Geschichte des Berliner Stadtgrüns
Ostberliner Grünentwicklung 1948 bis 1990
Lingner verlässt 1950 den Magistrat. Im Zusammenhang mit einer Verwaltungsreform wird das Hauptamt für Grünplanung aufgelöst, die Stadtbezirksgartenämter werden in nachgeordnete Dienststellen für städtische Parkanlagen umgewandelt. 1960 wird der entstandenen Probleme wegen wieder ein Stadtgartenamt gebildet, zu dessen Leitung Dr. Helmut Lichey als Stadtgartendirektor berufen wird. Licheys Bemühungen führen auch zur Neubildung der Gartenämter in den Stadtbezirken, die zunehmend jedoch nur noch Kontroll- und Auftraggeberfunktion haben. Die Pflege selbst wird im Laufe der Zeit in den VEB Stadtgrün überführt. Nach seinem Ausscheiden 1975 beruft der Magistrat Gottfried Funeck zum Direktor des Amtes. Funeck wird Mitte 1990 entlassen und die Leitung des Stadtgartenamtes Dr. Hans Georg Büchner übertragen.
Für die Stadtentwicklung im Ostteil der Stadt, einschließlich der Entwicklung des Freiraumsystems, sind die folgenden Planungen und Beschlüsse von wesentlicher Bedeutung:
1949: |
Generalaufbauplan durch in Ostberlin verbliebene Mitglieder des Scharoun-Kollektivs, als Beginn einer Parallelplanung in der geteilten Stadt |
1950: |
Aufbaugesetz und "Sechzehn Grundsätze des Städtebaus" |
1952: |
Aufruf des ZK der SED "Für den Aufbau Berlins",
Beginn der Arbeiten des Nationalen Aufbauwerkes (NAW) mit der Stalinallee als bedeutendstem baulichen Ergebnis |
1958: |
"Grundlagen des Planwerkes für die sozialistische Umgestaltung der Hauptstadt Berlin" |
1961: |
"Plan für den Aufbau des Zentrums der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik" |
1969: |
Generalbebauungsplan und Generalverkehrsplan mit Plan des Grün- und Erholungssystems |
1979: |
Generalbebauungsplan für den Zeitraum bis 1990 |
1989: |
Flächennutzungsplan für 1990 bis 1995 und für nach 1995
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Folgende wesentliche Phasen kennzeichnen die Entwicklung des Stadtgrüns in Berlin-Ost:
Bis 1950
Bis Anfang der fünfziger Jahre wurden unter Lingners Leitung Aufgaben wahrgenommen, die sich direkt oder indirekt aus den Kriegsfolgen ergeben:
- Beseitigung des Trümmerschuttes, Trümmerbergkonzeption einschließlich
Bepflanzungs- konzeption mit dem Ziel des Aufhöhens von Höhen am
Rande des Urstromtals zum Akzentuieren der Landschaft (Bunkerberge im Friedrichshain,
Kippe Oderbruchstr., Biesdorfer Berg)
- Zwischenbegrünung enttrümmerter Flächen
- Wiederherstellung bzw. Neugestaltung ehemals begrünter Stadtplätze: Dönhofplatz, Kollwitzplatz (Lingner, Waschnek), Nordmarkplatz, Helmholtzplatz (Lingner, Matthes), Teutoburger Platz (Lingner, Greiner)
- Neugestaltung des Volksparks Friedrichshain mit Trümmerbergen, des Stadtparks Lichtenberg und Begrünung der Pankeaue
- Neuanlage der Gedenkstätte in Friedrichsfelde (Lingner, Mucke, Jenner)
- Umgestaltung des Schlossparks in Niederschönhausen (Lingner)
In dieser Zeit entstehen auch die als Ehrenmale gestalteten sowjetischen Soldatenfriedhöfe im Treptower Park (Belopolski, Wutschetitsch, Gorpenko, Walerius) und in der Schönholzer Heide (Solowjew, Belarenzew, Koroljew, Perschudtschew).
Generalbebauungsplan
Plan Grün- und Erholungssystem
Schema der räumlichen Gliederung
und Entwicklung der Stadt
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