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Luftdaten-ArchivJahresübersicht der Luftqualität 2009Straßennahe Belastung durch den Kfz-Verkehr
Seit April 1997 wird neben den Messungen des BLUME-Messnetzes ein weiteres Messprogramm zur Ermittlung der Luftverschmutzung aus dem Verkehr durchgeführt. Gemessen werden die Schadstoffe Ruß und Stickstoffdioxid NO2. Das für diese Zwecke verwendete Messsystem besteht aus einem relativ kleinen, preiswerten Sammler für Ruß und Stickoxide, der auch an Stellen aufgestellt werden kann, wo aus Platzgründen ein großer Messcontainer nicht platzierbar ist. Feinstaub PM10 kann damit zwar nicht direkt gemessen werden, lässt sich aber aus den Rußkonzentrationen abschätzen. Im Jahr 2009 wurde an 28 Messorten, davon 26 in Hauptverkehrstraßen, 1 im städtischen Wohngebiet und 1 am Standtrand, gemessen.
Die Messergebnisse zeigen, dass an den untersuchten Hauptverkehrsstraßen die Immissionsbelastung weiterhin um das 2- bis 3fache höher ist als in innerstädtischen Wohngebieten. Die Höhe der Belastung ist dabei nicht allein von der Anzahl der Fahrzeuge und der dadurch bedingten Emission abhängig, sondern auch von den Bedingungen für den Luftaustausch. Diese sind einerseits durch meteorologische Parameter (z.B. den Wind), andererseits durch Art und Umfang der Bebauung gegeben. So werden hohe Immissionsbelastungen an beidseitig bebauten Straßen (Straßenschluchten), besonders z. B. in der Leipziger Straße in Mitte registriert. Die obere Abbildung zeigt eine typische Schadstoffverteilung in einer Straßenschlucht. Eine solche Verteilung entsteht, wenn die Windrichtung (über Dach) vom Messpunkt zur Straße zeigt und sich in der Straßenschlucht eine Wirbelströmung ausbildet. Diese treibt die Kfz-Emissionen auf die Straßenseite mit der Messstation. In Bezug auf das Jahr 2006 hat die Belastung durch Ruß in 2009 an den Hauptverkehrstraßen, trotz meteorologische ungünstiger Bedingungen (Anzahl der windschwachen Tage höher), im Mittel um 12 % abgenommen. Seit Beginn des Straßenmessprogramms sind beim Stickstoffdioxid NO2 insgesamt nur geringe Belastungsunterschiede zu sehen; trotzdem ist in 2009 ein Belastungsrückgang von 10 % im Mittel zu verzeichnen. Im Jahr 2009 wurde an allen untersuchten Hauptverkehrsstraßen der ab 2010 gültige EU-Grenzwert für Stickstoffdioxid von 40 µg/m³ überschritten, außer am Standort Spreestraße sowie im städtischen Wohngebiet und am städtischen Hintergrund. |