Was ist im Supermarkt erlaubt? 7 Irrtümer
Vieles, was Kunden im Supermarkt selbstverständlich erscheint, ist in Wirklichkeit verboten. Sieben häufige Irrtümer.
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Einkaufen im Supermarkt ist für viele eine Selbstverständlichkeit - aber nicht alles ist dort erlaubt.
Der Kunde ist König und darf alles? Nicht im Supermarkt. Einiges, was für viele selbstverständlich ist, ist streng genommen nicht erlaubt. Die sieben häufigsten Irrtümer im Überblick.
1. Ich darf schon mal etwas probieren.
Mal eben probieren, ob die Weintrauben schön süß sind? Das ist nicht erlaubt, streng genommen sogar Diebstahl. Bis zum Bezahlen gehört die Ware grundsätzlich dem Supermarkt. Das gilt auch für die Tüte Gummibärchen, aus der man vorher nicht naschen darf.
2. Wenn mir was runterfällt, muss ich den Schaden nicht bezahlen.
Wer aus Versehen etwas fallen lässt, zum Beispiel Eier, ein Gurkenglas oder vielleicht sogar eine Sektflaschen-Pyramide umstößt, muss für den Schaden geradestehen. Bei größeren Schäden kann man dafür die private Haftpflichtversicherung einschalten.
3. Bei Falschkauf kann ich Lebensmittel umtauschen.
Hat man versehentlich Makkaroni statt Spaghetti gekauft und die Ware ist in Ordnung, hat man grundsätzlich kein Recht darauf, die Nudeln wieder umzutauschen - auch wenn die Packung unversehrt ist und man den Einkaufsbon noch hat.
4. Bei Sonderangeboten kann ich unbegrenzt zugreifen.
Bei Sonderangeboten kommen manche Kunden auf die Idee, sich einen Vorrat für das nächste halbe Jahr anzulegen, zum Beispiel kistenweise günstiges Mineralwasser. Doch Kunden dürfen nur "haushaltsübliche Mengen" einkaufen. Was haushaltsüblich ist, dürfen die Händler selbst entscheiden.
5. Ich kann im Supermarkt alle Arten von Pfandflaschen zurückgeben.
Bei der Rücknahme von Flaschen gilt eine komplizierte Regelung: Läden mit mehr als 200 Quadratmetern Verkaufsfläche müssen auch Einwegflaschen annehmen, die sie nicht im Sortiment haben. Mehrwegflaschen müssen Händler hingegen nur dann zurücknehmen, wenn sie diese auch verkaufen.
6. Ich kann im Supermarkt mit großen Scheinen bezahlen.
Auch beim Bezahlen im Supermarkt gibt es Einschränkungen. Schnell mal mit dem Kauf eines Kaugummipäckchens, einer Banane oder einer kleinen Wasserflasche die 100-Euro-Note wechseln - das dürfen Händler verweigern.
7. An der Kasse freuen sich die Kassiererinnen über Kleingeld.
Auch wer sein Kleingeld loswerden möchte, unterliegt Einschränkungen. Mehr als 50 Münzen müssen Supermarkt-Kassiererinnen pro Einkauf nicht annehmen. Diese Regelung geht auf eine entsprechende EU-Verordnung zurück.
Meiste Supermärkte sind kulant
Dem geltenden Recht steht die Kulanz der Supermärkte gegenüber: Viele sehen die Regeln nicht so eng und lassen die Kunden gewähren. Darauf verlassen sollten sie sich aber nicht.

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Wer im Supermarkt verschimmeltes Obst oder Gemüse kauft, ist selbst schuld? Das stimmt so nicht. Es ist ein Mangel, den man reklamieren kann. Zu viel Zeit lassen sollte man sich aber nicht.
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Discounter, Lebensmittelmärkte und Supermärkte in Berlin mit Adresse, Anfahrt und
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Quelle: kra/BerlinOnline/Stiftung Warentest
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Aktualisierung: Dienstag, 22. Mai 2018 11:15 Uhr