Und sei es nur, um gleich nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen zu jubeln. Glückselig berichtete der Hertha-Trainer nach dem 3:0 gegen Bayer Leverkusen am Sonntag (21. März 2021) über die Hochgefühle auf der Berliner Bank in der Schlussphase. «Wir können ja nicht mal mitspielen, Leute. Wir würden sehr gerne noch mal fünf Minuten auf den Rasen gehen und ein bisschen mitmachen und danach abklatschen. Das gehört zum Sieg», erklärte Dardai seine innige Umarmung mit Sportdirektor Arne Friedrich.
Dardai will mehr jubeln: Hertha mit neuem Mut ins Derby
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Am liebsten hätte Pal Dardai sich selber nochmal eingewechselt.
Nur kurz versuchte sich Dardai nach dem konsequent herausgespielten Befreiungsschlag im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga gegen eine allerdings kraft- und wehrlose Werkself noch in der Rolle des Mahners. Im TV-Interview hob er zu Kritik an: Schlecht habe das Team in der ersten Halbzeit den Druck auf den schwächelnden Gegner hoch gehalten. Doch schnell schwenkte der Ungar wieder in den Gute-Laune-Modus um. «Wenn wir das noch hinbekommen, werden wir noch ein paar schöne Wochen erleben», versprach der 45-Jährige.
Der Rest war ohnehin in Berlin lange vermisste blau-weiße Erleichterung. «Heute hat es funktioniert. Wir haben es vorne gut umgesetzt und haben hinten gut gestanden», sagte Lukas Klünter. «Mir kam es in den letzten Wochen so vor, als hätten wir mehr verdient gehabt», meinte der unter Dardai wieder erstarkte Verteidiger.
Die Tore von Deyovaisio Zeefuik (4. Minute), Matheus Cunha (26.) und Jhon Cordoba (33.) besiegelten nicht nur den zweiten Heimsieg in Folge. Sie sorgten auch für einen vor der Länderspielpause erstmal beruhigenden Sprung auf Platz 14. So gut hat die Hertha in der Tabelle seit zwei Monaten nicht mehr dagestanden. «Gratulation an die Jungs, wie die Tabelle ausgesehen hat. Da musst du positiv bleiben», sagte Dardai.
Die Perspektiven für den Klassenverbleib sind jedenfalls nach dem ersten Saisonsieg gegen ein Team aus den Top Sechs wieder besser. Das Restprogramm sieht keinen Kontrahenten aus dem oberen Tabellendrittel mehr vor. Doch schon die nächste Aufgabe hat es mit dem Berliner Duell beim 1. FC Union am Ostersonntag in sich. «Natürlich können wir jetzt mal durchatmen auch in der Länderspielpause, aber dann geht es sofort weiter, und dann steht das Derby an. Das ist was Besonderes», sagte Kapitän Niklas Stark. Einer musste ja schließlich die Rolle des Mahners übernehmen. «Wir brauchen die Punkte», sagte Stark.