Gedenkstele für das Varieté „Scala“

Pressemitteilung vom 17.07.2018

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

die „Scala“ war eine der berühmtesten Varieté-Bühnen Deutschlands. Zu ihrem Gedächtnis enthüllt die Senatsverwaltung für Kultur und Europa am Dienstag, dem 24. Juli 2018, um 11 Uhr in der Martin-Luther-Str. 14 in 10777 Berlin eine Gedenkstele. Es spricht Kultursenator Dr. Klaus Lederer, die Laudatio wird Professor Michael Wolffsohn halten.

Die „Scala“ verkörperte wie kaum eine andere Bühne das Lebensgefühl Berlins in den Goldenen Zwanziger Jahren. Unter dem Motto „… und abends in die Scala“ kamen hier die Menschen aus der ganzen Stadt zusammen – egal welcher Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Sie hatte eine Strahlkraft, die die Menschen weit über Berlin hinaus begeisterte und in seinen Bann zog.

Doch wie viele einst schillernde Kulturstätten jüdischer Besitzerinnen und Besitzer wurden auch die mehrheitlich jüdischen Eigentümer der „Scala“ Opfer der „Arisierungspolitik“ der Nazis, unter ihnen Karl Wolffsohn. Karl Wolffsohn, einer der einflussreichsten und innovativsten Akteure der Kulturszene seiner Zeit, floh nach Palästina – nachdem sein gesamter Besitz enteignet worden war und er von der Gestapo inhaftiert worden war. Sein Enkel, Professor Michael Wolffsohn hat diese Tafel initiiert.