Arbeitssenatorin Elke Breitenbach zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen im Dezember 2020: „Jungen Menschen eine berufliche Perspektive geben - auch und gerade in Pandemiezeiten!“

Pressemitteilung vom 05.01.2021

Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales teilt mit:

Die Arbeitslosigkeit in Berlin ist im Dezember 2020 nur leicht gestiegen. Doch alles in allem ist der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt auch zu Beginn des neuen Jahres verstärkt Unsicherheiten ausgesetzt – wie es sich schon am Ende des vergangenen Jahres im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und dem Lockdown gezeigt hatte.

Arbeitssenatorin Elke Breitenbach: „Auch wenn die Arbeitslosenquote im Berichtszeitraum gleich geblieben ist, gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Im Gegenteil: Über 200.000 Berlinerinnen und Berliner sind arbeitslos und die Lage auf dem Berliner Arbeitsmarkt bleibt ernst und in ihrer derzeitigen Entwicklung schwer abschätzbar. Große Sorge macht mir die Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen. Nahezu jeder zweite unter ihnen hat derzeit keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und damit kein eigenes Einkommen. Das ist katastrophal! Dazu kommt, dass viele junge Menschen gar keinen Ausbildungsplatz bekommen haben. So starten viele von ihnen in eine unsichere berufliche Zukunft. Dem müssen wir mit allen Mitteln entgegenwirken. Die Nachvermittlung von Ausbildungsplätzen hält an. Virtuelle Vermittlungsaktionen und aufsuchende Beratung, um ausbildungsinteressierte Jugendliche zu erreichen, wird es weiter geben. Außerdem setzen wir unsere Anstrengungen fort, ein zweites Ausbildungshotel in der Stadt zu eröffnen. Dort können Jugendliche ihre Ausbildung absolvieren und sich als Fachkräfte für die Hotel- und Gastronomiebranche qualifizieren.

Die Zahl der Anzeigen zur Kurzarbeit zeigt, dass viele der unter verschärftem wirtschaftlichem Druck stehenden Unternehmen und Betriebe – insbesondere in den Bereichen Gastronomie, Tourismus, Handel und diversen anderen Dienstleitungen – Arbeitsplätze erhalten wollen. Im September 2020 waren über 90.000 Berliner Beschäftige in Kurzarbeit. Die Phase der Kurzarbeit zur Qualifizierung von Beschäftigten zu nutzen, ist und bleibt ein Gebot der Stunde! Gerade jetzt können und müssen inner- und außerbetriebliche Weiterbildungsangebote in den angepassten Formaten genutzt werden. Gemeinsam mit den Arbeitsagenturen sowie den Wirtschafts- und Sozialpartnern unterstützen wir hierbei die Berliner Betriebe sowie ihre Beschäftigten auf vielfältige Weise.“

Im Dezember 2020 waren in Berlin insgesamt 202.388 Arbeitslose gemeldet.
Das waren 75 mehr als im Vormonat und 52.238 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 10,1 Prozent. Sie entspricht damit dem Vormonatswert und lag um 2,4 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres.

Hinzu kommen noch all diejenigen, die nicht als arbeitslos im Sinne des Sozialgesetzbuches gelten, weil sie an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind.