Ein selbstgemachtes Scheuerpulver ist sehr mild und schont die Oberflächen im Vergleich zu handelsüblichen Produkten.
Spülmittel, Badreiniger, Scheuermilch: Einfache Putzmittel kann man selbst herstellen. Ökologisch verträglicher sind sie nicht immer, da man auch ihre Zutaten einzeln verpackt im Geschäft kaufen muss. Dafür weiß man genau, was drin steckt.
Mehr als zwei Reiniger braucht man nicht
«Grundsätzlich benötigt man im Haushalt nur zwei Arten von Reinigern, die einen Großteil der üblichen Verschmutzungen entfernen können: einen Reiniger mit niedrigem pH-Wert, der Kalkflecken an der Spüle oder in der Dusche entfernt, sowie einen Reiniger mit hohem pH-Wert, der fetthaltige Verschmutzungen beseitigt», erklärt die Buchautorin Sandra Cramm aus Wedemark bei Hannover. Einen hohen pH-Wert findet man bei Waschsoda oder Haushaltsnatron, niedrigen pH-Wert haben Inhaltsstoffe wie Essig, Essigessenz oder Zitronensäurepulver (Rezepte siehe Bilder).
Warum sollte man sich die Mühe machen?
Überzeugte Selbermacher wollen es nicht der Industrie überlassen, was sie verwenden. «Ich will die Dinge selbst in die Hand nehmen und nicht getäuscht werden», sagt die Buchautorin Tatiana Warchola. Und Sandra Cramm ergänzt: «Die Industrie setzt bei ihren Reinigern auf künstliche Tenside, die ordentlich schäumen und entfetten, aber in den Kläranlagen nur schwer von den Mikroorganismen abgebaut werden. Auch Phosphate und andere Zusätze gelangen so in unsere Gewässer.»
Spezialreiniger sind oft Geldverschwendung
Im Laden erkenne man die aggressiven Reiniger kaum, erklärt Philip Heldt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfahlen. Allerdings sehe er nicht die Notwendigkeit, dass alle Menschen jetzt ihre Putzmittel selbst machen müssten. «Basisreiniger sind so harmlos für die Umwelt, dass es keinen ökologischen Nutzen macht, diese selbst anzumischen», sagt er. Doch Heldt findet: «Spezialreiniger sind in den meisten Fällen Geldverschwendung.»
Vorsicht beim Hantieren mit Essig und Natron
Da Essigessenz und Natron die Atemwege reizen können, ist aber Vorsicht geboten. «Wenn viel Kalk gelöst werden soll, kommt es zu einer starken Reaktion mit aufsteigenden Dämpfen der Essigsäure», erklärt Cramm. Schutzbrille, Handschuhe und ein feuchtes Tuch um den Mund sowie gründliches Lüften helfen. Auch sollte man erst an einer unauffälligen Stelle testen, ob die Oberfläche den Reiniger verträgt. Lackierte Flächen und Kunststoffe reagieren oft empfindlich.
Im Haushalt greift man gern zur chemischen Keule, im Glauben, Putzen sei damit einfacher. Das stimmt nur bedingt- belastet aber die Umwelt. Wie man umweltfreundlich putzt.
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