Senatorin Cansel Kiziltepe überreicht Pfarrerin i. R. Susanne Kahl-Passoth das Verdienstkreuz* der Bundesrepublik Deutschland
Pressemitteilung vom 15.10.2025
Am 15. Oktober hat die Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, Cansel Kiziltepe, der Pfarrerin i. R. Susanne Kahl-Passoth das Verdienstkreuz* am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. In ihrer Laudatio würdigte Senatorin Kiziltepe Frau Kahl-Passoths herausragendes Engagement für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen und für gesellschaftliche Teilhabe von benachteiligten Menschen.
Ob als stellvertretende Superintendantin im damaligen West-Berlin, als Landesjugendpfarrerin, als geschäftsführende Pfarrerin der Frauen- und Familienarbeit in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, als Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, als Beauftragte der evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, als Vorsitzende der Evangelischen Frauen in Deutschland oder als stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Frauenrates – Susanne Kahl-Passow hat sich in vielen Positionen und seit Jahrzehnten in Kirche und Gesellschaft dafür eingesetzt, die Würde der Menschen zu achten und zu wahren.
Auszüge aus der Laudatio:
„Die Arbeit von Frau Kahl-Passoth zeichnete sich stets dadurch aus, dass sie sich für die Schwächsten und Ärmsten in unserer Gesellschaft einsetzte. Mit Kreativität, Beharrlichkeit und besonderem Mut setzte Frau Kahl-Passoth ihre Kräfte für Menschen ein, die nicht immer selbst die Kraft hatten, für sich selbst einzustehen…
Frau Kahl-Passoth setzte sich ein für die Verbesserung der rechtlichen Stellung von Sexarbeiterinnen, stieß berufliche Perspektiven für Asylbewerberinnen und -bewerber an oder setzte Spendenaktionen für Familien um, die von Sozialhilfe leben. Sie schenkte einer Vielzahl von Menschen Hoffnung.
Frau Kahl-Passoth initiierte eine Vielzahl von Projekten. So z. B. das Mädchenausbildungsprojekt „LiSA e. V.“. Oder das von der Robert-Bosch-Stiftung geförderte Projekt „Pro Fidele 55“ zur Unterstützung erwerbsloser ostdeutscher Frauen in der Lebensmitte.
Auch nach dem Eintritt in den Ruhestand engagierte sich Frau Kahl-Passoth weiterhin ehrenamtlich, z. B. in bundesweiten Frauennetzwerken… Dort setzte sie sich für eine Liberalisierung des § 218 StGB, eine Entkriminalisierung von Prostitution und eine Anerkennung von Transsexualität ein – oftmals gegen zahlreiche Widerstände…
Susanne Kahl-Passoth war ihrer Zeit oft voraus… Als eine der ersten Unterstützerinnen von Opfern häuslicher Gewalt und der Frauenhäuser in Berlin veröffentlichte sie bereits im Jahr 2000 eine Broschüre zum Thema „Gewalt in der Pflege“. Ein Thema, das erst sehr viele Jahre später breiter in der Gesellschaft diskutiert wurde.
Als erste Frau auf vielen Positionen innerhalb der Kirche kannte Frau Kahl-Passoth eines sehr gut: Widerstand. Und diesen Kampf gewann sie, schaut man auf ihre Vita, deutlich…
Frau Kahl-Passoth, Sie sind ein Vorbild! Und Sie haben anderen Frauen den Weg geebnet!…
Gerade in einer Zeit, in der gesellschaftliche Vielfalt, Toleranz und Offenheit immer wieder in Frage gestellt werden, sind Menschen wie Sie, die täglich Großartiges vollbringen, unverzichtbar. Sie leisten einen unschätzbaren Beitrag für eine offene, vielfältige und gerechte Stadtgesellschaft… Sie machen Berlin zu einem besseren Ort für uns alle…
Vielen Dank!“
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