Die Region zwischen der Insel Rügen, der Küste von Meckenburg-Vorpommern und der Halbinsel Darß gilt als größtes Kranich-Rastgebiet Zentraleuropas. Pro Saison legen hier zehntausende Vögel einen Zwischenstopp auf ihrem rund 3000 Kilometer langen Flug von Skandinavien nach Spanien ein.
Wenn die nordischen Kraniche auf Reisen gehen, zieht es Hobby-Ornithologen aus ganz Europa an die Küstengewässer Vorpommerns.
Der Kranichflug an der Ostsee hat begonnen: Anfang September 2010 wurden in den Rastgebieten zwischen Nordvorpommern und Rügen schon mehr als 6300 der Zugvögel gezählt.
Nahe der Ortschaft Zingst kann man das abendliche Einfliegen von Kranichen in ihre Schlafreviere beobachten. Bis in den November hinein rasten dort tausende Kraniche, so viele wie nirgends sonst in Mitteleuropa.
Kraniche sind die größten Vögel Europas, sie werden bis 1,20 Meter groß und haben eine Spannweite von 2,20 Meter. Der Kranich ist auf der Durchreise in Richtung Süden. Im streng geschützten Gebiet zwischen Zingst und Rügen sammeln die "Vögel des Glücks" Kraft für den weiten Flug in die südlichen Winterquartiere
Der Kranich war lange Zeit vom Aussterben bedroht. 1991 gründeten NABU und WWF den Kranichschutz Deutschland. Ziel war es, dem Zugvogel eine sichere Brutheimat und störungsfreie Sammel- und Rastplätze zu erhalten. Offenbar erfolgreich, denn seit Gründung des Projekts hat sich die Zahl der Kranich-Brutpaare deutlich erhöht.
Heute rasten bis zu 40.000 der imposanten Vögel vor ihrem Weiterflug in den Süden allein zwischen Darß, dem vorpommerschen Festland und der Insel Rügen.
Vor der Abendsonne fliegen Kraniche zu ihren Übernachtungsplätzen in den Sundischen Wiesen, einem Flachwasserbereich der Ostsee in der Nähe von Hohendorf bei Stralsund.