Die Gesundheit der Bevölkerung in Städten wird entscheidend durch die sozialen und ökonomischen Lebensbedingungen, die Bedingungen des Arbeitsplatzes, die Zugänglichkeit zu sozialen und gesundheitlichen Leistungen, sowie insbesondere die Beschaffenheit des Lebensumfeldes bestimmt. Zu denken ist beispielsweise an Umgebungsfaktoren wie Luftqualität und Lärm, Zugang zu Grünflächen, gesunder Wohnraum, sichere Radwege, Bewegungsmöglichkeiten für Kinder, Möglichkeiten zur Mobilisierung von älteren Menschen, etc.. Gut belegt ist bspw. der Zusammenhang zwischen sozialen bzw. Umgebungsfaktoren und dem Anteil an adipösen Kindern oder der Erkrankungsrate an Diabetes mellitus Typ II. Das Gesunde Städte-Netzwerk und die Ottawa-Charta basieren daher auf der Überzeugung, dass politische Entscheidungen verschiedenster Ressorts Auswirkungen auf das Wohlbefinden und auch die Gesundheit der Bevölkerung haben (z.B. Jugend, Bildung und Familie, Stadtentwicklung, etc.).
Gesundheitsaspekte sollten daher in allen Politikbereichen berücksichtigt und mitgedacht werden. In Berlin gibt in dieser Hinsicht bereits gute Ansätze und Strukturen zur ressortübergreifenden Zusammenarbeit (z.B. Landesgesundheitskonferenz, die bezirklichen Prozesse zum Ausbau von Präventionsketten oder das ressortübergreifend angewendete Aktionsprogramm Gesundheit der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung.