Auf der Fachmesse «Hair and Beauty» werden unter anderem die Trendfrisuren vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks präsentiert.
Am spektakulärsten sieht der Friseur selbst aus. Passend zur goldenen Hose trägt Jan Wagner eine blonde Gottschalk-Mähne, Schuhe und Hemd glitzern blau. Der 26 Jahre alte Friseur legt den Föhn zur Seite, greift zur Schere und schneidet gefühlvoll eine einzelne Haarspitze ab. Vor ihm auf dem Stuhl sitzt ein Model, das in wenigen Minuten im Namen des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) eine der Trendfrisuren des Jahres vorstellen wird.
Ein Friseur legt noch letzte Hand an: Bei Männern sind derzeit Kurzhaarfrisuren angesagt.
Herbst: Die Haare werden wieder lang
«Bei den Damen liegen cola-braune Bobs und Pilzschnitte im Trend», berichtet Franz-Josef Küveler, Artdirector des ZV. Bei Männern seien momentan Kurzhaarfrisuren «wie die von Mister Spock aus Star Trek» angesagt. «Im Herbst geht der Trend wieder in Richtung Hippiezeit», sagt Küveler voraus. «Die Haare werden richtig lang.»
Bei den Damen liegen Bobs und Pilzschnitte im Trend.
Frisuren werden aufwändiger
So unspektakulär die Haarmode 2013 wirkt, es steckt eine Menge Arbeit hinter den Frisuren. «Ich bin um vier Uhr aufgestanden, seit fünf Uhr frisiere ich», berichtet Wagner. Um halb elf ist das Werk endlich vollbracht, die Models verlassen den Hinterraum des Frankfurter Messegeländes und präsentieren sich den wartenden Kamerateams. Wagner steht zufrieden im Hintergrund. Eigentlich schneidet er Haare in Nordrhein-Westfalen, einmal im Jahr kommt er zur Fachmesse nach Frankfurt. «Es ist wie bei einem Familientreffen», sagt ZV-Hauptgeschäftsführer Rainer Röhr.
Zum Herbst hin soll der Kurzhaar-Trend wieder in Richtung Hippie-Look gehen.
Friseurhandwerk: Bezahlung nach Mindestlohn
Die Stimmung bei den Friseuren wird auch deswegen gut sein, weil sich der Branchenverband nach langen Diskussionen Ende April mit der Gewerkschaft Verdi auf die Einführung eines Mindestlohns geeinigt hat. Von August 2015 an sollen alle Friseure in Deutschland mindestens 8,50 Euro pro Stunde verdienen. «Wir mussten handeln, die Situation war unerträglich», sagt Röhr. «2012 hatte wir einen deutlichen Rückgang bei neuen Auszubildenden. Wir brauchen dringend wieder mehr Nachwuchs.»
Friseure suchen ihren Meister
Der vorhandene Nachwuchs kann sich auf der Fachmesse schon mal beweisen- die Friseure krönen dann ihren Deutschen Meister. Wagner gewann den Titel 2008, am Sonntag wird er als Coach dabei sein. Vier Trainer haben sechs Friseure im Team, von denen sie zwei ins Finale schicken. Und wer schneidet die Haare des Deutschen Meisters von 2008? «Das sieht man doch», sagt Wagner, grinst und fährt sich mit der Hand durch die blonde Mähne. «Niemand.»
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