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Luftdaten-ArchivJahresübersicht der Luftqualität 2005Ozon![]()
Jahr 2005: Überschreitung der gesundheitsschutzbezogenen Ozonschwellenwerte
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Jahr 2005: Überschreitung der
vegetationsschutzbezogenen Ozonschwellenwerte
In den beiden Karten sind die Häufigkeiten von Überschreitungen der Ozonschwellenwerte dargestellt. Die komplexen Bildungsmechanismen des Ozons und die Reaktion von Ozon mit emittierten Schadstoffen aus anthropogenen Verbrennungsquellen führen bei intensiver Sonneneinstrahlung dazu, dass die höchste Ozonbelastung am Stadtrand und die geringste in Verkehrsnähe in der Innenstadt auftritt.
Das europaweite festgelegte Langfristziel vorgeschlagene Wert zum Schutz der menschlichen Gesundheit von 120 µg/m³ Ozon als Achtstundenmittel soll nicht mehr überschritten werden. In Berlin wurde es im Sommer 2005 am Stadtrand an 8-22 Tagen übertroffen. Der EU-weite Zielwert für 2010 von höchstens 25 Tagen pro Kalenderjahr, gemittelt über 3 Jahre, wurde nicht überschritten, aber die Anzahl der Tage hat im Vergleich zum letzten Jahr zugenommen. Ein weiterer Indikator für die Ozonbelastung ist die Überschreitung des Informationswertes von 180 µg/m³ (Einstundenmittel). Die zweite Abbildung zeigt einen Indikator als Maß für die Schädigung von Nutzpflanzen und Wäldern durch Ozon (AOT40). Er wird berechnet, indem die stündlichen Ozonkonzentrationen oberhalb von 80 µg/m³ nach zwei verschiedenen Methoden aufsummiert werden, und zwar tagsüber während der Vegetationsperiode, d.h. von Mai-Juli für Nutzpflanzen und von April bis September für Wälder. Zu dieser Zeit gelten Pflanzen als besonders ozonempfindlich. Ein Wert von 6000 µg/m³·h für Nutzpflanzen und von 20000 µg/m³·h für Wälder gilt als weitgehend unbedenklich. Die Berlinkarte mit den gemessenen AOT40-Werten zeigt, dass in 2005 das Langfristziel, Pflanzen, überschritten wurde. Die Ozonkonzentration für AOT40-Wald nahm auch an den Stadtrandstationen zu. In Friedrichhagen und Marienfelde wurde diese Schwelle überschritten. Auch hier wird generell eine Zunahme der Ozonbelastung in 2005 registriert. Die Emissionen der Ozonvorläuferstoffe (NOx und NMVOC) und die photochemischen Oxidantien (NO2, PAN, H2O2, Aldehyde und organische Säuren) sollten weiterhin deutlich reduziert werden, damit auch in meteorologisch ungünstigen Jahren der Ozonschwellenwert nicht überschritten wird. Das Europäische Parlament und der Rat hat deshalb eine weitere Richtlinie beschlossen , die für 2010 jedem Land Höchstgrenzen der Gesamtemission der für Versauerung und Ozon verantwortlichen Schadstoffe vorgibt. Diese wurde mit der 33. BImSchV (Verordnung zur Verminderung von Sommersmog, Versauerung und Nährstoffeinträgen) vom 13.07.04 in nationales Recht umgesetzt. Für Berlin bedeutet das z.B. eine Minderung des Schadstoffausstoßes bis 2010 um 60-70 % verglichen mit den Emissionen in 1990. |