Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen - Arbeitssenatorin Breitenbach: „Zukunftssicherung heißt Fachkräftesicherung!”

Pressemitteilung vom 30.09.2021

Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales teilt mit:

Die Arbeitslosigkeit in Berlin ist im September weiter rückgängig. Gleichzeitig signalisieren die neuen Zahlen einen steigenden Fachkräftebedarf. Seit dem Sommer herrscht bei den Betrieben wieder eine gewisse Aufbruchsstimmung. Das belegen die aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Im Juli 2021 lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bei rund 1,58 Mio. und damit im Vergleich zum Vorjahr um 42.300 höher. Mit einem Wachstum von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegt Berlin an der Spitze aller Bundesländer und 1,4 Prozentpunkte über dem bundesdeutschen Schnitt.

Und dass der Trend nicht nur vorübergehend ist, zeigen auch die Zahlen zu den gemeldeten Stellen. Das Stellenangebot für Fachkräfte, Spezialisten und Experten liegt inzwischen wieder deutlich über dem Niveau zu Beginn des Jahres. Der Fachkräftebedarf ist also steigend. Mit der zunehmenden wirtschaftlichen Erholung ist zu erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzt.

Arbeitssenatorin Elke Breitenbach: „Die Fachkräftesicherung ist und bleibt ein zentrales Thema. Sie kann nur gelingen, wenn die Betriebe ihren Einsatz in der Aus- und Weiterbildung wieder hochfahren. Das Betriebspanel 2020 hat uns gezeigt, dass sich die Berliner Betriebe im bundesweiten Vergleich erheblich steigern müssen. Gerade bei der Ausbildungsbeteiligung lag Berlin mit einem Anteil von 18 Prozent aller Betriebe deutlich hinter dem Bundesdurchschnitt von 29 Prozent der Betriebe.

Wer Fachkräfte finden und binden will, muss zudem Gute Arbeit in Form von fairen und verlässlichen Arbeitsbedingungen bieten. Dazu gehören auch existenzsichernde tarifliche Löhne. Der bundesweite allgemeine gesetzliche Mindestlohn rangiert aktuell auf einem deutlich zu niedrigen Niveau. Er garantiert kein armutsfestes Einkommen und erst recht keine armutsfeste Rente.

Laut Betriebspanel Berlin waren zwar nur sechs Prozent aller Berliner Betriebe von der im Jahr 2020 erfolgten Erhöhung des bundesweiten Mindestlohns betroffen. In fast 60 Prozent dieser Betriebe führte die Mindestlohnerhöhung aber zu höheren Löhnen von mindestens der Hälfte der Beschäftigten. Dies zeigt, dass es Bereiche gibt, in denen keine starken Tarifverträge gelten und Armutslöhne gezahlt werden. Die nächste Bundesregierung muss deshalb Sorge dafür tragen, den bundesweiten Mindestlohn auf 12,50 Euro zu erhöhen. Nur so machen sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Sozialleistungen unabhängig und sichern sich später eine armutsfeste Rente. Das Land Berlin hat bereits vorgelegt und den Landes- und Vergabemindestlohn auf 12,50 Euro erhöht.“

Im September 2021 waren in Berlin insgesamt 190.435 Arbeitslose gemeldet. Das waren 5.724 weniger als im Vormonat und 18.847 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 9,4 Prozent. Sie lag damit 0,3 Prozentpunkte unter dem Vormonatswert und um 1,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres.

Hinzu kommen noch all diejenigen, die nicht als arbeitslos im Sinne des Sozialgesetzbuches gelten, weil sie an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind.

Alle Ausbildungsplätze in Berlin: www.ausbildung.berlin
Jugendberufsagentur Berlin: www.jba-berlin.de/home
Für Menschen mit Behinderung: www.arbeitsagentur.de/menschen-mit-behinderungen