45 Prozent der aktuellen Ruferteilungen in Berlin gehen an Wissenschaftlerinnen

Pressemitteilung vom 02.11.2018

In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres sind an den staatlichen Hochschulen in Berlin insgesamt 223 Rufe auf Professuren erteilt worden, davon 101 an weibliche Kandidatinnen. Der Anteil von Ruferteilungen an Wissenschaftlerinnen steigt damit auf 45 Prozent. Im gesamten Jahr 2017 lag die Quote bei 40 Prozent, 2016 bei 29 Prozent.

Bei den erteilten Rufen auf unbefristete Professuren (W2/W3) macht der Frauenanteil in Berlin aktuell 44 Prozent aus, im Vergleich zum Vorjahr (34 Prozent) zeichnet sich hier ebenfalls eine deutliche Steigerung ab. Der Frauenanteil bei Ruferteilungen auf befristete Professuren (W1/W2/W3) ist mit 49 Prozent aktuell gleich hoch wie im Jahr 2017. Abschließende Vergleichszahlen des gesamten Jahres werden nach Ablauf des vierten Quartals ermittelt.

An den drei großen Universitäten (FU, HU, TU) und der Charité – Hochschulmedizin gingen bis Ende September 2018 insgesamt 47 Prozent der neu erteilten Rufe an Wissenschaftlerinnen, an den vier künstlerischen Hochschulen waren es 58 Prozent. An den vier staatlichen Fachhochschulen sind im gleichen Zeitraum 37 Prozent der Rufe an Wissenschaftlerinnen erteilt worden.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller, begrüßt die anhaltend positive Entwicklung: „Berlin ist Deutschlands erfolgreichster Wissenschaftsstandort, auch weil wir konsequent hervorragende Wissenschaftlerinnen berufen. Das ist nicht nur gut für unsere Hochschulen und Forschungsinstitute, sondern hat auch eine wichtige Signalwirkung für ganz Deutschland. Denn es bleibt noch viel zu tun, bis wir in unserem Land eine wirkliche, vom Geschlecht unabhängige Chancengleichheit bei Berufungen erreicht haben.“

Laut dem statistischen Bundesamt betrug im Jahr 2017 der Frauenanteil an allen Professuren in Deutschland 24,1 Prozent. In Berlin lag dieser an den staatlichen und privaten Hochschulen im gleichen Zeitraum bei 32,2 Prozent und damit bundesweit an der Spitze.

In der Forschung und Lehre sowie auf anderen wissenschaftlichen und künstlerischen Qualifikationsebenen, insbesondere bei Professuren sowie in Leitungspositionen, sind Frauen jedoch immer noch unterrepräsentiert. Gemeinsam mit den Hochschulen setzt sich der Berliner Senat deshalb u.a. im Rahmen des Berliner Chancengleichheitsprogramms (BCP) dafür ein, diesem Ungleichgewicht entgegenzuwirken. Dazu werden jährlich Fördergelder von bis zu 3,8 Millionen Euro aus Landesmitteln und aus Eigenmitteln der Universitäten und Hochschulen bereitgestellt.