Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, begrüßt zum anstehenden Schuljahr mehr als 2.000 neue Lehrkräfte, rund 450 Erzieherinnen und Erzieher sowie 65 Betreuerinnen und Betreuer an den Berliner Schulen. Sie wünscht allen Erzieherinnen und Erziehern, Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern und insbesondere den prognostizierten 31.880 Erstklässlerinnen und Erstklässlern, die am 11. September ihren ersten Schultag haben, einen erfolgreichen Start in das neue Schuljahr.
„Der Tag der Einschulung rückt näher, die zukünftigen Schulkinder und ihre Familien freuen sich auf dieses besondere Ereignis. Von nun an erhalten die Wochentage eine veränderte Struktur. Die Erstklässlerinnen und Erstklässler treffen auf neue Bezugspersonen, lernen neue Freunde kennen und sind Teil einer Klassengemeinschaft. Erste kleine Pflichten und Aufgaben müssen erledigt werden. Dabei brauchen die Kinder viel Unterstützung und Bestätigung. Schule und Eltern können am besten gemeinsam dazu beitragen, dass der Schulalltag mit Freude und Lernbereitschaft erlebt wird. Die Erwartungen von Eltern an Schule und Unterricht können unterschiedlich sein. Deshalb ist es wichtig, eine Vertrauensbasis zwischen Elternhaus und Schule zu entwickeln, damit in schwierigen Momenten das einzelne Kind durch ein positives Miteinander unterstützt werden kann“, so Bildungssenatorin Sandra Scheeres.
Rund 441.330 Schülerinnen und Schüler lernen im Schuljahr 2017/18 an den allgemeinbildenden sowie beruflichen Schulen. „Berlin erlebt wieder einen Anstieg der Schülerzahl, in diesem Schuljahr um rund 6.700. Der Anstieg der Schülerzahlen ist mit zahlreichen neuen Einstellungen zum Schulstart sowie umfangreichen Bautätigkeiten zur Schaffung weiterer Schulplätze verbunden“, so Sandra Scheeres.
Insgesamt hat Berlin in diesem Kalenderjahr mehr als 3.000 Lehrkräfte eingestellt. Die Gesamtzahl der Lehrerinnen und Lehrer ist an der Berliner Schule erneut gestiegen: In diesem Jahr unterrichten 33.383 Lehrkräfte sowie Referendarinnen und Referendare an den öffentlichen Berliner Schulen, im vergangenen Jahr waren es 32.845. Die Anzahl der Referendariatsplätze verblieb im Vergleich zum vergangenen Schuljahr auf dem hohen Niveau von 2.700 Plätzen.
Die Anzahl der zum Schuljahresbeginn zur Verfügung stehenden Stellen für Erzieherinnen und Erzieher ist um 114 von 4.733 auf 4.847 gestiegen. Hinzu kommen 2.504 Erzieherstellen von freien Trägern (2016/17: 2.385), ein Plus von 119.
Zum Schuljahresbeginn startet zudem zum zweiten Mal das Praxissemester: Rund 840 Studierende werden ein halbes Schuljahr Erfahrungen an ihren Praktikumsschulen sammeln.
Schwerpunkte der schulpolitischen Arbeit Berlins
Schulbau
Der mit dem Bevölkerungswachstum einhergehende Anstieg der Zahl von Schülerinnen und Schülern aller Altersgruppen erfordert eine rasche Kapazitätserweiterung beim Angebot von Schulplätzen in allen Schularten und allen Bezirken.
Der Berliner Senat hat deshalb im April 2017 die „Berliner Schulbauoffensive“ mit dem Ziel beschlossen, den Instandhaltungsstau zu beheben, den anerkannten Um-, Erweiterungs- und Neubaubedarf zügig zu realisieren und die werterhaltende Instandhaltung der Immobilien fortzuführen. Es soll eine deutliche Verbesserung der Qualität der Immobilienbetreuung, des Baumanagements und des baulichen Zustands der Schulimmobilien erreicht werden.
In den nächsten zehn Jahren ist hierfür ein hohes Ausgabevolumen für Schulbauinvestitionen und -unterhaltung von insgesamt rd. 5,5 Mrd. Euro vorgesehen.
Damit diese Mittel und die damit zu realisierenden Maßnahmen zügig umgesetzt werden können, müssen alle im Land Berlin diesbezüglich zur Verfügung stehenden Kapazitäten und Kräfte in den kommenden Monaten mobilisiert, verstärkt und perspektivisch gebündelt werden.
Taskforce erstellt Sanierungsfahrplan
Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie wird in den kommenden Wochen die ressortübergreifende Taskforce um eine ständige Projektgruppe Schulbau/-sanierung erweitern, die
- einen mit den Bezirken abgestimmten Sanierungsfahrplan entwickelt und fortschreibt,
- verschiedenen Maßnahmen der Schulbauoffensive steuert,
- Akteure koordiniert,
- das Controlling durchführt und
- egelmäßige Berichterstattung gegenüber dem Senat und dem Abgeordnetenhaus sicherstellt.
Der Projektgruppe gehören Vertreter/innen der Senatskanzlei, der Senatsverwaltungen für Finanzen sowie Stadtentwicklung und Wohnen, der Berliner Immobiliengesellschaft (BIM) und der Bezirke an.
Die „Berliner Schulbauoffensive“ ist 2017 mit einem Volumen von ca. 830 Mio. Euro gestartet.
Schnelles Bauen für mehr Schulplätze
Zur schnelleren Umsetzung von Schulbaumaßnahmen wurde ein Modellvorhaben mit zehn Schulbaumaßnahmen entwickelt. Acht Maßnahmen sind bereits Teil der aktuellen Investitionsplanung. drei weitere Maßnahmen werden wegen der außerordentlichen Dringlichkeit von den Bezirken im nächstfolgenden Investitionsprogramm berücksichtigt.
Schulen im Modellbauvorhaben
Mitte
Neubau einer Grundschule,
2. Bauabschnitt; Chausseestr. / Boyenstr.
Friedrichshain-Kreuzberg
Neubau einer 3-zügigen Grundschule, 2. Bauabschnitt; Pufendorfstr.
Pankow
Jeanne-Barez-Schule: Erweiterung Standort Hauptstr.
Pankow
Panke-Schule: standardgerechter Ausbau der Schule mit Neubau Sporthalle mit zwei Hallenteilen; Galenusstr.
Spandau
Neubau inklusive Grundschule („Geistige Entwicklung“) und Sporthalle; Goltz-/ Mertensstr.
Spandau Wolfgang-Borchert-Schule:
Erweiterung und Umbau der Schulanlage; Blumenstr.
Spandau
Heinrich-Böll-Oberschule: Ersatzbau; Am Forstacker
Marzahn-Hellersdorf
Neubau ISS und Sporthalle und Außensportanlagen; An der Schule 13-19
Lichtenberg
Neubau einer 4-zügigen Grundschule; Sewanstr. 43
Lichtenberg
Neubau einer 3-zügigen Grundschule; Konrad-Wolf-Str. 11
Schulplatzplanung – Schulraumqualität
Im Grundschulbereich werden bis zum Schuljahr 2021/22 rund 12.240 neue Schulplätze geschaffen. Auch für die Integrierten Sekundarschulen (ISS) werden bis zum Schuljahr 2021/22 kapazitätserweiternde Maßnahmen in einem Umfang von ca. 5.500 Schulplätzen umgesetzt sein.
Weitere Maßnahmen in einem Umfang von bis zu 27.000 Plätzen können bei Bedarf realisiert werden.
Die Gymnasien verfügen aktuell stadtweit über freie Kapazitäten von etwa 4.640 Plätzen. Zur zukünftigen Sicherung weiterer Gymnasialplätze werden im Rahmen der Planungen zur „Wachsenden Stadt“ Flächen für weitere Schulplätze gesichert.
Die Ergebnisse der Facharbeitsgruppe „Schulraumqualität“ sollen bei den Neubauvorhaben Anwendung finden. Zurzeit werden Musterraum- und -funktionsprogramme erarbeitet.
Die Vielfalt der Gebäudetypologien von bestehenden Schulbauten bedarf der Einzelfallbetrachtung. Bei baulichen Erweiterungsmaßnahmen soll eine Partizipation mit den jeweiligen Schulen stattfinden und die Ergebnisse in die weiteren Planungen mit einfließen.
257 Mio. Euro für Ergänzungsbauten (2014 – 2018)
Zur zügigen Erweiterung der räumlichen Kapazitäten wird Berlin an mehreren Schulen weitere Ergänzungsbauten errichten. Hierbei handelt es sich um Gebäude in Systembauweise von hoher Qualität, barrierefrei und mit Klassen- und Gruppenräumen. Die Investitionen für die modularen Ergänzungsbauten (MEB) betrugen seit 2014 257 Mio. Euro, wovon sich 13 in Umsetzung für 2017/2018 befinden. Für die Jahre 2018/2019 sind an 21 weiteren Schulstandorten modulare Ergänzungsbauten in der Größenordnung von rd. 80 Mio. Euro vorgesehen.
2017/2018 sind folgende Standorte für modulare Ergänzungsbauten in Arbeit:
Mitte
Neue Grundschule Chausseestraße
Heinrich-von-Stephan-Schule (Gemeinschaftsschule)
Friedrichshain-Kreuzberg
Neue Grundschule Pufendorfstraße 12
Pankow
Tesla-Gemeinschaftsschule
Schule an der Strauchwiese (Grundschule)
Konrad-Duden-Schule (ISS)
Paul-Lincke-Grundschule
Elizabeth-Shaw-Grundschule
Steglitz-Zehlendorf
Fichtenberg-Oberschule
Treptow-Köpenick
Schule an der Feuerwache (Grundschule)
Schule am Buntzelberg (Grundschule)
Marzahn-Hellersdorf
Grundschule an der Wuhle
Lichtenberg
Vincent-van-Gogh-Schule (ISS)
Für 2018/2019 sind an folgenden Standorten modulare Ergänzungsbauten in Vorbereitung
Mitte
Gustav-Falke-Grundschule
Möwensee-Grundschule
Pankow
Neue Grundschule Cotheniusstraße/Conrad-Blenkle-Straße
Neue Grundschule Rennbahnstraße
Helene-Häussler-Grundschule
OSZ Bau- und Holztechnik
Spandau
Grundschule an der Pulvermühle
Charlie-Rivel-Grundschule
Tempelhof-Schöneberg
Theodor-Haubach-Schule (ISS)
Friedenauer Gemeinschaftsschule
Neukölln
Sonnen-Grundschule
Treptow-Köpenick
Sophie-Brahe-Gemeinschaftsschule
Marzahn-Hellersdorf
Grundschule am Schleipfuhl
Franz-Carl-Achard-Grundschule
Lichtenberg
Schule am Ostseekarree (Grundschule)
Schule am Grünen Grund (Grundschule)
Schule an der Victoriastadt (Grundschule
Nils-Holgersson-Schule (Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung)
Grüner Campus Malchow (2 Standorte): Malchower Chaussee/Doberaner Straße
Neue ISS Dolgenseestraße 60
Reinickendorf
Schule am Park (Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung)
Zusammen entstanden und entstehen seit 2014 durch diese Modularen Ergänzungsbauten ca. 15.000 Schulplätze.
Unterstützung für Schulen
Höherbesoldung der Grundschullehrkräfte
Lehrkräfte mit dem neuen „Lehramt an Grundschulen“, die nach dem Lehrkräftebildungsgesetz ausgebildet wurden, werden von nun an nach Entgeltgruppe E 13 bezahlt. 385 Lehrkräfte (Stellen) an Grundschulen erhalten die höhere Besoldung. Dies entspricht einem Kostenvolumen von rd. 2,4 Mio. Euro. 2018 sind weitere 550 Stellen zur Hebung vorgesehen (4,8 Mio. Euro).
Berlin nimmt damit bundesweit eine Vorreiterstellung bei der Bezahlung von für die Grundschule ausgebildeten Lehrkräfte ein und wird dem Umstand gerecht, dass sich der Auftrag und die Anforderungen an Grundschullehrkräfte deutlich erhöht haben und die neu ausgebildeten Lehrkräfte mit dem Lehramt an Grundschulen hinsichtlich Qualität und Umfang ihrer Ausbildung den Lehrkräften für das Lehramt an Integrierten Sekundarschulen und Gymnasien entsprechen.
Auch die Bestandslehrkräfte (sog. L1-Lehrkräfte) werden nach entsprechender Qualifizierung, deren Ausgestaltung in einer gesonderten Rechtsverordnung festgelegt wird, die Möglichkeit haben, den Laufbahnzweig zu wechseln. Dies betrifft insgesamt rd. 5.000 Lehrkräfte. Für die Lehrkräfte unterer Klassen (LuK) wird ebenfalls geprüft, welche Entwicklungsmöglichkeiten möglich sind.
Höherbesoldung der Konrektorinnen und Konrektoren an Grundschulen
Auch für die Konrektorinnen und Konrektoren und Zweite Konrektorinnen und Konrektoren an Grundschulen gibt es Verbesserungen: Zum 1. Januar 2018 werden ihre Beförderungsämter angehoben und sie erhalten eine höhere Besoldung.
Zusätzliche Verwaltungsleitungen für Schulen
Ab dem kommenden Schuljahr erhalten weitere 50 Schulen Verwaltungsleitungen zur Unterstützung ihrer organisatorischen Arbeiten. Dabei werden die Schulen, die sich im Turnaround-Programm befanden, besonders berücksichtigt. Senatorin Sandra Scheeres strebt an, bis zum Jahr 2022 eine flächendeckende Ausstattung mit Verwaltungsleitungsstunden (ggf. anteilig zur Schulgröße in Abhängigkeit von der Anzahl der Schülerinnen und Schüler) an allgemeinbildenden Schulen sicherzustellen. Die Anzahl der Verwaltungsleitungen an beruflichen Schulen steigen von derzeit 19 auf 36 an.
Mit dem Aufwuchs werden bis einschließlich 2018 insgesamt 137 Stellen für Verwaltungsleitungen zur Unterstützung von Schulleitungen zur Verfügung stehen.
Zusätzliche Stellen in den Schulsekretariaten
46 zusätzliche Stellen werden die Sekretariate der allgemeinbildenden Schulen unterstützen. Damit kann die Ausstattung der Schulsekretariate dem Aufwuchs an Schülerinnen und Schülern angepasst werden. Insgesamt werden mit dem Aufwuchs bis einschließlich 2018 880 Personen in den Schulsekretariaten der allgemeinbildenden Schulen arbeiten. Dies entspricht 743 Stellen.
Ausweitung des Verfügungsfonds für Schulen – 13,5 Mio. €
Der Verfügungsfonds für die Berliner Schulen wird um 35% aufgestockt. Zukünftig erhält jede Schule 5.000 € zusätzlich auf die bereits vorhandenen Budgets, die je nach Größe bisher zwischen 7.000 und 20.000 Euro pro Schule liegen. Die Mittel fließen in enger Zusammenarbeit mit den bezirklichen Schul- und Hochbauämtern vor allem in die Instandhaltung der Schulen. Das Anliegen der Schulen ist hier eine intakte Infrastruktur und die Ausgestaltung der Schulen zu einem attraktiven Lernort. Der Verfügungsfonds stärkt die Rolle der Schulleitungen im Rahmen der Ausgestaltung der eigenverantwortlichen Schule.
Entlastungsstunden für die Berufsorientierung
Neben den zwölf Standorten der Jugendberufsagentur sind inzwischen die wichtigen Schnittstellen zu der Berufs- und Studienorientierung mit den Tandems für Berufs- und Studienorientierung an Gymnasien und den Dreier-Teams an Integrierten Sekundarschulen in das dritte Schuljahr ihrer Beratungs- und Unterstützungsarbeit für alle Schülerinnen und Schüler gestartet.
An den Gymnasien arbeiten der/die Koordinator/in für die Berufs- und Studienorientierung der jeweiligen Schule mit der Abiturberatung der Agentur für Arbeit des jeweiligen Standorts der Jugendberufsagentur zusammen. An den Integrierten Sekundarschulen wird die Koordinatorenarbeit der Schule von der Berufsberatung und einer Lehrkraft der beruflichen Schule unterstützt.
Damit diese Arbeit noch weiter gestärkt wird sowie Elternabende zur Berufs- und Studienorientierung und auch längere Einzelberatungsgespräche für alle Schülerinnen und Schüler möglich werden, wird jede Integrierte Sekundarschule und jedes Gymnasium jetzt vier Anrechnungs- und Er-mäßigungsstunden für den Koordinator bzw. die Koordinatorin der Berufs- und Studienorientierung bekommen. Die Lehrkraft der beruflichen Schulen im BSO-Team der Sekundarschulen erhält 6 Stunden.
Unterstützungsangebote im Gesundheitsmanagement für Lehrkräfte
Im Rahmen des Gesundheitsmanagements wird den Beschäftigten an Berliner Schulen auch im Schuljahr 2017/18 gezielte Hilfestellung für den persönlichen Umgang mit Stress- und Belastungssituationen sowie zur Schulentwicklung angeboten. Es gibt besondere Beratungsleistungen im Zusammenhang mit Gewaltvorfällen (Deeskalationstechniken, ggf. Traumaberatung) und schulspe-zifischen Belastungen.
In Zusammenarbeit mit der Unfallkasse Berlin und der Verwaltungsakademie werden den Beschäftigten passgenaue Fortbildungen angeboten. In verschiedenen Regionen werden von den dort tätigen Gesundheitskoordinatorinnen und -koordinatoren Gesundheitstage organisiert, von denen Impulse für weitere Maßnahmen ausgehen (z.B. Studientage zu Stressmanagement, Work-Life-Balance, Lärmprävention, Coachings).
Die Zahl der langzeiterkrankten Lehrkräfte ist im Vergleich zu den Vorjahren annäherungsweise gleich geblieben (2016/17: 2,86%; 2015/16: 3,05%). Im Rahmen des Projekts der beruflichen Neuorientierung wurden bislang 173 Dienstkräfte betreut.
Unterstützung der Schulen für den Übergang von der Willkommensklasse in die Regelklasse
Zur beruflichen Qualifizierung der Lehrkräfte in Willkommensklassen gibt es ein umfangreiches und aufeinander abgestimmtes Angebot des Zentrums für Sprachbildung. Neben Kompaktkursen und Alphabetisierungsfortbildungen werden weiterhin Jahreskurse für neu einsteigende Lehrkräfte, die erstmals eine Willkommensklasse unterrichten, angeboten.
Ein besonderer Arbeitsschwerpunkt wird im kommenden Schuljahr das Thema „Übergang von der Willkommens- in die Regelklasse“ sein. Dazu gehört die Fortbildungsreihe „Willkommen in der Regelklasse“, die sich an Lehrkräfte aus Willkommensklassen und Regelklassen der Grund- und weiterführenden Schulen richtet und auf die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler am Übergang von der Willkommensklasse in das Regelsystem abzielt.
Mehr Schulen im Bonusprogramm
An den Schulen sind die Ausgangsbedingungen für das Lehren und Lernen unterschiedlich. Für Schulen mit einer hohen sozialen Belastung ist es eine besondere Herausforderung, alle Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern und zu bestmöglichen Schulabschlüssen zu führen.
Das Bonus-Programm unterstützt diese Schulen mit zusätzlichen Mitteln, um beispielsweise Schulsozialarbeit oder eine intensivere Elternarbeit zu ermöglichen. Im Bonusprogramm befinden sich in diesem Jahr 261 öffentliche Schulen und 16 Schulen in privater Trägerschaft. Für diese zusätzliche Unterstützung der Schulen stehen 18,3 Mio. Euro zur Verfügung.
Stärkung der schulischen Qualität
Entwicklung der inklusiven Schule
Die Berliner Schule schreitet auf ihrem Weg zur inklusiven Schule voran. Im kommenden Schuljahr werden voraussichtlich rd. 70 % der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der Integration/Inklusion, also an Regelschulen, lernen. Von den 21.347 Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf lernten im Schuljahr 2016/17 13.820 in der Integration, das sind 64,7 %.
In diesem Schuljahr beginnt gemäß der Empfehlungen des Beirats „Inklusive Schule in Berlin“ die schrittweise Einführung der verlässlichen Grundausstattung in der Grundschule: Für die Jahrgangsstufen 1 bis 3 erhalten die Grundschulen auf der Basis der letztjährigen Stundenzumessung für die sonderpädagogische Förderung in den Förderschwerpunkten „Lernen“, „Emotionale-soziale Entwicklung“ und „Sprache“ (LES) eine pauschale Zuweisung, die sich nach der Gesamtschülerzahl der jeweiligen Schule in den Jahrgangsstufen 1 bis 3 bemisst. Bei der Berechnung dieser Grundausstattung wird zusätzlich der durchschnittliche Schüleraufwuchs in den genannten Förderschwerpunkten in den letzten Jahren berücksichtigt. Dadurch erhalten die Grundschulen insgesamt 90 Stellen mehr für die sonderpädagogische Förderung LES. Wie bisher erhalten die Grundschulen für jede Klasse in der Schulanfangsphase 4 Stunden für
präventive Maßnahmen sowie für sonderpädagogische Förderung. Bei den sonderpädagogischen Förder-schwerpunkten „Körperlich-motorische Entwicklung“, „Sehen“, „Hören und Kommunikation“, „Geistige Entwicklung“ und „Autismus“ sowie bei LES in den Klassenstufen 4 bis 6 bleibt es weiterhin bei der Zumessung von schülerbezogenen Ressourcen.
Durch die schrittweise Einführung der Grundausstattung müssen Schulen von nun an für die sonderpädagogischen Förderschwerpunkte LES nicht mehr eine sonderpädagogische Diagnostik beantragen, um die für die Förderung der Schülerinnen und Schüler notwendige Ressource zu erhalten. Die Diagnostik wird zukünftig ausschließlich mit dem Ziel der schülergerechten Einzelförderung durchgeführt. Zur Ermittlung des sonderpädagogischen Förderbedarfs in allen Förderschwerpunkten stehen die Schulpsychologischen und Inklusionspädagogischen Beratungs- und Unterstützungszentren (SIBUZ) zur Verfügung. Eltern werden zukünftig intensiver in schulische Informations- und Beratungsgespräche über diagnostische Ergebnisse und weitere Förderung einbezogen. Die SIBUZ werden außerdem mit 26 zusätzlichen Stellen im Fachbereich Inklusionspädagogik gestärkt, um die Schulen bei der inklusiven
Schulentwicklung besser unterstützen zu können.
Elf Schwerpunktschulen
Im letzten Jahr starteten die ersten sechs Inklusiven Schwerpunktschulen. Weitere fünf kommen in diesem Schuljahr hinzu:
Heinrich-Zille-Grundschule und Paul-Moor-Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“
Temple-Grandin-Schule und Paul-Löbe-Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Autismus“
Heide-Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Hören und Kommunikation“
Diese Schulen erhalten zusätzliche personelle Ausstattung mit Pädagogischen Unterrichtshilfen und Betreuerinnen und Betreuern, eine zusätzliche Stelle für Schulsozialarbeit sowie zusätzliche Lehrkräftestunden zur Frequenzabsenkung bzw. für sonderpädagogische Arbeit oder Koordination der inklusiven Schulentwicklung.
Mehr Mittel für Schulhilfemaßnahmen
In diesem Schuljahr bekommen die Schulaufsichten ein Budget von ca. 20.500 Stunden für die ergänzende Pflege und Hilfe zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Unterstützungsbedarfen zugeteilt. Der Bedarf an Schulhilfemaßnahmen stieg gegenüber dem Schuljahr 2016/17 um ca. 26 %.
Digitale Schule Berlin
In Berlin wird der „eEducation Berlin Masterplan“ als Konzept zur digital gestützten Bildung umgesetzt. Die vier bestehenden Säulen des „eEducation Berlin Masterplan“ sind die Fortbildung des pädagogischen Personals, die Ausstattung der Schulen mit technischer Infrastruktur, die Förderung von Projekten für den IT-gestützten Unterricht und im Rahmen eines Pilotprojekts die IT-Wartung durch externe Service-Technikteams an 31 Berliner Schulen.
Digitale Welten: neuer Kurs für die Sekundarstufe II
Im Rahmen eines Schulversuchs bieten im kommenden Schuljahr insgesamt 19 Schulen in der gymnasialen Oberstufe den Ergänzungskurs „Digitale Welten“ an. In diesem Kurs wird die zunehmende digitale Prägung unseres Alltags und unseres Zusammenlebens thematisiert und die Wirkungen auf Formen und Inhalte der Kommunikation und des Lernens auf Arbeit, Konsum und Gesellschaft betrachtet.
Calliope – Open Roberta: Programmieren ab Klasse 3
In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS werden bis Ende Dezember 122 Lehrkräfte ausgebildet, die ab der dritten Klasse Programmierungen mit Hilfe eines Mini-Computers und einer offenen Programmiersoftware im Unterricht umsetzen wollen.
Geplant ist zudem der Aufbau von sechs Open Roberta Coding Hubs als außerschulische Lehr- und Lernorte, ebenfalls in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut IAIS. Diese Programmierlabore für Schulen werden mit Mini-Computern, Robotern sowie Laptops ausgestattet.
Werbung für Open Educational Resources
Zur Förderung der Medienbildung an Berliner Schulen werden ab Schuljahr 2017/2018 erstmals 20 Lehrkräfte von zehn Schulen als Digitalbotschafter/innen eingesetzt, um für das Thema Bildung „Digitale Welt“ zu sensibilisieren und gemeinsam Open Educational Resources (freie Bildungsmaterialien) zu erstellen.
Qualitätssiegel „Exzellente digitale Schule“
Auszeichnung von Schulen anhand eines Kriterienkatalogs und dem Besuch eines Audit-Teams. Einerseits geht es bei der Verleihung des Qualitätssiegels um die Auszeichnung von Schulen, die im Bereich der digital gestützten Bildung exzellente Arbeit leisten, andererseits um die Förderung aller Schulen, die durch den erstellten Kriterienkatalog detaillierte Hilfe für die eigene Schulentwicklung im Bereich der digital gestützten Bildung erhalten.
eGovernment@School
Berliner Schulen werden mit IT in ihrer Verwaltung umfangreich unterstützt. Aktuell werden alle Schulstandorte der öffentlichen Berliner Schulen mit rd. 6.000 IT-Arbeitsplätzen (Rechner, Bild-schirme, Drucker) zentral an das ITDZ Rechenzentrum angeschlossen und erhalten über den Schuldesktop die erforderliche Software und den Zugang zum Internet (Installationen, Updates und Datensicherung erfolgen zentral im ITDZ). Derzeit sind bereits über 180 Schulstandorte angeschlossen. Bis zum Jahresende 2017 ist der Anschluss weiterer 90 Standorte geplant.
Parallel wird seit diesem Jahr an den Schulen die Lehrkräfte- und Schülerdatenbank installiert, die Funktionen zur Unterrichtsverwaltung, Zuordnung von Unterrichtspersonal und Kursen, zum Stundenplanprogramm Untis und zu diversen Listenauswertungen zu Klassen- und Kurslisten bereit hält. Schulstatistikdaten und Zeugnisse sollen künftig aus der Datenbank heraus erstellt werden können.
Begabungsförderung
Berlin wird in den kommenden Jahren die Talente und Begabungen aller Kinder und Jugendlichen noch stärker in den Blick nehmen. In den Berliner Bildungseinrichtungen sind bereits vielfältige Angebote zur Begabungsförderung verankert. Diese Angebote werden derzeit von einem Expertengremium, das Expertise aus Praxis, Verwaltung und Wissenschaft mitbringt, geprüft und wei-terentwickelt, um erfolgreiche Maßnahmen und Strategien zu identifizieren und in ein Berliner Gesamtkonzept zu integrieren. Ziel ist, die Potenziale der Kinder und Jugendlichen frühzeitig zu entdecken, um Begabungen unabhängig von Herkunft und sozialem Status in Kita und Schule bestmöglich fördern zu können. Die Leitung des Expertengremiums hat Prof. Trautmann von der Universität Hamburg übernommen. Die Empfehlungen des Gremiums werden im Januar 2018 vorliegen.
Auch die gemeinsame Initiative von Bund und Ländern „Bessere Entwicklungsmöglichkeiten für leistungsstarke und leistungsfähige Kinder und Jugendliche“ wird in das Konzept einbezogen. Ziel der Bund-Länder-Initiative ist, Förderstrategien für leistungsstarke und potenziell besonders leistungsfähige Schülerinnen und Schüler – gerade auch für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund oder aus weniger bildungsnahen Elternhäusern – sowie für Mädchen im MINT-Bereich zu entwickeln und zu optimieren. Berlin beteiligt sich an der Bund-Länder-Initiative mit 15 Schulen. Der Start erfolgt im Februar 2018 mit einer Laufzeit von zehn Jahren.
Selbstevaluationsportal stellt die gesamte Schule in den Focus
Das Selbstevaluationsportal des Instituts für Schulqualität wird in vielen Schulen als Instrument im Rahmen der internen Evaluation genutzt. Es wird kontinuierlich erweitert und bietet neben dem „klassischen“ Selbstevaluationsportal jetzt auch Schulbefragungen (SEP.SCHULE).
Während sich das Angebot des klassischen Selbstevaluationsportals an individuelle Beteiligte richtet (einzelne Lehrkräfte, Schulleitungen, Seminarleitungen und Schulaufsichten), ist das SEP.SCHULE ein internes Evaluationsverfahren, das die Schule als Ganzes in den Blick nimmt. Verschiedene schulische Akteure (Eltern, Lehrkräfte, pädagogisches Personal, Schülerinnen und Schüler) werden zu ihrer Wahrnehmung ausgewählter Aspekte der Arbeit der Schule befragt. Die Ergebnisse der Befragungen unterstützen die Schulen bei der Steuerung des Schulentwicklungsprozesses.
Das SEP.SCHULE startet zunächst mit Angeboten zu den Themen Ganztag, Inklusion und Gesundheit. Zu jedem Bereich stehen Fragebogenmodule bereit, zusätzlich können Schulen eigene Fragen formulieren.
3. Runde der Schulinspektion startet – alle Schulen werden erneut inspiziert
Mit Beginn des neuen Schuljahres startet die dritte Runde der Schulinspektion (SI). Die Inspekteurinnen und Inspekteure werden vor allem den Entwicklungsprozess seit der letzten Inspektion verstärkt in den Blick nehmen und ihren Fokus auf die Unterrichtsentwicklung legen. Für den Inspektionsumfang gilt es zu berücksichtigen:
Ergebnis der zweiten Runde der SI und daraus abgeleitete Maßnahmen
Ergebnis der aktuellen Online-Befragungen (Komplettbefragung vor dem Vorgespräch)
Auffälligkeiten bei statistischen Daten
schulspezifische Qualitätsmerkmale
Die Veröffentlichung der Inspektionsberichte erfolgt spätestens nach vier Monaten, auf Wunsch der einzelnen Schule auch früher.
Internationale Schule Berlin – Ausbau der Mehrsprachigkeit
Berlin fördert die Mehrsprachigkeit an seinen Schulen. Im Besonderen sollen das Erlernen der Sprachen Arabisch, Chinesisch, Türkisch und Vietnamesisch sowie der osteuropäischen Sprachen unterstützt werden. Eine berlinweite Sprachenabfrage, die bis zu den Sommerferien an allen Schulen durchgeführt wurde, wird derzeit umfassend ausgewertet. Davon ausgehend soll die Grundlage für die Schulen geschaffen werden, herkunftssprachliche Angebote an ihren Schulen nach Bedarf einrichten zu können.
Bestehende Sprachangebote sollen unterstützt werden: Insbesondere soll Französisch als 1. Fremdsprache attraktiver und Übergänge an weiterführende Schulen erleichtert werden. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie hat in diesem Zusammenhang gemeinsam mit ihren französischen Partnern 2017 als das Jahr der französischen Sprache und frankophonen Kul-turen ausgerufen, in dessen Rahmen zahlreiche kulturelle Aktivitäten stehen.
Start der 2. Internationalen Schule Berlin
Die 2. Internationale Schule Berlin nimmt im Schuljahr 2017/18 erstmals Schülerinnen und Schüler einer ersten Klasse auf. Sie wird aktuell an einem Standort der Nelsen-Mandela-Schule geführt.
Im Laufe der kommenden Jahre wird diese Schule aufwachsen und nach dem Umzug in den vorgesehenen Standort in der Levetzowstraße mittelfristig einer größeren Anzahl von Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten, nach dem erfolgreichen Konzept der stark nachgefragten Nelson-Mandela-Schule unterrichtet zu werden.
Start der Pilotphase der Entfaltung der europäischen Dimension an der Berliner Schule
Acht Standorte der Staatlichen Europa-Schule Berlin (SESB) nutzen im Schuljahr 2017/18 das Programm zur Entfaltung der europäischen Dimension als Instrument der Schulentwicklung, mit dem Ziel, in der gesamten Schule – SESB und Regelzweig – den Europagedanken zu entfalten. Dieser Prozess ist mehrstufig und reicht von einer innerschulischen Selbstbewertung bis zur freiwilligen Bewerbung zur Zertifizierung und zur Vergabe des neu geschaffenen EUROPA-Zertifikats. Der gesamte Prozess wird von einer dafür geschaffenen Koordinierungsstelle und einer Internetplattform zur Vernetzung unterstützt. In diesem Rahmen soll den einzelnen Schulen ermöglicht werden, bereits gelebte Aktivitäten zu dokumentieren und zur Diskussion zu stellen sowie Anregung und Unterstützung für eine weitere Beförderung der europäischen Dimension zu erhalten.
Teilnehmende Schulen sind: Schiller Gymnasium, Peter-Ustinov-Schule, Hans-Litten Schule, Märkische Grundschule, Sophie-Scholl Oberschule, Friedensburg Oberschule, Alfred-Nobel-Schule und Max-von-Laue-Schule.
Stärkung der Fremdsprachenkompetenz in der Berufsschule
Im anstehenden Schuljahr führt Berlin das bundesweit größte EU-Mobilitätsprojekt unter Erasmus+ durch: 20 % aller Auszubildenden können während der Berufsausbildung oder im ersten Jahr nach Abschluss der Berufsausbildung eine Arbeitserfahrung im Ausland machen.
In diesem Zusammenhang wird ein Sprachunterstützungssystem (Online Linguistic Support – OLS) zur Verfügung gestellt, damit Auszubildende vor und während ihres Auslandspraktikums kompetenter bei der Fremdsprachenanwendung werden.
Für Schülerinnen und Schüler in der dualen Berufsausbildung werden im Schuljahr 2017/18 Prüfungen zum KMK-Fremdsprachenzertifikat Englisch angeboten. Voraussichtlich werden sich rd. 500 Jugendliche dieser freiwilligen Zusatzprüfung unterziehen und damit ein international anerkanntes Zertifikat erwerben. Geprüft werden die Bereiche Rezeption (Hör- und Leseverstehen), Produktion (Schriftstücke erstellen), Mediation (Vermittlung von Texten von einer Sprache in die andere) sowie Interaktion (Gespräche führen).
Eine besondere Stärke dieses Sprachzertifikats liegt in der optimalen Anpassung an die Bedürfnisse der Ausbildungsbetriebe, da die Prüfungsaufgaben jeweils den einzelnen Ausbildungsberufen angepasst wurden.
Gemeinschaftsschule
Die Gemeinschaftsschule wird im Schuljahr 2017/18 letztmalig als Schulversuch geführt. Zum Schuljahr 2018/19 wird die Pilotphase beendet und die Gemeinschaftsschule als eine Schulart, die als schulstufenübergreifender Bildungsgang Grundschule und ISS miteinander verbindet, in das Schulgesetz eingeführt. Zusammen mit der ISS wird die Gemeinschaftsschule die Säule der Integrierten Bildungsgänge stärken. Die erforderlichen schulgesetzlichen Änderungen werden im kommenden Schuljahr vorbereitet.
Änderungen der Schulstufenverordnungen
Die Grundschulverordnung, die Sekundarstufe I-Verordnung und die Verordnung über die Gymnasiale Oberstufe wurden in Hinblick auf die folgenden Gesichtspunkte angepasst:
1. Neuer Rahmenlehrplan
Der neue Rahmenlehrplan für die Jahrgangsstufen 1 bis 9 wird unterrichtswirksam. Für diejenigen Schülerinnen und Schüler, die sich im Schuljahr 2017/18 in der Jahrgangsstufe 10 befinden, gelten übergangsweise noch die bisherigen Rahmenlehrpläne. In den Jahrgangsstufen 5 und 6 wird künftig das Fach Gesellschaftswissenschaften die Fächer Geografie und Geschichte/Politische Bildung ersetzen. In der Sekundarstufe I wird das Fach Sozialkunde durch das Fach Politische Bildung ersetzt und das Fach Bildende Kunst in Kunst umbenannt. Darüber hinaus wurde das Wahlpflichtangebot deutlich erweitert: Als neue Fächer sind nun Astronomie, Deutsche Gebärdensprache und Naturwissenschaften zusätzlich wählbar. Das Fach Darstellendes Spiel wird in Theater umbenannt.
2. Schulärztliche Eingangsuntersuchung
Auf eine schulärztliche Eingangsuntersuchung bei zurückgestellten, bereits im Vorjahr untersuchten, gesundheitlich unauffälligen Kindern kann künftig verzichtet werden. Dadurch wird das Verwaltungsverfahren bei der Anmeldung von im letzten Schuljahr zurückgestellten Kindern erleichtert und der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst entlastet.
3. Verpflichtende Bewertungsskala an der Grundschule
Bei schriftlichen Lernerfolgskontrollen gilt künftig eine einheitliche Bewertungsskala bereits ab der 4. Klasse. Durch die Änderung wird der Bewertungsschlüssel für Grundschulen verbindlich und soll verhindern, dass die Schulen unterschiedliche Maßstäbe ansetzen, die von den Erziehungsberechtigten als Nachteil für den weiteren Bildungsgang ihrer Kinder im Rahmen des Übergangsverfahrens wahrgenommen werden.
4. Ausweisung der Fremdsprachenkompetenz auf Zeugnissen
Auf Abschluss- und Abgangszeugnissen der Jahrgangsstufe 10 und der gymnasialen Oberstufe wird künftig das Erreichen einer bestimmten Niveaustufe des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens in der ersten und zweiten Fremdsprache ausgewiesen, sofern mindestens ausreichende Leistungen vorliegen. Für weitere Fremdsprachen kann die Niveaustufe auf Antrag ausgewiesen werden.
5. Berufs- und Studienorientierung am Gymnasium
Ab diesem Schuljahr müssen auch an Gymnasien Maßnahmen der Berufs- und Studienorientierung durchgeführt werden. In den Jahrgangsstufen 8 bis 10 ist ein Angebot je Jahrgangsstufe verpflichtend.
6. Freiwillige Belegung von drei Leistungskursen
Von nun an wird allen Schulen mit gymnasialer Oberstufe ermöglicht, das Modell der freiwilligen Belegung von drei Leistungskursen einzuführen. Dieses Modell war seit 2010 erfolgreich an mehreren Schulen erprobt worden. In diesem Rahmen können Schülerinnen und Schüler freiwillig drei Leistungskurse belegen. Sie wählen zu Beginn des dritten Kurshalbjahres zwei dieser drei Leistungskurse zum ersten und zweiten Prüfungsfach im Abitur. Das dritte Leistungskursfach wird als Grundkurs gewertet oder kann zum dritten bis fünften Prüfungsfach gewählt werden. Dieses Modell ermöglicht einerseits, sich in drei statt zwei Fächer vertieft einzuarbeiten und andererseits, eine eventuelle Fehleinschätzung bei der Wahl von Leistungskursen und damit des ersten und zweiten Prüfungsfachs im Abitur korrigieren zu können.
Anhang Zahlen und Daten für das Schuljahr 2017/18
I. Schülerinnen und Schüler
Schulanfängerinnen und -anfänger
an den allgemeinbildenden Schulen:
31.880 (2016/17: 31.926)
Schülerinnen und Schüler
an den allgemeinbildenden Schulen: 352.890 2016/17: 346.218)
Schülerinnen und Schüler
an den öffentlichen allgemeinbildenden
Schulen:
316.970 (2016/17: 310.989)
Schülerinnen und Schüler
an den beruflichen Schulen:
88.440 (2016/17: 88.352
Schülerinnen und Schüler
an den öffentlichen beruflichen Schulen
72.970 (2016/17: 72.730)
II. Personal
Bestand aktiver Lehrkräfte in Stellen
(LK inkl. Referendare):
29.526 (2016/17: 29.185)
In Personen
33.383 (2016/17: 32.854)
Referendare (Plätze):
2.700 (2016/17: 2.700)
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
an den schulpraktischen
Seminaren (mit berufsbegleitendem
Vorbereitungsdienst):
2.890 (2016/17: 2.878)
Erzieherinnen und Erzieher:
(Beschäftigte des Landes Berlin – in VZE)
4.847 (2016/17: 4.733)
Beschäftigte Erzieherinnen und Erzieher
bei freien Trägern in VZE:
2.504 (2016/17: 2.385)
Schulen im Schuljahr 2017/18 (Stand: 16. August 2017)
Öffentliche Schulen:
688
Grundschulen:
359
Integrierte Sekundarschulen:
125
darunter Gemeinschaftsschulen:
23
Gymnasien:
91
Schulen mit sonderpädagogischem
Förderschwerpunkt:
56
Berufliche Schulen:
45
Zweiter Bildungsweg:
12
Schulen in freier Trägerschaft:
352
Grundschulen:
49
Integrierte Sekundarschulen:
38
darunter Gemeinschaftsschulen:
16
Gymnasien:
10
Freie Waldorfschulen:
11
Kombinierte allgemeinbildende Schulen
13
Schulen mit sonderpädagogischem
Förderschwerpunkt:
7
Berufliche Schulen:
75
Ergänzungsschulen:
146
Ausländische Schulen:
3
Ganztagsformen im Schuljahr 2016/17:
alle Grundschulen
48 ISS und 7 Gymnasien in gebundener Form
61 ISS und 2 Gymnasien in teilgebundener Form
37 ISS und 18 Gymnasien in offener Form
Willkommensklassen für Kinder ohne Deutschkenntnisse an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen (Stand: 04.07.2017)
Grundschulen:
Anzahl Klassen:
436
Anzahl Schülerinnen und Schüler:
4.902
Integrierte Sekundarschulen, Gymnasien:
Anzahl Klassen:
343
Anzahl Schülerinnen und Schüler:
4.067
Berufliche und zentral verwaltete Schulen:
Anzahl Klassen:
232
Anzahl Schülerinnen und Schüler:
3.076
Schulen in freier Trägerschaft:
Anzahl Klassen:
40
Anzahl Schülerinnen und Schüler:
479
Neue Schulen in freier Trägerschaft zum Schulstart 2017/18:
Allgemeinbildende Schulen 2