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Luftdaten-ArchivJahresübersicht der Luftqualität 2012Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) entstehen bei unvollständigen Verbrennungsprozessen, wie z. B. in Automotoren, Kohleheizungen, Holzöfen oder Kaminen. Einige Vertreter dieser über hundert Verbindungen umfassenden Stoffklasse sind mit größter Wahrscheinlichkeit für den Menschen krebserregend. Zur Bewertung des Umweltverhaltens werden typische Vertreter, wie z.B. Benzo(a)pyren (BaP), als Leitsubstanz ausgewählt.
Mit der 4. Tochterrichtlinie (EG-Richtlinie 2004/107/EG) zur Rahmenrichtlinie 96/62/EG wurde im Dezember 2004 ein Zielwert für BaP von 1 ng/m³ festgelegt, der ab 2013 soweit wie möglich einzuhalten ist. Die Tabelle zeigt, dass in 2012 der BaP - Zielwert an allen Messstationen mit maximalen Konzentrationen von 0,5 ng/m³unterschritten ist. Verglichen zu den gemessenen BaP - Konzentrationen aus den 90er Jahren mit Werten bis zu 5 ng/m³ (siehe Jahresübersicht 2004 oder Langjährige Entwicklung PAK) hat die BaP - Belastung in den letzten Jahrzehnten abgenommen, bedingt durch die Umstellung von Kohleöfen auf moderne umweltfreundliche Heizanlagen, den verstärkten Einsatz von Katalysatoren in Kraftfahrzeugen, den Rückgang von Kraftfahrzeugen mit Zweitaktmotoren und verbesserten Kraftstoffen. Jedoch setzte sich der rückläufige Trend der BaP - Belastung seit 2009 durch erhöhte Nutzung fester Brennstoffe, wie Kohle und Holz, nicht mehr fort. Im Jahre 2009 wurde genauso viel Kohle verkauft wie in 2002. Auch der Verbrauch an Holz in kleinen Feuerungsanlagen ist gestiegen. Hingegen ist der Verbrauch an Heizöl weitgehend gleich geblieben. In 2010 führte der vergleichsweise kalte Winter zu einem erhöhten Heizbedarf und entsprechend höherem Schadstoffausstoß, so dass der BaP - Zielwert 2010 an zwei Messstellen erreicht wurde. Um die Gefahr einer zukünftigen Überscheitung des Zielwertes in kalten Wintern zu vermindern sieht der neue Luftreinhalteplan 2011-2017 weitere Maßnahmen zur Senkung der Partikel- und PAK-Emissionen auch aus kleineren Feuerungsanlagen vor (siehe Luftreinhalteplan 2011-2017).
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