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Von Max Ernst bis Dorothea Tanning: Netzwerke des Surrealismus

Provenienzen der Sammlung Ulla und Heiner Pietzsch

Hundert Jahre nach dem „Ersten Manifest des Surrealismus“ eröffnet die Ausstellung neue Einblicke in die weitverzweigten Netzwerke von Künstler*innen dieser internationalen Kunstbewegung des frühen 20. Jahrhundert.

Dorothea Tanning, Spannung, Detail, 1942, Schenkung Sammlung Ulla und Heiner Pietzsch an das Land Berlin 2010 – Bildnachweis: Neue Nationalgalerie – Stiftung Preußischer Kulturbesitz / Foto: Jochen Littkemann

Dorothea Tanning, Spannung, Detail, 1942, Schenkung Sammlung Ulla und Heiner Pietzsch an das Land Berlin 2010 – Bildnachweis: Neue Nationalgalerie – Stiftung Preußischer Kulturbesitz / Foto: Jochen Littkemann

Ausgangspunkt der Präsentation ist ein zweijähriges Forschungsprojekt des Landes Berlin und der SPK, das die Provenienzen der Sammlung Ulla und Heiner Pietzsch untersucht, einer Sammlung die heute zum Bestand der Neuen Nationalgalerie gehört. Die Ausstellung zeichnet die ereignisreichen Wege der Gemälde und Skulpturen nach, die von Paris, dem Ursprungsort der surrealistischen Bewegung, über Brüssel und andere europäische Städte, über die Jahre des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs bis nach Südamerika und ins amerikanische Exil reichten. Die Biografien der einzelnen Objekte erzählen von Freundschaften, Sammelleidenschaften und Handelsverbindungen ebenso wie von Verlust, Verfolgung und Neubeginn. Über die Geschichte des einzelnen Werkes hinaus, geben sie einen Einblick in die facettenreichen Netzwerke der surrealistischen Bewegung sowie die politischen Herausforderungen der Zeit.

Die Ausstellung zeichnet in drei Sektionen exemplarisch die ereignisreichen Wege der Gemälde und Skulpturen nach, die von Paris über Brüssel und andere europäische Städte, über die Jahre des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs bis ins mexikanische und US-amerikanische Exil reichten. Der Kreis der Surrealist*innen war geprägt durch seine komplexen Beziehungen, in denen sich Freundschafts-, Liebes- und Geschäftsverbindungen häufig überschnitten. Dementsprechend zirkulierten auch die Werke auf informellen Wegen. Die Besetzung Frankreichs durch die Nationalsozialist*innen ab 1940 zwang zahlreiche surrealistische Künstler*innen ebenso wie Sammler- und Händler*innen zur Flucht. Auch hier waren Beziehungen nützlich. Viele verließen Europa und emigrierten u.a. in die USA, andere erhielten kein Visum und mussten im unbesetzten Teil Frankreichs untertauchen. Manche konnten ihre Werke mitnehmen, andere mussten sie zurücklassen. Diese von Ortwechseln geprägte Phase spiegelt sich unmittelbar in den Provenienzen der Kunstwerke wider. Auf unterschiedlichste Weise belegen die Biografien der einzelnen Objekte Freundschaften und Handelsbeziehungen, ebenso wie Verlust, Verfolgung und Neuanfang. Weit über die Einzelgeschichten der Werke hinaus eröffnen die Objektbiografien den Besucher*innen einen tiefen Einblick in die facettenreichen Netzwerke der surrealistischen Bewegung sowie in die großen politischen Herausforderungen der Zeit. 

 Die Sonderausstellung im unteren Sammlungsgeschoss der Neuen Nationalgalerie versammelt eine Auswahl von 26 Werken aus der Sammlung von Ulla und Heiner Pietzsch, darunter Max Ernsts „Düsterer Wald und Vogel“ (1927) und sein „Gemälde für junge Leute“ (1943), André Massons großformatiges „Massaker“ (1931/32), Leonor Finis „Zwei Frauen (1939),  Joan Mirós „Der Pfeil durchstößt den Rauch“ (1926) oder Dorothea Tannings „Spannung“ (1942).

Die Ausstellung wird gefördert durch das Land Berlin.

Highlight: Diese Schau ist eine der Top-Ausstellungen 2025 in Berlin. 

Laufzeit: Fr, 17.10.2025 bis So, 01.03.2026

Preisinformationen: Max Ernst. bis Dorothea Tanning

Preis: 10,00 €

Ermäßigter Preis: 5,00 €

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