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Luftdaten-ArchivJahresübersicht der Luftqualität 2004Feinstaub (PM10)![]() Jahr 2004: Jahresmittelwerte der PM10-Staubkonzentration [µg/m³]
Immissionsgrenzwert: 40 µg/m³ Toleranzmarge: 42 µg/m³ ![]() Jahr 2004: 90,41%-Wert der PM10-Staubkonzentration [µg/m³]
Immissionsgrenzwert: 50 µg/m³ Toleranzmarge: 55 µg/m³
Bei der Beurteilung der Schwebstaubbelastung wird europaweit die Konzentration der gesundheitlich besonders bedenklichen Feinstaubpartikel (PM10 - particulate matter) kleiner als 10 Mikrometer betrachtet. Sie setzen sich aus Dieselruß, Staub aus Verbrennungsprozessen, in der Atmosphäre umgewandelte Schadgase, Meeresaerosolen und aus aufgewirbeltem Erdkrustenmaterial zusammen. An verkehrsreichen Standorten entsteht gut die Hälfte dieser feinen Teilchen durch den Straßenverkehr in Form von Auspuffemissionen der Autos (insbesondere Dieselfahrzeuge), aus Reifen- und Fahrbahnabrieb und durch aufgewirbeltes Material. (Luftreinhalteplan, Kap. II.3.3.1, S. A-65). Deshalb zeigen die Messstationen an Straßen die höchsten Werte. Allerdings ist auch die Belastung in Wohngebieten und am Stadtrand unter meteorologisch ungünstigen Bedingungen relativ hoch. Der feine Staub wird nicht nur über weite Strecken verfrachtet, sondern bildet sich auch - im Zusammenwirken mit Ozon - aus gasförmigen Stoffen wie Schwefeldioxid, Stickoxiden, Kohlenwasserstoffen und Ammoniak. Der häufig an warmen Sommertagen zu beobachtende Dunstschleier besteht zu einem großen Teil aus diesen sekundär gebildeten Staubteilchen. Neuere Auswertungen zu den Ursachen (Luftreinhalteplan, Kap. II.3.2.3, S. A-59) der Feinstaubbelastung zeigen, dass etwa die Hälfte der Staubkonzentration an verkehrsnahen Messpunkten der Berliner Innenstadt aus Quellen außerhalb des Großraums Berlin stammt.
Aufgrund der günstigen Wetterlage im Jahr 2004 wurde der Jahresmittelgrenzwert von 40 µg/m³ auch an Hauptverkehrsstraßen unterschritten, siehe obere Karte. Ungünstiger stellt sich weiterhin die Situation bei der Beurteilung des zweiten Grenzwertes dar, der ab 2005 nicht mehr als 35 Überschreitungen eines Tagesmittelwertes von 50 µg/m³ Feinstaub PM10 zulässt. In der nebenstehenden Karte ist jeweils derjenige Tagesmittelwert eingetragen, der an 35 Tagen im Jahr überschritten wird (90,41 %-Wert). Die Belastung liegt an Straßenmessstellen weiterhin über dem Grenzwert von 50 µg/m³. Obwohl im Jahr 2004 eine günstigere Wetterlage vorlag, wurde der Tagesmittelgrenzwert an Hauptverkehrstraßen überschritten. Um eine Reduzierung des Feinstaubs auch dort zu erreichen wurde der Luftreinhalteplan für Berlin 2005 - 2010 erstellt, dessen Maßnahmen, wie z.B. Einführung einer Umweltzone innerhalb des Berliner S-Bahnringes zu einer deutlichen Minderung der Feinstaubbelastung führen sollen. An der neuen Messstelle Hardenbergplatz wurden keine Überschreitungen registriert. |