Die Ausstellung „Myanmar – State of Uncertainty“ im Willy-Brandt-Haus gibt Einblicke in die komplexe Lebenssituation vor Ort, die durch die Herrschaft des Militärs und einen jahrzehntelangen Freiheitskampf geprägt ist.
Wolfgang
Bellwinkel hat für seine Serie "Vast Land" über mehrere
Jahre die drei größten Städte Myanmars fotografiert. Jede einzelne Stadt steht
für einen historischen Abschnitt und die geistige Strömung einer bestimmten
Zeit. Die Serie "Myanmar´s
Driving Force" von Nora
Bibel zeigt das gesellschaftspolitische Potential der
Aktivist:innen als treibende Kraft für den Transformationsprozess. Für seine
Arbeit "The revolution
takes a little longer" begleitete Vincent Haiges im Mai 2025 Rebellen-
und Widerstandsgruppen in Myanmar.
Burma, heute bekannt als
Myanmar und einst britische Kolonie, wurde von 1962 bis 2016 von einem
Militärregime regiert. Im Jahr 2016 kam die Partei von
Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi an die Regierung. Sie wurde in
einer weitgehend fairen Wahl im November 2020 mit großer Mehrheit bestätigt.
2021 putschte das Militär jedoch erneut, setzte führende Politiker fest und
geht seitdem mit brutaler Härte gegen Streikende und Demonstranten vor. Ein
verheerendes Erdbeben erschütterte die Region im März dieses Jahres und hat die
Situation vor Ort weiter verschärft.
Die Ausstellung „Myanmar – State of Uncertainty“ will mit sehr
unterschiedlichen fotografischen Perspektiven eine Region betrachten, die seit
Jahrzehnten von Unsicherheit geprägt ist. Durch das Zusammenspiel der
verschiedenen Arbeiten der Fotograf:innen ergibt sich ein umfassendes,
vielschichtiges Porträt. Gemeinsam fordern die Bilder einen genaueren Blick auf
Myanmar – ein Land, das in der westlichen Öffentlichkeit weitgehend aus dem
Fokus geraten ist.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr