Botox: Zahl der Behandlungen steigt rasant
Botox, Laser, Fettabsaugen: Frauen und Männer wollen das immer öfter- und möglichst billig.
© dpa
Ob im TV vor laufender Kamera oder im Stillen in einer Privatklink oder während des Urlaubs im Ausland: Immer mehr Frauen und Männer lassen sich die Falten aus ihrem Gesicht entfernen. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Faltenbehandlungen mit Botox und Füllsubstanzen um 50 Prozent rasant auf fast 146.000 Eingriffe. Das teilte die Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland e.V. (GÄCD) in Düsseldorf mit.
Die Gesamtzahl aller Schönheitsoperationen stieg im Jahr 2009 auf 171.000 - ein Plus von 20 Prozent. Zum Vergleich: In den USA ist nach Angaben der American Society for Aesthetic Plastic Surgery die Zahl der kosmetischen Eingriffe um 2 Prozent gesunken.
Die Gesamtzahl aller Schönheitsoperationen stieg im Jahr 2009 auf 171.000 - ein Plus von 20 Prozent. Zum Vergleich: In den USA ist nach Angaben der American Society for Aesthetic Plastic Surgery die Zahl der kosmetischen Eingriffe um 2 Prozent gesunken.
Dumpingpreise wecken Bedürfnis nach einer Operation
Doch die unsichere Wirtschaftslage geht an der Schönheitsindustrie nicht spurlos vorbei und bringt teils bedenkliche Entwicklungen mit sich. "Die beliebtesten Eingriffe sind die kostengünstigsten", sagte GÄCD-Generalsekretär Matthias Gensior. Nach der Wirtschaftskrise leisteten sich Patienten eher die billigeren Botox- und Laser-Behandlungen, die einen ebenso sichtbaren Effekt hätten wie teure Operationen. Laut Gensior sind unter den Faltenpatienten "viele Neueinsteiger". Auch das Alter bei der ersten Faltenentfernung sinke im Vergleich zu den Vorjahren.
Die Vereinigung der Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) in München hat dazu folgende Theorie: Dumpingpreise würden bei vielen Patienten erst das Bedürfnis nach einer Operation wecken, so Vize-Präsident Johannes Bruck. Oft komme es dadurch auch zu einem unnötigen Zeitdruck, der verhindere, dass Interessierte sich in Ruhe mit Risiken und Nebenwirkungen der OP auseinandersetzen.
Die Vereinigung der Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) in München hat dazu folgende Theorie: Dumpingpreise würden bei vielen Patienten erst das Bedürfnis nach einer Operation wecken, so Vize-Präsident Johannes Bruck. Oft komme es dadurch auch zu einem unnötigen Zeitdruck, der verhindere, dass Interessierte sich in Ruhe mit Risiken und Nebenwirkungen der OP auseinandersetzen.
Frauen wollen Botox, Männer lieber Laser
Den aktuellen Zahlen zufolge sind Schönheits-Ops in erster Linie Frauensache, aber die Männer holen auf. Bei Frauen wurden 2009 mehr als 130.000 Mal Botox und andere Substanzen unter die Haut gespritzt, bei Männern waren es nur 14.000 Mal. Dagegen wurden bei Männern in 43.000 Laser-Behandlungen Falten geglättet oder unschöne Verhornungen im Gesicht entfernt, bei Frauen waren es gut 38.000.
An zweiter Stelle der Schönheitsoperationen liegen nach Angaben der GÄCD bei Frauen Fettabsaugungen (knapp 17.000), gefolgt von Lidkorrekturen. Bei den Männern belegen Nasenkorrekturen (knapp 3500) den zweiten Platz, gefolgt von Tattoo-Entfernungen.
An zweiter Stelle der Schönheitsoperationen liegen nach Angaben der GÄCD bei Frauen Fettabsaugungen (knapp 17.000), gefolgt von Lidkorrekturen. Bei den Männern belegen Nasenkorrekturen (knapp 3500) den zweiten Platz, gefolgt von Tattoo-Entfernungen.
Facharzt oder Schönheitschirurg?
Wer sich für einen Eingriff interessiert, sollte überlegt vorgehen. Grundsätzlich empfiehlt die VDÄPC, auf die Bezeichnung "Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie" zu achten. Diese stehe für eine mindestens sechsjährige Weiterbildung. Der Begriff "Schönheitschirurg" sei dagegen keine geschützte Berufsbezeichnung und gebe daher keinen Aufschluss über die Qualifikation des Arztes.
Patienten sollten sich außerdem ihre Beweggründe für die OP genau überlegen und sie dem Arzt dann offen erläutern. Wichtig sind auch alle etwaigen Vorerkrankungen. Beides helfe dem Chirurgen, die Motive für die angestrebte OP richtig einzuschätzen, erläutert die VDÄPC: "Ein seriöser Facharzt führt ein Beratungsgespräch ergebnisoffen und rät Ihnen unter Umständen von einem Eingriff ab."
Patienten sollten sich außerdem ihre Beweggründe für die OP genau überlegen und sie dem Arzt dann offen erläutern. Wichtig sind auch alle etwaigen Vorerkrankungen. Beides helfe dem Chirurgen, die Motive für die angestrebte OP richtig einzuschätzen, erläutert die VDÄPC: "Ein seriöser Facharzt führt ein Beratungsgespräch ergebnisoffen und rät Ihnen unter Umständen von einem Eingriff ab."
Risiken bei Behandlung im Ausland
Die Themen Schmerzen, Risiken, Komplikationen und Nachsorge müssten ebenfalls Bestandteil des Gesprächs sein. Empfehlenswert ist eine Bedenkzeit von mindestens einer Woche. Außerdem kann es sinnvoll sein, ein zweites Beratungsgespräch zu vereinbaren oder die Meinung weiterer Ärzte einzuholen.
Bei einer Behandlung im Ausland sieht Bruck die Gefahr, dass es zu Komplikationen kommen kann. Grundsätzlich sollte schon vor dem Eingriff abgeklärt werden, wer bei einer Komplikation die Kosten für einen Korrektureingriff übernimmt. Wichtig ist daher auch, sich zu vergewissern, dass der Arzt haftpflichtversichert ist. Im Ausland haben Patienten oft keine rechtliche Handhabe, den Arzt für unerwünschte Folgen zur Rechenschaft zu ziehen.
Bei einer Behandlung im Ausland sieht Bruck die Gefahr, dass es zu Komplikationen kommen kann. Grundsätzlich sollte schon vor dem Eingriff abgeklärt werden, wer bei einer Komplikation die Kosten für einen Korrektureingriff übernimmt. Wichtig ist daher auch, sich zu vergewissern, dass der Arzt haftpflichtversichert ist. Im Ausland haben Patienten oft keine rechtliche Handhabe, den Arzt für unerwünschte Folgen zur Rechenschaft zu ziehen.
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Quelle: dpa
| Aktualisierung: Donnerstag, 11. November 2010 17:37 Uhr