Psychotherapeuten

Eine Psychotherapeutin berät einen Patienten in ihrer Praxis

Psychotherapie bedeutet wörtlich übersetzt ‘Behandlung der Seele’. Psychotherapeuten behandeln psychisch bedingte Erkrankungen wie Depressionen, Ängste und Essstörungen und helfen bei schweren persönlichen Krisen wie Scheidung oder dem Tod eines Kindes. Auch bei Schmerzen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen finden psychotherapeutische Maßnahmen als Ergänzung zur medizinischen Behandlung zunehmend Anwendung. Seit 1999 sind Psychologische Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten zur vertragsärztlichen Versorgung zugelassen und damit wie auch die ambulant tätigen Ärzte Mitglieder der Kassenärztlichen Vereinigung.

Studium, Ausbildung und Weiterbildung für Psychotherapeuten

Psychotherapeuten haben in der Regel Medizin (Ärztliche Psychotherapeuten) oder Psychologie (Psychologische Psychotherapeuten) studiert. Erst eine mehrjährige berufsbegleitende Weiterbildung berechtigt sie dazu, sich niederzulassen. In Berlin gibt es rund 1.800 Ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten.

Psychologische Psychotherapeuten haben ein mindestens vierjähriges Hochschulstudium der Psychologie – bei Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten auch der Pädagogik oder Sozialpädagogik – absolviert. Danach erfolgt eine dreijährige Vollzeit- bzw. fünfjährige berufsbegleitende Teilzeitausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten an einem anerkannten staatlichen Ausbildungsinstitut. Der staatliche Abschluss ist Voraussetzung zur Erlangung der Approbation und gilt als Fachkundenachweis für das entsprechende Psychotherapieverfahren.

Psychotherapeutisch tätige Ärzte (auch Ärztliche Psychotherapeuten genannt) haben ein mindestens sechsjähriges Medizinstudium und eine fünfjährige Facharztausbildung absolviert. Wenn sie darüber hinaus den Zusatztitel Psychotherapeut oder Psychoanalytiker erwerben wollen, müssen sie an einem staatlich anerkannten Ausbildungsinstitut an einer drei- bzw. fünfjährigen Weiterbildung teilnehmen. Als Facharzt für Psychosomatische Medizin oder Psychotherapie sind sie gleichzeitig Arzt und Psychotherapeut. Erst eine mehrjährige berufsbegleitende Weiterbildung berechtigt sie dazu, sich niederzulassen.

Psychotherapeutische Behandlung und Hilfe

Patienten mit psychischen Problemen oder Ratsuchende können sich direkt an eine/n Psychologischen Psychotherapeuten/-in oder Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut/-in wenden, ohne vorher einen Arzt aufsuchen zu müssen. Psychotherapie ist eine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen. Liegt eine psychische Störung mit Krankheitswert vor, haben Betroffene Anspruch auf die Kostenübernahme für eine psychotherapeutische Behandlung durch ihre Krankenkasse. Im Rahmen der privaten Krankenversicherung ist der jeweilige Vertrag maßgeblich, für Beihilfe die Beihilfevorschriften. Betroffene sollten am besten vor Aufnahme der Psychotherapie klären, wie die Versicherungsbedingungen für die Kostenübernahme einer psychotherapeutischen Behandlung aussehen.

Hilfesuchende erhalten aber auch über das Servicetelefon (030) 887140-20 wertvolle Tipps, insbesondere dann, wenn sie nicht genau wissen, welche Therapieform (Analytische Psychotherapie, Verhaltenspsychotherapie, Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie) für sie infrage kommt. Die Sprechzeiten werden auf den Seiten der Psychotherapeutenkammer Berlin bekanntgegeben.

Psychotherapeutensuche

Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin bietet auf ihren Seiten eine Psychotherapeutensuche an, die Auskunft über Praxisadressen, Sprechzeiten, Qualifikationen des Psychotherapeuten, Spezialisierungen, Fremdsprachenkenntnisse und Praxisschwerpunkte gibt. Der Suchdienst Psych-Info gibt ebenfalls einen Überblick über die in Berlin tätigen Psychotherapeut/-innen.

Qualitätsinformationen

Umfangreiche Informationen zur Qualitätssicherung in der ambulanten medizinischen Versorgung sind in den Qualitätsberichten der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin zusammengefasst.