Hebammen

Eine Hebamme tastet den Bauch einer Schwangeren ab

Hebammen leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung und Begleitung von Frauen von Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit, sowie von Neugeborenen und Säuglingen.

Aufgaben und Tätigkeitsfelder von Hebammen

Der Hebammenberuf umfasst insbesondere die selbständige und umfassende Beratung, Betreuung und Beobachtung von Frauen während der Schwangerschaft, bei der Geburt, während des Wochenbetts und während der Stillzeit, die selbständige Leitung von physiologischen Geburten sowie die Untersuchung, Pflege und Überwachung von Neugeborenen und Säuglingen.

Die Berufsausübung von Hebammen kann sowohl im angestellten Verhältnis in Geburtsabteilungen von Krankenhäusern (Kreißsälen und auf Wochenstationen) als auch freiberuflich (wie z.B. als Beleghebamme in geburtshilflichen Abteilungen in Krankenhäusern, in hebammengeleiteten Einrichtungen (Geburtshäusern) oder in Hebammenpraxen erfolgen.
Hebammen können aber auch beide Formen der Berufsausübung wählen, d.h. dass sie neben ihrer angestellten Tätigkeit in einem Krankenhaus auch freiberuflich tätig sein können, hier überwiegend in der Vor- und Nachsorge (Schwangerschafts- und Wochenbettbetreuung).

Ausbildung

Die Hebammenausbildung wurde mit dem Hebammenreformgesetz, welches am 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist, umfassend reformiert und modernisiert. Hebammen werden nunmehr akademisch im Rahmen von Regelstudiengängen ausgebildet. Das Studium ist als duales Studium ausgestaltet.

Die Studiendauer beträgt in Vollzeit in Berlin sieben Semester. Das Studium hat einen hohen Praxisanteil und zeichnet sich durch eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis aus. Die Praxiseinsätze finden im Krankenhaus und im ambulanten Bereich, z.B. bei einer freiberuflichen Hebamme oder in einem „Geburtshaus“ statt.

Das duale Hebammenstudium schließt mit der Verleihung des akademischen Grades durch die Hochschule ab.
Die Studierenden erhalten während des gesamten Studiums eine angemessene Ausbildungsvergütung.
Das duale Hebammenstudium wird an der Charité und an der Evangelischen Hochschule (EHB) bereits seit dem Wintersemester 2021/2022 angeboten und dauert sieben Semester. Es beginnt derzeit jeweils zum Wintersemester.

Voraussetzungen zum Hebammenstudium

  • Der Abschluss einer mindestens zwölfjährigen allgemeinen Schulausbildung oder
  • Der Abschluss einer erfolgreich absolvierten Berufsausbildung
    - zur Gesundheits- und Krankenpflegerin oder zum Gesundheits- und Krankenpfleger oder
    - zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin oder zum Gesundheits- und – Kinderkrankenpfleger oder
    - zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann oder
    - zur für die allgemeine Pflege verantwortliche Krankenschwester oder – Krankenpfleger im EU-Ausland, sofern die Ausbildung den europarechtlichen Vorgaben entspricht (§ 10 Abs. 1 HebG);
  • Gesundheitliche Eignung zur Absolvierung des Hebammenstudiums;
  • Für das Hebammenstudium erforderliche Kenntnisse der deutschen Sprache;
  • Die Bewerberin oder der Bewerber darf sich nicht eines Verhaltens schuldig gemacht haben, aus dem sich die Unwürdigkeit oder Unzuverlässigkeit zur Absolvierung des Hebammenstudiums ergibt.

In Berlin gibt es auch die Möglichkeit des „Studierens ohne Abitur“. Um die Durchlässigkeit im Bildungswesen zu ermöglichen, können Sie mit einer 10-jährigen allgemeinen Schulbildung, einem Berufsabschluss und einer mehrjährigen Berufserfahrung ebenfalls eine Hochschulzugangsberechtigung erhalten.

Das Auswahlverfahren von Bewerber:innen wird von den Hochschulen und den verantwortlichen Krankenhäusern durchgeführt.

Sie suchen eine Hebamme?

Bitte wenden Sie sich an Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt.

Hilfreich ist auch die Hebammensuche des Berliner Hebammenverbandes.