„Berlin ist wieder ein Stück sicherer geworden“

Pressemitteilung vom 27.02.2019

Innensenator Andreas Geisel und Frau Polizeipräsidentin Dr. Barbara Slowik stellen Polizeiliche Kriminalitätsstatistik 2018 vor

Im Jahr 2018 wurden in Berlin 511.677 Straftaten registriert, das sind 8.760 weniger als 2017. Diese Zahlen nannte Innensenator Andreas Geisel bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik 2018 (PKS). Beachtliche Rückgänge gibt es laut Innensenator Geisel erneut bei fast allen Diebstahlsdelikten. „Das sind gute Nachrichten für die Berlinerinnen und Berliner. Weniger Taschendiebstähle, weniger Wohnraumeinbrüche, weniger Diebstähle von Kraftfahrzeugen. Berlin ist wieder ein Stück sicherer geworden“, sagte Andreas Geisel.

Die Eigentumskriminalität hat mit 42,4 % immer noch den größten Anteil an der Gesamtkriminalität, sie ist in den vergangenen fünf Jahren jedoch kontinuierlich zurückgegangen. Besonders erfreulich sind die Rückgänge bei den Einbrüchen in Einfamilienhäuser. Insbesondere die weiter deutlich gesunkene Zahl von Einbrüchen in Einfamilienhäuser zeigt erneut, dass sich die Präventionsarbeit der Polizei positiv auswirkt.

Wie bereits im vergangenen Jahr konnte im Bereich des Taschendiebstahls noch einmal ein Rückgang der Fallzahlen erreicht werden. 20.006 Taschendiebstähle wurden in 2018 registriert – so wenige wie seit 2012 nicht mehr. Im Vergleich zum Jahr 2016 mit 44.722 Fällen hat sich die Zahl um mehr als die Hälfte reduziert. Die nach wie vor mit hohem Aufwand betriebene Ermittlungsarbeit in diesem Bereich, die Präventionsarbeit und die verbesserte Zusammenarbeit mit der Justiz sind die Gründe für diesen Erfolg.

Innensenator Geisel zeigte sich erfreut über die positiven Trends der PKS 2018: „Das Land Berlin hat auch 2018 viel unternommen, um die personelle Situation, die Ausstattung und Ausrüstung der Polizei Berlin zu verbessern. Berlin braucht eine gut ausgestattete Hauptstadtpolizei. “

Die PKS weist für 2018 eine Zunahme der Fälle von Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte auf, darunter sind nicht nur Polizistinnen und Polizisten, sondern auch Rettungskräfte (Feuerwehr und Rettungsdienste) sowie Justizvollstreckungskräfte. Es sind 6.959 Polizeivollzugskräfte, die im Dienst Opfer einer solchen Straftat wurden. Das sind 148 Kollegen und Kolleginnen mehr als im Vorjahr. Die erhöhten Fallzahlen sind wie im vergangenen Jahr auch auf die Änderung der gesetzlichen Grundlage aus dem Jahr 2017 zurückzuführen. Zum 30. Mai 2017 wurde der Straftatbestand Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte (§ 114 StGB) eingeführt. Danach wird ein tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte auch bei „allgemeinen Diensthandlungen” wie einer Streifenfahrt mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

In der PKS 2018 sind auch mehr Sexualdelikte aufgeführt, die Zahl stieg auf 4181 Fälle. Die Steigerung ist größtenteils auf die Änderungen im Sexualstrafrecht zurückzuführen ist. Am 10.11.2016 trat das Gesetz zur Verbesserung des Schutzes der sexuellen Selbstbestimmung in Kraft. Vor der Strafrechtsreform wurden sexuelle Belästigungen als Beleidigungen auf sexueller Grundlage und damit nicht als Sexualdelikt erfasst.

Im Bereich der politisch motivierten Kriminalität war das gesamte Fallaufkommen mit 4203 Fällen gegenüber 2017 leicht rückläufig. Bei den Gewaltdelikten war jedoch eine Zunahme zu verzeichnen von 486 Fällen in 2017 auf 578 Fälle 2018. Insgesamt gesunken ist die Fallzahl im Bereich der PMK rechts, von 1.932 auf 1.766. Obgleich die in Berlin lebenden Geflüchteten und Asylbegehrenden nach wie vor das zentrale Thema in der rechten Szene darstellen, konnte im Themenkomplex „Ausländer- und Asylthematik“ ein deutlicher Rückgang von 414 auf 209 Fälle festgestellt werden (-49,5%). Während bei den Gewaltdelikten die Fallzahlen anstiegen, sanken die Propagandadelikte leicht. Sonstige Delikte wie Volksverhetzung und Sachbeschädigung sind ebenfalls gesunken.
Das Fallaufkommen PMK links hat sich leicht gesteigert von 1.187 auf 1.223 Fälle. Gewaltdelikte sind gestiegen, über drei Viertel ereigneten sich im Zusammenhang mit Demonstrationen.

Nach einem deutlichen Rückgang 2017 stiegen die Fallzahlen im Phänomenbereich der „politisch motivierten Kriminalität/ausländische Ideologie“ wieder an und erreichten 425 Fälle. Hier gab es die höchsten Steigerungen im Deliktsbereich „Beleidigung/üble Nachrede/Verleumdung“, Verstoß gegen das Vereinsgesetz und Gewaltdelikte im Zusammenhang mit Demonstrationen, vor allem Landfriedensbrüche. Seit Beginn der türkischen Militäroffensive gegen die nordsyrische Stadt Afrin kam es auch in Berlin verstärkt zu politisch motivierten Straftaten im Themenzusammenhang „PKK“ und „Kurden“.
Bei den Delikten der politisch motivierten Kriminalität/religiöse Ideologie waren die Fallzahlen im Vergleich zu 2017 stark rückläufig und fielen mit 91 Fällen um 65,8 %.

Polizeipräsidentin Dr. Barbara Slowik sagte anlässlich der Vorstellung der Kriminalstatistik: „Wir stehen für die Sicherheit und die Freiheit hier in Berlin. Diese zu gewährleisten, sie zu schützen ist eine Aufgabe, die uns stets aufs Neue fordert. Daher freue ich mich über jede und jeden, die auch im letzten Jahr die objektive Sicherheit in der Stadt gestärkt und damit auch das Sicherheitsgefühl der Berlinerinnen und Berliner verbessert haben.“

Innensenator Andreas Geisel und Polizeipräsidentin Dr. Barbara Slowik dankten allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Berliner Polizei. Diese in mehreren Bereichen erfreuliche Entwicklung sei das Ergebnis ihrer geleisteten Arbeit. „Der tägliche Einsatz der Polizistinnen und Polizisten zahlt sich aus. Wir sind allen zu Dank verpflichtet, die jeden Tag hart für die Sicherheit in unserer Stadt arbeiten“, sagte Innensenator Andreas Geisel.

Die PKS 2018, die PMK und die Definitionen der Phänomenbereiche finden Sie zum Download unter: https://www.berlin.de/sen/inneres/sicherheit/polizei/kriminalstatistiken-und-lagebilder/2018/artikel.747727.php