Sex am Arbeitsplatz rechtfertigt Abmahnung
Angeblich hatte schon jeder fünfte Mann im Büro Kollegen-Sex. Vorsicht, das kann den Job kosten!
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Angeblich hatte schon jeder fünfte Mann im Büro Kollegen-Sex - und knapp jedes dritte Techtelmechtel mündete dabei in einer Beziehung.
In einer aktuellen Umfrage des Magazins «Playboy» hat jeder fünfte Mann (22 Prozent) angegeben, schon Sex am Arbeitsplatz gehabt zu haben. Rund ein Drittel von ihnen (34 Prozent) gab an, Sex mit einer gleichgestellten Kollegin gehabt zu haben, 15 Prozent mit einer Vorgesetzten. Bei rund jedem Fünften (18 Prozent) war die Sexpartnerin eine Auszubildenden oder Praktikantin.
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Arbeitgeber akzeptieren Sex am Arbeitsplatz nicht
Arbeitgeber finden das wenig spaßig. Erwischte Mitarbeiter müssen sogar mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen. Werden Mitarbeiter am Arbeitsplatz beim Sex erwischt, müssen sie mit einer Abmahnung rechnen. Die Kölner Fachanwältin für Arbeitsrecht, Nathalie Oberthür, formuliert das Problem mit dem kollegialen Stelldichein ganz sachlich: «Das stört die betriebliche Ordnung und ist nicht akzeptabel». Eine Kündigung sei allerdings eher unwahrscheinlich. «Normalerweise wird der Arbeitgeber es beim ersten Mal bei einem Warnschuss belassen.» Das gelte zumindest für einverständlichen Sex zwischen Kollegen.
Aus Affären werden Ehen
Viele Affären am Arbeitsplatz gehen sogar noch weiter: Laut der Playboy-Umfrage endete die Affäre im Job für 30 Prozent in einer Ehe oder festen Beziehung, bei neun Prozent besteht sie noch. Acht Prozent bezahlten den Sex mit dem Verlust ihres Jobs. 17 Prozent litten unter dem Gerede der Kollegen, wie das Marktforschungsinstitut Mafo.de für das Magazin ermittelte
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz sofort melden
Problematisch wird es, wenn der Sex nicht einvernehmlich ist. Eine sofortige Kündigung ist die Folge. Allerdings sei es häufig schwierig, sexuelle Belästigung oder sogar eine Vergewaltigung nachzuweisen, so Oberthür. Häufig stehe in so einem Fall Aussage gegen Aussage. Dennoch rät sie Betroffenen, sich sofort beim Chef oder Ausbilder zu beschweren. «In vielen Firmen ist man inzwischen sehr sensibel, was diese Dinge angeht», so Oberthür.
Wann Sex am Arbeitsplatz zur Kündigung führt
In so einem Fall kann selbst einmaliger Sex zur sofortigen Kündigung führen: «Das ist eine krasse Verletzung der Fürsorgepflicht und geht überhaupt nicht», erklärte Oberthür. Ein Rauswurf drohe vor allem dann, wenn der Lehrling noch minderjährig ist. Ein Ausbilder stehe dann ähnlich wie beim Lehrer-Schüler-Verhältnis im Verdacht, ein Abhängigkeitsverhältnis auszunutzen.

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Quelle: dpa
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Aktualisierung: Dienstag, 11. September 2012 10:55 Uhr