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Luftdaten-ArchivJahresübersicht der Luftqualität 2006Feinstaub (PM10)![]()
Jahr 2006: Jahresmittelwert der PM10-Staubkonzentration [µg/m³] ![]()
Jahr 2006: Anzahl der Überschreitungstage PM10-Feinstaub ![]()
Jahr 2006: 90,41%-Wert der PM10-Staubkonzentration [µg/m³]
Bei der Beurteilung der Schwebstaubbelastung wird europaweit die Konzentration der gesundheitlich besonders bedenklichen Feinstaubpartikel (PM10 - particulate matter) kleiner als 10 Mikrometer betrachtet. Sie setzen sich u.a. aus Dieselruß, Staub aus Verbrennungsprozessen, in der Atmosphäre umgewandelte Schadgase, Meeresaerosolen und aus aufgewirbeltem Erdkrustenmaterial zusammen. An verkehrsreichen Standorten entsteht gut die Hälfte dieser feinen Teilchen durch den Straßenverkehr in Form von Auspuffemissionen der Autos (insbesondere Dieselfahrzeuge), aus Reifen- und Fahrbahnabrieb und durch aufgewirbeltes Material (Luftreinhalteplan, Kap. II.3.3.1, S. A-65). Deshalb zeigen die Messstationen an Straßen die höchsten Werte.
Allerdings ist auch die Belastung in Wohngebieten und am Stadtrand bei meteorologisch ungünstigen Bedingungen relativ hoch. Der feine Staub wird nicht nur über weite Strecken verfrachtet, sondern bildet sich auch - z.B. im Zusammenwirken mit Ozon - aus gasförmigen Stoffen wie Schwefeldioxid, Stickoxiden, Kohlenwasserstoffen und Ammoniak. Der häufig an warmen Sommertagen zu beobachtende Dunstschleier besteht zu einem großen Teil aus diesen sekundär gebildeten Staubteilchen. Auswertungen zu den Ursachen (Luftreinhalteplan, Kap. II.3.2.3, S. A-59) der Feinstaubbelastung zeigen, dass etwa die Hälfte der Staubkonzentration an verkehrsnahen Messpunkten der Berliner Innenstadt aus Quellen außerhalb des Großraums Berlin stammt. Verglichen mit dem Jahr 2005 herrschte im Jahr 2006 eine ungünstigere Wetterlage. Zwar wurde der Jahresmittelgrenzwert von 40 µg/m³ in städtischen Wohngebieten und am Stadtrand eingehalten, aber der zweite Grenzwert, der nicht mehr als 35 Überschreitungen eines Tagesmittelwertes von 50 µg/m³ Feinstaub PM10 zulässt, wurde an allen Hauptverkehrstraßen überschritten. An den fünf Straßenmessstellen traten zwischen 48 und 71 Überschreitungen auf. An der Messstation Brückenstraße, städtisches Wohngebiet, wurde dieser Grenzwert aufgrund von Baustellentätigkeit an der Jannowitzbrücke und der daraus resultierenden Feinstaubentwicklung überschritten. Auch an der Wohngebietsmessstelle im nördlichen Neukölln wurden mehr als 35 Überscheitungstage gezählt, u.a. weil dort immer noch teilweise mit Kohle geheizt wird (siehe mittlere Karte). Zusätzlich ist in der unteren Karte jeweils die über 24 h gemittelte Feinstaubkonzentration (90,41 %-Wert) eingetragen, die an 35 Tagen im Jahr überschritten wird. Die Belastung lag an Straßenmessstellen weiterhin um bis zu 24 % über dem Grenzwert von 50 µg/m³. Um eine Reduzierung des Feinstaubs auch an Hauptverkehrstraßen zu erreichen, wurde der Luftreinhalteplan für Berlin 2005-2010 erstellt, dessen Maßnahmen, vor allem durch die Einführung der Umweltzone ab 01.01.2008 innerhalb des Berliner S-Bahnringes, zu einer deutlichen Minderung der Feinstaubbelastung führen wird. |