Vermutlich gestohlene Krebsmedikamente auch nach Berlin geliefert – Eine Apotheke betroffen – Ärzte und Patienten werden informiert

Pressemitteilung vom 19.07.2018

Das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) hat im Zuge des Rückrufs von vermutlich in Griechenland gestohlenen und über einen Brandenburger Pharmagroßhandel weiterverkauften Krebsmedikamenten die Information erhalten, dass auch eine Berliner Apotheke mit vier verschiedenen Medikamenten beliefert worden ist. In Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Gesundheit hat das LAGeSo daraufhin unverzüglich die Apotheke überprüft und festgestellt, dass alle betroffenen Medikamente bereits abgegeben worden sind.

Zwischen September 2015 und März 2017 wurden sieben Arztpraxen beziehungsweise medizinische Einrichtungen, mit möglicherweise gestohlenen Arzneimitteln beliefert, davon vier in Berlin. Da der Großhändler eine gültige Handelserlaubnis hat, war für die Apotheke nicht erkennbar, dass es sich um gestohlene Arzneimittel handeln könnte.

Derzeit gibt es keine Erkenntnisse, dass in Berlin Patienten geschädigt wurden. Die Empfänger der betroffenen Arzneimittel werden jetzt von der Apotheke informiert damit diese wiederum individuell ihre Patientinnen und Patienten ansprechen können.

Verantwortlich für die Überwachung des unter Verdacht stehenden Pharmagroßhandels in Brandenburg ist das Brandenburger Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG). Dieses hatte gestern den Rückruf der Medikamente verfügt und überwacht ihn auch. Sobald Ergebnisse von Untersuchungen der zurückgerufenen Medikamente vorliegen, werden diese an die betroffenen Ärzte weitergegeben.

Dazu erklärt Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kolat: „Patientenschutz hat für mich allererste Priorität. Deshalb haben wir sofort gehandelt und die betroffene Apotheke in Berlin überprüft. Wir sind allerdings auf schnelle und lückenlose Informationen aus Brandenburg angewiesen. Ich gehe davon aus, dass diese nun auch erfolgt.“