielten Hertha BSC und Tennis Borussia gegeneinander. In der 2. Liga standen sich Union und Hertha bislang vier Mal gegenüber. Es gab bisher keinen Heimsieg bei direkten Aufeinandertreffen. Union und Hertha gewannen jeweils einmal «auswärts». Die beiden anderen Duelle endeten remis.

Die Stadt ist klar geteilt in die Union-Kieze im Osten und Hertha-Bezirke im Westen. Die 2400 Hertha-Fans wollen nach einem Treff in Friedrichshain schon am Nachmittag gemeinsam nach Köpenick reisen. Nur 22 012 Zuschauer können im kleinen Union-Stadion das Spiel live sehen.

Quelle: dpa

Aktualisierung: 2. November 2019