Senatorin Kipping appelliert: Bereits jetzt an das neue Ausbildungsjahr denken!

Pressemitteilung vom 31.03.2022

Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales teilt mit:

Im Herbst beginnt für viele Jugendliche wieder der Start in das Berufsleben. Der erste Schritt dabei ist eine gute Berufsausbildung. Für alle Ausbildungsinteressierten ist deshalb bereits jetzt der richtige Zeitpunkt, sich intensiv mit dem Thema zu befassen und Bewerbungen zu schreiben. Aber auch die Betriebe, die Auszubildende einstellen wollen, müssen auf dem Ausbildungsstellenmarkt aktiv werden und ihre Stellen bewerben. Vor allem in Berlin haben Jugendliche auf dem Ausbildungsstellenmarkt mit erheblichen Problemen zu kämpfen, denn nicht alle finden einen Ausbildungsplatz. Das Angebot an betrieblichen Berufsausbildungsstellen in Berlin liegt seit Jahren deutlich unter der Zahl der an Ausbildung interessierten Jugendlichen. Gleichzeitig haben viele Betriebe Schwierigkeiten ihre Stellen zu besetzen. In den einzelnen Ausbildungsberufen fallen Angebot und Nachfrage sehr unterschiedlich aus und bestimmen auch die Aussichten auf einen erfolgreichen Übergang in den jeweiligen Wunschberuf. Unter diesen schwierigen Marktbedingungen kommt der Berufsorientierung deshalb eine umso höhere Bedeutung zu und sollte schnellstmöglich angegangen werden.

Der Nutzen einer erfolgreich absolvierten Ausbildung zeigt sich nicht nur in höheren Löhnen, sondern bietet auch einen guten Schutz vor prekären Arbeitsverhältnissen, Armut und Arbeitslosigkeit. Ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung bestehen nur geringe Chancen sich dauerhaft und erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt zu etablieren. Dies zeigt sich auch ganz deutlich in den Zahlen: Im Jahr 2021 hatten 57 Prozent aller Arbeitslosen in Berlin keine abgeschlossene Berufsausbildung. Unter den Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren waren es sogar 84 Prozent.

Arbeitssenatorin Kipping: „Angesichts der schwierigen Situation auf dem Berliner Ausbildungsmarkt unterstützt der Senat sowohl Jugendliche als auch Betriebe mit vielfältigen Projekten und Maßnahmen. Aufgrund des seit Jahren herrschenden Mangels an Ausbildungsverträgen in einigen Branchen mit hohem Fachkräftebedarf, arbeitet die für Arbeit zuständige Senatsverwaltung derzeit an einem Konzept für eine Ausbildungsplatzumlage. Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz lohnt sich für Jugendliche auch der Blick über die Landesgrenzen hinweg: In Brandenburg stehen mehr betriebliche Ausbildungsstellen zur Verfügung als es Bewerberinnen und Bewerber gibt. Schon deshalb kommt der Zusammenarbeit mit dem Land Brandenburg im Bereich der beruflichen Ausbildung künftig ein noch höherer Stellenwert zu. Ziel beider Länder ist es, das überregionale Matching von Angebot und Nachfrage zu verbessern, um jungen Menschen aus Berlin und Brandenburg eine sichere Perspektive zu geben und den betrieblichen Fachkräftenachwuchs zu sichern.“

Im März 2022 waren in Berlin insgesamt 179.586 Arbeitslose gemeldet. Das waren 3.015 Menschen weniger als im Vormonat und 30.270 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 8,8 Prozent. Sie lag damit 0,2 Prozentpunkte unter dem Vormonatswert und um 1,7 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres. Hinzu kommen noch all diejenigen, die nicht als arbeitslos im Sinne des Sozialgesetzbuches gelten, weil sie an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind.