Anti-Aging mit Lebensmitteln: Welche Falten mindern und welche sie verstärken
Viele Lebensmittel sind Anti-Aging-Produkte. Wie Beeren, Tomaten und Co. wirken und welche Lebensmittel die Hautalterung eher beschleunigen.
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Je dunkler, desto besser: Beeren haben eine hohe Schutzwirkung gegen freie Radikale. Foto: Diagentur
Nicht nur viel Pflege und ausreichend Schlaf sowie eine gesunde Portion Sonne sorgen für strahlendes Aussehen. Auch viele Lebensmittel sind wahre Anti-Aging-Produkte.
Wirkung setzt langfristig ein
Allerdings: «Lebensmittel sind keine Medikamente, die von heute auf morgen wirken», sagt der Ernährungsexperte und Buchautor Hans Lauber aus München. Statt kurzfristigem Effekt hätten viele Lebensmittel aber vorbeugende und vor allem nachhaltige Wirkung. «Das bedeutet, dass es nie zu spät ist, damit anzufangen, um die Hautalterung etwas aufzuhalten und für einen strahlenden Teint zu sorgen», ergänzt Michaela Axt-Gadermann, Dermatologin und Professorin für Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg.
Fleisch und andere tierische Nahrungsmittel machen Falten
Die Hautalterung habe viel mit Entzündungen unter der Haut zu tun, und die ließen sich mit entsprechenden Naturprodukten bekämpfen. «Fleisch, Wurst oder andere tierische Nahrungsmittel sind Faltenbeschleuniger, weil sie Arachidonsäure beinhalten, die auch in unserem Körper gebildet wird, wenn wir Omega-6-Fettsäure-haltige Nahrungsmittel wie Margarine und Sonnenblumenöl essen», so die Expertin. Gleiches gelte für freie Radikale, die sich durch falsche Ernährung, Sonnenlicht und Rauchen vermehren und Zellen angreifen.
Dunkle Beeren wirken am stärksten
Doch es gibt Gegenspieler: «Eine sehr hohe Schutzwirkung gegen freie Radikale, also viele Antioxidantien, haben Beeren. Und dabei gilt: je dunkler, desto besser», erklärt Lauber. Ein Glas Holundersaft habe das Schutzpotenzial von 14 Gläsern roten Traubensafts und 55 Gläsern Apfelsaft, wie Axt-Gadermann ausführt. Gleichzeitig deckt schon eine kleine Menge saurer Beeren den Tagesbedarf an Vitamin C, was die Elastizität der Haut verbessert und die Verdauung fördert.
Spinat und Grüner Tee
Enorme Schutzwirkung habe auch Spinat: 100 Gramm beinhalte das Schutzpotenzial von 240 Gramm Rucola und 1900 Gramm Salatgurken. Auch Brokkoli sei ein Wundermittel mit fast medizinischer Wirkung, sagt Hans Lauber. Ebenso wie viele andere grüne Gemüsesorten, die dank ihres hohen Vitamin-B-Gehalts kleine Entzündungen lindern und damit ebenfalls für einen frischen Teint und gesunde Haut sorgen. Und Lauber schwört außerdem auf den Schönmacher der Models: Grünen Tee.
Tomaten und Möhrenschützen die Haut
Karotinoide in Tomaten und Möhren begegnen nicht nur der Hautalterung, sondern haben auch Sonnenschutzqualitäten. «Die meisten Menschen vergessen, dass sie tagtäglichen der Sonne ausgesetzt sind, und cremen sich im Alltag nicht mit Sonnencreme ein», sagt Axt-Gadermann. Doch der regelmäßige Verzehr von Tomaten- und Karottenprodukten liefere einen Lichtschutzfaktor von Vier. Karotten sorgen zudem für einen frischen Teint.
Walnussöl und Rapsöl liefern Omega-3-Fettsäuren
Zu einer gesunden Ernährung gehören auch Kohlenhydrate und Fette. «Beides braucht unser Körper», sagt der Oecotrophologe Harald Seitz vom Verbraucherinformationsdienst aid in Bonn. Bei den Kohlenhydraten sei darauf zu achten, dass Vollkornprodukte sie liefern. Vollkornprodukte liefern wie Obst und Gemüse reichlich Ballaststoffe. «Die sorgen für eine regelmäßige Verdauung, die ebenfalls eine Voraussetzung für schöne Haut ist», sagt Seitz. Außerdem sollte man zu Omega-3-Fettsäuren greifen, die in Walnuss- und Rapsöl enthalten seien.
Joghurt, Molke und Buttermilch helfen dem Körper bei Haut-Reparaturen
Proteine, also Eiweiß, halten nicht nur die Hautalterung auf, sondern können kleine Hautschäden reparieren. «Unsere Haut besteht aus Kollagen, das aus Proteinbausteinen aufgebaut wird», erklärt Seitz. Kollagen ist notwendig für den Aufbau und die Erneuerung der Körperzellen. Ideal seien Sauermilchprodukte wie Joghurt, Molke und Buttermilch, die viele Proteine liefern, aber wenig Kalorien haben.
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Quelle: dpa
| Aktualisierung: Dienstag, 19. Juni 2012 14:05 Uhr