Wissenschaftlerinnen in Berlin – Anteil von Frauen bei Berufungen im Jahr 2022 gestiegen

Pressemitteilung vom 24.01.2023

An den staatlichen Hochschulen in Berlin sind im vergangenen Jahr insgesamt 261 neue Rufe auf Professuren erteilt worden, davon 129 an Wissenschaftlerinnen. Der Frauenanteil bei den Ruferteilungen stieg damit auf 49 Prozent, verglichen mit 29 Prozent im Jahr 2016. Dabei können zwei Kategorien unterschieden werden: Bei Ruferteilungen auf unbefristete Professuren (W2/W3) machten Wissenschaftlerinnen 44 Prozent aus, bei Professuren mit einer Befristung (W1/W2/W3) lag ihr Anteil bei 61 Prozent.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag im Jahr 2021 der Frauenanteil an allen besetzten Professuren bundesweit bei 27,2 Prozent. Unter den Bundesländern erreichte Berlin mit 34,7 Prozent dabei den höchsten Wert. Das bedeutet: An den staatlichen, konfessionellen und privaten Hochschulen in der Bundeshauptstadt waren 1.345 der insgesamt 3.878 Professuren mit Wissenschaftlerinnen besetzt. Die Angaben des Statistischen Bundesamtes für 2022 liegen noch nicht vor.

Ulrike Gote, Senatorin für Wissenschaft und Gleichstellung: „Seit Inkrafttreten des Landesgleichstellungsgesetzes vor 32 Jahren hat sich der Anteil von Frauen im höheren Dienst der Berliner Verwaltung nahezu verdoppelt und lag im Jahr 2020 bei einem Anteil von 64 Prozent. Bei Führungspositionen liegt Berlin noch knapp unter einer paritätischen Aufteilung. Auch für den Bereich der Hochschulen ist unser langfristiges Ziel die Besetzung der Hälfte aller Professuren und Leitungsfunktionen mit Frauen. Dass es an den Hochschulen ein großes Bewusstsein für die Bedeutung von Gleichstellung gibt, sehe ich vor allem an den vielen Berufungen von Professor:innen. Mit einem Frauenanteil von rund 35 Prozent an allen hauptberuflichen Professuren der staatlichen und konfessionellen Hochschulen ist Berlin seit vielen Jahren bundesweit Spitzenreiterin. Das ist ein sehr gutes Ergebnis, auf das Berlin und seine Hochschulen stolz sein können. Unser Ziel der Parität haben wir klar vor Augen und wir arbeiten gemeinsam mit den Hochschulen, Fakultäten und den zentralen Frauenbeauftragten daran, es bald zu erreichen.“

Die insgesamt 129 an Wissenschaftlerinnen ergangenen Rufe in 2022 verteilen sich auf folgende Fächergruppen:
  • 38 in Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
  • 26 in Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften
  • 23 in Mathematik und Naturwissenschaften
  • 17 in Ingenieurwissenschaften
  • 14 in Geisteswissenschaften
  • 8 in Kunst und Kunstwissenschaften
  • 3 in Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin

An den drei großen Universitäten – Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin – und der Charité – Universitätsmedizin Berlin gingen im Jahr 2022 insgesamt 53 Prozent der neu erteilten Rufe an Wissenschaftlerinnen (bei 188 Rufen insgesamt). An den künstlerischen Hochschulen waren es 33 Prozent (2022 erfolgten nur Berufungen an der Universität der Künste Berlin, Hochschule für Musik Hanns Eisler und Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch). An den vier staatlichen Hochschulen für angewandte Wissenschaften waren es 42 Prozent (Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Berliner Hochschule für Technik, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und Alice Salomon Hochschule Berlin – bei 55 Rufen insgesamt).

Pressemitteilung des Berliner Senats von Januar 2021 zum Frauenanteil bei Ruferteilungen auf Professuren